THE NORTHMAN

PÖNIs: (4/5)

„THE NORTHMAN“ von Robert Eggers (Co-B + R; GB/USA 2020; Co-B: Sjón Sigurdsson; K: Jarin Blaschke; M: Robin Carolan; Sebastian Gainsborough; 137 Minuten; deutscher Kino-Start: 21.4.2022);

ROBERT EGGERS: Jahrgang 1983, geboren in Lee/New Hampshire; begann seine Karriere am Theater in New York City, wo er experimentelle Theaterstücke inszenierte und auch für das Szenenbild verantwortlich zeichnete. Ab 2007 entstanden Kurzfilme (u.a. „Hansel and Gretel“), mit dem Horrorfilm „The Witch“ gab er sein Spielfilmdebüt, wurde beim „Sundance Film Festival“ 2015 mit dem Regiepreis „für den besten Spielfilm“ ausgezeichnet, während der Horror-Mystery-Zwitters auch das „Fantasy Filmfest“ bei uns und dann auch „reguläre Kinos“ erreichte und viel gelobt wurde (s. Kino-KRITIK/4 PÖNIs). Unter dem Titel „DER LEUCHTTURM“ (Original: „The Lighthouse“) fand auch der zweite Spielfilm von Robert Eggers seinen internationalen Festival- und Kino-Weg (u.a. „Cannes“) und wurde als hypnotisches Meisterstück entdeckt und vielgelobt (s. Kino-KRITIK/4 1/2 PÖNIs). In dem jetzt angelaufenen düsteren Historienfilm-Racheepos „THE NORTHMAN“ (GB/USA 2022) vereint der Autoren-Regisseur packende Bildgewalt und intensive Atmosphäre mit nordischer Mythologie und sagenhaften Schlachten. Jahre sind vergangen, seit Wikingerkönig Aurvandil (ETHAN HAWKE) bei einem Anschlag hinterrücks ermordet wurde. Sein Sohn Amleth (ALEXANDER SKARSGARD), der als Kind Zeuge der grausamen Tat war, kehrt körperlich gestählt nach Island anno 895 zurück, fest entschlossen gnadenlose Vergeltung zu üben, seine Mutter Königin Gudrún (NICOLE KIDMAN) zu retten und den Mörder Fjölnir (CLAES BANG) zu töten. Vor der Kamera sind auch WILLEM DAFOE („Heimir the Fool“) und die Kultmusikerin BJÖRK (in einem kleinen Part als The Slav Witch) in Aktion. Das Drehbuch zu „The Northman“ verfasste Regisseur Robert Eggers gemeinsam mit dem isländischen Autoren SJÓN, der das Kinopublikum neulich mit dem exzellenten Horror-Drama „LAMB“ (s. Kino-KRITIK/4 PÖNIs) verstörte. Insgesamt: Ein wüstes, bildberauschendes, gewaltiges, radikales Leinwand-Opus mit eindruckstiefer Musik, vereint um Götter, Hexen und mit diesem unglaublichen Köpfe-Gemetzel. Inmitten des verinnerlichenden Mottos: Wenn Klingen sich salbungsvoll ins Menschenfleisch schneiden. „Eggers fasziniert die Monochromatik der alten Meister, die gepaart mit der Archaik eine ganz andere Sinnlichkeit des Übernatürlichen erzeugt als Superhelden-Comics. Logisch, dass nun auch sein ‚Thor‘ in anderen Dimensionen agiert als der von Marvel“ (Jörg Gerle in der aktuellen „Film Dienst“-Kritik). Sowie, natürlich: Mit enormer Höllen-Action-Power – und mit: „Hamlet“-Charme (= 4 PÖNIs).

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