MEN IN BLACK: INTERNATIONAL

„MEN IN BLACK: INTERNATIONAL“ von F. Gary Gray (USA 2018; B: Matt Holloway, Art Marcum; K: Stuart Dryburgh; M: Danny Elfman, Chris Bacon; 115 Minuten; deutscher Kino-Start: 13.06.2019); wer – wie – was – und überhaupt: was passierte bisher = siehe „Men In Black“ (September 1997/s. Kino-KRITIK); „Men In Black 2“ (Juli 2002/s. Kino-KRITIK) und „Men In Black 3“ (Mai 2012/s. Kino-KRITIK). Anfangs als Film-Sommer-Mitläufer in den USA gehandelt, mit Tommy Lee Jones und Will Smith als „Blues Brother“-Agenten, wurden die dunklen Männer mit den überdimensionalen Waffen zum Publikums-Renner. Nun die Version 2019. Mit dem 35-jährigen CHRIS HEMSWORTH als Agent H und – ganz klar, Zeitgeist – einem Mädel an seiner Seite: TESSA THOMPSON als Agent M. Als Spielleiter fungierte der afroamerikanische Regisseur F. GARY GRAY, der sich mit Filmen wie „The Italien Job – Jagd auf Millionen“ (2003); „Be Cool“ (2005/s. Kino-KRITIK); „Gesetz der Rache“ (2009/s. Kino-KRITIK), „Straight Outta Compton“ (2015/s. Kino-KRITIK) und zuletzt mit dem Radau-Spektakel „Fast & Furious 8“ (2017/s. Kino-KRITIK) in Hollywood beliebt gemacht hat.

Mit dem dritten Aufguss, dem vierten Teil von „MIB“, hat er sich und vor allem UNS keinen sehr großen Gefallen getan: der Film ist dürftig. Grottig langweilig. Erbärmlich gespielt vom – hier – Dauer-Schwätzer Chris Hemsworth, dem „Avenger-Thor“. Wie kürzlich schon die Neuauflagen von „Godzilla“ und „X-Men“: großes teures Hollywood-Gebrüll (Budget um die 110 Millionen Dollar), aber (gar) nix dahinter. Zunächst – der Film ist keine Fortsetzung, sondern ein Spin-off mit neuen Hauptakteuren. Will Smith & Tommy Lee Jones, das war gestern und vorgestern, heute dürfen Chris Hemsworth und Tessa Thompson ‘ran. Was bedeutet: der alte Schwung ist hin, die alte Power verdrängt zugunsten von jugendfreiem (FSK: ab 12 Jahre) Spektakel-Zinnober. Begleitet von übermäßigem Geschwätz und massig-Effekten, die man – zum Beispiel bei den Verfolgungsjagden – bei Bond abgekupfert hat und die dort viel professioneller und deutlich-härter waren. Ansonsten: Auch die Autoverwandler „Transformers“ winken aus der Ferne. Und so weiter. Im Such- und Zitaten-Programm.

Wir notieren den Comic-Ursprung von 1990/1991, der als Ausgangspunkt für Figuren und Filme maßgebend ist: „The Men in Black“ ist eine geheime internationale Spionage-Organisation, die – unbekannt, unerkannt – zum Wohle der Menschheit tätig ist und sowohl gute wie auch böse paranormale Aktivitäten auf dem Planeten Erde überwacht und, wenn erforderlich, überprüft. Und notfalls „beendet“. Ihr Job umfasst: außerirdisches Leben; Dämonen, Mutanten, Zombies, Werwölfe, Vampire, legendäre Kreaturen und andere paranormale Wesen. Für diesen Streifen lautet das Motto: „Wir sind ein Gerücht“. „Wir schützen die Erde vor dem Abschaum des Universums“. „Mit Agenten in jeder Großstadt der Welt“.

Agent H-Lusche taucht auf. Viel-Schwätzer, Angeber, Aufschneider; macht stets auf breitbeinig-locker und kommt ‘rüber als arrogantes Arschloch. Damit er sich „etwas beruhigt“, kommt SIE ins Spiel, Agentin M. Chris Hemsworth und Tessa Thompson begegneten sich schon in „Thor: Tag der Entscheidung“, wo sie die Rolle der Valkyrie innehatte. Hier agieren sie etwa so interessant wie kaltes (ER) und lauwarmes (SIE) Wasser. No Ausstrahlung. Nur belästigend. Nervend. Worum es überhaupt geht? Ach so ja – der Leiter der Londoner Niederlassung, High T (LIAM NEESON), will, dass die Beiden einen Spion in den eigenen Reihen entlarven. Denn die neue irdische Bedrohung „Schwarm“ vermag jede Form anzunehmen; sogar die von eigenen Agenten. Was unsereinen unverzüglich zur – richtigen – Lösung bringt, doch bis zur „offiziellen“ (Alien-)Bekanntgabe, müssen noch viele, viele Minuten überstanden werden. Was für H & M bedeutet, siehe Titel, sich an vielen Orten der Welt herumtreiben zu dürfen. Wo denn gejagt und gekloppt und mit überdimensionalen Waffen hantiert wird. Oder umgekehrt. Inmitten einer Wieso-weshalb-warum-Atmosphäre.

Eine kurze niedliche Abwechslung bringt so ein sprechendes Schulter-Männeken, das für lockere Töne sorgt.

„Men In Black mit Woman“ = Ein Desaster. Der nächste Hollywood-Blockbuster, der in die Unterhaltungshose geht (= 1 1/2 PÖNIs).

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