Y E S ! Die „OSCAR“-Stunden nähern sich. Mit 13 „Oscar“-Nominierungen in 12 Kategorien geht Jaques Audiards großartiges Spektakel „E M I L I A P É R E Z“ bei der 97. „Oscar“-Verleihung am 2. März als eindeutiger Favorit in die Auszeichnungs-Duelle (s. auch: s. Kino-KRITIK beim BLOG 316 /5 PÖNIs) wie „Bester Film“; „Beste Regie“; „Beste Hauptdarstellerin“ (Karla Sofia Gascón); „Bester Fremdsprachiger Film“. Als weiterer Hochkaräter für die „Oscar“-Trophäen gilt auch „KONKLAVE“ von Edward Berger mit dem brillanten RALPH FIENNES, ein Film der in 8 „Oscar“-Kategorien nominiert wurde (s. auch: s. Kino-KRITIK beim BLOG 315/4 PÖNIs) und hierzulande seit seinem Kinostart am 21. November 2024 bereits über 700.000 Kinozuschauer verbuchen kann. Es wird spannend.
1.) SKLAVINNEN. Titel = „RABIA – DER VERLORENE TRAUM“ von Mareike Engelhardt (Co-B + R; Belgien/Fr/D 2022-2023; Co-B: Samuel Doux; K: Agnés Godard; M: David Chalmin; 95 Minuten; deutscher Kino-Start: 23.01.2025).
=== Vorwort: Von 2013 an errichtet eine djihadistische Terrororganisation ein totalitäres Regime auf Gebieten in Syrien und im Irak. Um die Bevölkerung zu vergrößern und einen Fortbestand zu sichern, rekrutiert der „Islamische Staat“ Tausende junger Frauen aus aller Welt als Bräute für seine Kämpfer. Dieser Film erzählt ihre Geschichte. ===
Vorwort zwei: „RABIA“, also DIE WUT“, erzählt vom Schicksal zweier junger Frauen, die glaubten im Islamischen Staat Respekt und Anerkennung, vielleicht sogar privates Glück zu finden und die für diesen Irrtum einen hohen Preis zahlten. Inspiriert von wahren Begebenheiten stellt MAREIKE ENGELHARDT in ihrem Regiedebüt die Frage nach dem „Warum?“
Von dem Versprechen, ein besseres Leben führen zu können, verlassen die 19-jährige Französin Jessica (MEGAN NORTHAM), eine Krankenschwester, und ihre beste Freundin Laila (NATACHA KRIEF) Paris, um sich in Syrien dem Islamischen Staat anzuschließen. In Raqqa angekommen, werden Pässe. Handys, Schmuck und Kleidung konfisziert und die Frauen in eine „Madafa“ geführt, in ein Haus, das für zukünftige Ehefrauen von IS-Kämpfern bestimmt ist. Gemeinsam mit Frauen aus verschiedenen Ländern unterwerfen sie sich strengen Regeln, beten, und huldigen den Kämpfern sowie deren vermeintliche Siege. Doch als der Mann, dem Jessica und Laila als Ehefrauen versprochen waren, im Kampf fällt, ändert sich ihr Schicksal abrupt. Die charismatische Madame (LUBNA AZABAL), die das Haus mit eiserner Hand leitet, hat Jessica, die inzwischen den Namen Rabia trägt („Wut“), ins Visier als ihre mögliche Nachfolgerin genommen. Während der Druck auf sie wächst, muss Rabia sich entscheiden, welches Leben für sie bestimmt ist, „sie führen will“. Fakt – sie wechselt die Seiten.
Synopsis: Das aufwühlende Schicksal der beiden jungen Frauen steht exemplarisch für viele, die vom westlichen Alltag frustriert auf die islamische Propaganda mit „charmanten Kämpfern“ im Netz hereinfielen. Bilder von Blumen, Kochrezepte und romantische Herzchen kaschierten die menschenverachtende Ideologie der Terrororganisation und vermitteln den Mädchen ein positives Selbstwertgefühl. Vor Ort mussten sie dann als Gebärmaschinen und Sexobjekte dienen. Dieses aufrüttelnde Drama greift ein brisantes Thema unserer Zeit auf: Die UN schätzt, dass sich seit 2013 mehr als 42.000 Personen aus 110 Ländern dem Islamischen Staat in der irakisch-syrischen Zone angeschlossen haben. Fast 25.000 Kinder wurden dort geboren. Rückholversuche scheitern an der Politik der Regierungen ihrer Herkunftsländer oder an der Weigerung der Mütter, Syrien zu verlassen. Der IS profiliert davon. Eine neue Dschihadisten-Generation wächst heran. HIER: Frauen lassen sich verführen, bis einige von ihnen das Monster, welches das System aus ihnen „hergestellt“ hat, nicht mehr ertragen können. Berichte und Informationen um die Mechanismen eines religiös grundierten Unterdrückungssystem kreisen. „Mit düsteren Bildern, überzeugenden Darstellerinnen und in einer erschütternden Abwärtsspirale lässt dieser Film jede Hoffnung fahren“ (Film-Dienst).
