Kundschafter des Friedens Kritik

KUNDSCHAFTER DES FRIEDENS“ von Robert Thalheim (Co-B + R; D 2016; Co-B: Oliver Ziegenbalg; K: Henner Besuch; M: Anton Feist; Uwe Bossenz; 90 Minuten; Start D: 26.01.2017); das darf doch nicht wahr sein: da hat man ein solch exzellentes Schauspieler-Team beisammen, allesamt gestandene großartige Komödianten und selbstironische Charaktere, und dann fabriziert man mit denen solch einen Unlust-Müll.

HENRY HÜBCHEN, wird im nächsten Monat 69 (Alles auf Zucker“); MICHAEL GWISDEK, soeben 75 geworden („Boxhagener Platz“); der ewige „Paul“ WINFRIED GLATZEDER, 70 („Die Legende von Paul und Paula“); THOMAS THIEME, 67 („Das Leben der Anderen“), was für ein clowniges, stimmungsvolles Scharf- und Charme-Team: könnten DIE sein. Wenn man sie richtig-urig gedanklich und bewegungsfreudig platziert.

Im Film laufen sie als ehemalige Stasi-Aktivisten auf. Sollen heute dem BND helfen, einen in Katschekistan verschollenen Agenten (simpel: JÜRGEN PROCHNOW) herausholen. Jochen, der Ex-Zonen-Bond (Hübchen), reaktiviert die alten Genossen, es gibt mehr sinnlose denn ulkige Gespräche, mit vereinzelten Little-Pointen, dann zieht man gen Osten. Natürlich gibt es dort technische („Wir arbeiten analog!“) wie Arthrose-Probleme zuhauf. Doch diese werden nur plump, einfältig, unfassbar dumm & dämlich benannt. Kommentiert. Am Ende eines Schul-Aufsatzes würde hier stehen: Thema prima, Ausführung lächerlich. Grottig. Weil Ideen gleich minus null ausgeführt werden.

Bisweilen etwas Schmunzeln möglich (d e r Gag: „Der Computer bleibt aus, wir arbeiten analog!“). Bei den Versuchen, sich gegenseitig auf die Schippe zu nehmen. Wenn Ost und West sich heute über das deutsch-deutsche Agenten-Vorgestern austauschen. Ansonsten die gähnende 90 Minuten-(TV-)Langeweile. Durch eine bemühte Story, die viel zu verkompliziert angesetzt und geradezu läppisch-armselig Gag-verschenkt wurde. „Kundschafter des Friedens“ schreit geradezu nach professioneller Drehbuch-Hilfe. Die aus diesem hohlen, armseligen Papier-Stück-Werk etwas Witziges herausputzt.

SO aber: Eine weitere Lächerlichkeit im deutschen Film-Bemühen, doppelbödige deutsche Fröhlichkeit herzustellen (= 1 PÖNI).

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