Aufwühlend, erschreckend, wie aus Enttäuschung in extremen Hass umschlägt. Regie führte MAREIKE ENGELHARDT, die über Jahre unzählige Interviews mit jungen Frauen führte, die aus Syrien zurückgekehrt sind. „RABIA – Der verlorene Traum“ wurde in Frankreich und Jordanien gedreht. Ihr Film wurde auf zahlreichen Festivals aufgeführt und ausgezeichnet. Er wirkt enorm als ein erschütterndes, reales Kammerspiel des Grauens, das sich im aufgewühlten Kopf und in der politischen Seele entsetzt vertieft; auch schlimm umgekehrt (= 4 PÖNIs). Ein Muss-Film ist zu konstatieren.
2.) NA JA. Titel = „KUNDSCHAFTER DS FRIEDENS 2“ von Robert Thalheim (Co-B + Co-Produzent; R; D 2023; Co-B: Peer Klehmet; K: Henner Besuch; M: Anton Feist; Uwe Bossenz; 96 Minuten; deutscher Kino-Start: 23.01.2025). Vor rund 9 Jahren tauchten SIE erstmals auf: Die Ex-DDR-Spione. Doch die „Kundschafter 1“ konnten mich damals nicht beglücken (s. Kino-KRITIK /2016 /1 PÖNI). Aber an der heimischen Kinokasse funktionierte damals der, NA JA, Unterhaltungsruf. Doch nun haben SIE sich noch einmal aufgemacht, um für gewisse Parkett-Laune zu sorgen. Frisch, fromm, fröhlich, frei, als Täuscher mit Appeal. Als weiter-gealterte Ausland-Sexspione. Und wenn man sich „das Ensemble“ so anschaut, sind es schon die – bürgerlichen – Namen, die, auch Wessis, neugierig machen: HENRY HÜBCHEN (als Jochen Falk); CORINNA HARFOUCH (= Helene); THOMAS THIEME (Locke); WINFRIED GLATZEDER (Harry) sowie, wie prima: KATHARINA THALBACH (als Tamara, deren Lebensweg deutlich von ihr formuliert wird: „…erst bumsen, dann küssen“).
KUBA wurde angesteuert. Anlässlich der Beerdigung ihres alten Mentors. Was SIE nochmals in ihren Idealen herausfordert. Um die letzte sozialistische Bastion vor dem drohenden Ausverkauf zu retten (…steht so im Pressepapier). Dabei treffen sie auch auf ihre bislang und vermeintlich größten Gegner: VOLLPENSION UND CUBA LIBRE.
Ist schon etwas- und mehr-witzig (= 3 PÖNIs).
3.) THRILLER. Titel = „ARTIFICIAL JUSTICE – Tödliche Gerechtigkeit“ von Simón Casal de Miguel (C-B + R; Spanien 2022; Co-B: Victor Sierra; K: Diego Cabezas; M: Sofia Oriena; 98 Minuten; deutscher HEIMKINO-Start: 17.01.2025). Zum Erschrecken – die sich ausbreitende Gefahren von Künstlicher Intelligenz. KI. Wahre Gerechtigkeit und präzise („richtige“) Urteile verspricht das KI-gesteuerte spanische Rechtssystem „THENTE“. Doch kurz vor der Einführung des visionären Tools stirbt – „zufällig“? – dessen Schöpferin Alicia Kovack. Unerwartet, heißt es, bei einem Autounfall. Viele Fragen stehen im (Rechts-)Raum. Um den Start von „Thente“ im Land nicht zu gefährden, wird die angesehene Richterin Carmen Costa (VERÓNICA ECHEGUI) beauftragt, das System zu testen. Dabei wird bald klar, dass SIE als amtliche Probierfrau benutzt wird. Denn bei ihren Recherchen stößt sie auf eine Verschwörung, die das Ziel verfolgt, das Justizsystem zu kontrollieren. Ein gefährlicher Strudel aus Macht und Manipulation kommt in Schwung.
Der Film zeichnet ein fragwürdiges Zukunftsszenario , wobei die menschliche Komponente bei der Verurteilung von Straftätern von einer KI ersetzt wird. Um eine gerechtere Welt zu schaffen?
„Tödliche Gerechtigkeit“ ist ein heimischer Spannungsfilm mit gefährlich-demokratisierendem doppeltem Boden (= 3 PÖNIs).
4.) TV-Tipp 1: Saarbrücken präsentiert am Sonntag-Abend (26.1.) den 6. „Tatort“-Krimi-Fall. Da ich mich nur begrenzt an die letzten Saarbrückener Spannungsfilme erinnere, bin ich mal gespannt, was die neueste Ausgabe bringt. Nach der 20.15 Uhr-Sendung folgt meine Kritik. Zum Film: „DAS ENDE DER NACHT“. Auf den bekannten Kanälen.
TV-TIPP 2: Deutsche Free-TV-Erstausstrahlung: „THE WHALE“ mit Brendan Fraser (der dafür 2023 den OSCAR als bester Hauptdarsteller bekam);
Meine 5-Pönis-Kritik damals: „…ein grandioser, faszinierend-heftiger kinematografischer Gewinn“.
-> am späten Sonntagabend um 23:35 Uhr im ERSTEN.
5.) MUSIK = Wie hört es sich an, wenn HELENE FISCHER und TOM JONES im Duett jubeln: SEX BOMB?. Darf geprüft werden. Für diese Woche.
HERZliche PÖNI-Grüße