CAUSEWAY

PÖNIs: (4/5)

„CAUSEWAY“ von Lila Neugebauer (USA 2019/2020; B: Luke Goebel; Ottessa Moshfegh; Elizabeth Sanders; K: Diego Garcia; M: Alex Somers; 92 Minuten; deutscher HEIMKINO-Apple TV-Start: 04.11.2022);

EINFACH GUT. Titel = „CAUSEWAY“ von Lila Neugebauer (USA 2019/2020; B: Luke Goebel; Ottessa Moshfegh; Elizabeth Sanders; Co-Produzentin: JENNIFER LAWRENCE;  K: Diego Garcia; M: Alex Somers; 92 Minuten; deutscher HEIMKINO-Apple-TV-Start: 04.11.2022). SIE IST EIN WELTSTAR! Fing dabei vergleichsweise „sanft“ an. 2010 mit „Winter’s Bone“, wofür sie sogleich mit einer „Oscar“-Nominierung belobigt wurde (s. Kino-KRITIK /4 1/2 PÖNIs). Danach lernten wir sie kämpferisch kennen in den „Die Tribute von Panem“-Schlachten. Bevor sie „seriöser“ auftrat wie in und mit filmischen Spitzenaktionen in „Silver Linings“ (2012/s. Kino-KRITIK/4 PÖNIs), wofür sie den „Oscar“ als „beste Hauptdarstellerin“ zugesprochen bekam, und in dem Filmdrama „American Hustle“ (2013/s. Kino-KRITIK/4 PÖNIs), wo sie mit einem „Goldenen Globe“ bedacht wurde und eine „Oscar“-Nominierung als „beste Nebendarstellerin“ bekam. 2014 wurde die am 15. August 1990 in Louisville, Kentucky geborene Jennifer Lawrence vom „Forbes Magazine“ auf Platz 12 der Liste der „Most Powerful Celebrities“ der Welt gesetzt. Das Magazin bezeichnete sie als „mächtigste Schauspielerin Hollywoods“. Von Juni 2014 bis Juni 2015 erzielte sie ein Jahreseinkommen von 52 Millionen US-Dollar und war damit in diesem Zeitraum die bestverdienende Schauspielerin der Welt.

Aktuell. Die Rückkehr. Nach den vielen Auftritten an der lautstarken, rebellischen Bühnenrampe kehrt sie mit einem großartigen Kammerspiel zurück. Mit außerordentlich beeindruckendem Tiefgang. „Causeway“. Ein Dammweg. Mit dem passenden Rollensatz: „Ich will da hin, wo ich von Nutzen sein kann!“. Lynsey. Eine Frontfrau in der Rehabilitation. Die Armee-Ingenieurin, die nach einer Bombenexplosion mit einer schweren Hirnverletzung aus Afghanistan in die USA zurückgekehrt ist. Während ihrer schmerzhaften, langsamen Genesung lernt sie wieder zu laufen und ihr Gedächtnis zu trainieren. Doch als sie nach New Orleans zurückkehrt, wird sie mit Erinnerungen konfrontiert, die weitaus einschneidender sind als die Erinnerungen an ihren Militäreinsatz: Eine Abrechnung mit ihrer Kindheit. In New Orleans wohnt sie bei ihrer Mutter (LINDA EMOND), zu der sie ein angespanntes Verhältnis hat. Lynsey möchte so schnell wie möglich zu ihrem Militäreinsatz zurückkehren, doch ihr Arzt (STEPHEN McKINLEY HENDERSON) ist skeptisch. Also nimmt sie vorerst einen Job als Poolreinigerin an. Als ihr Wagen eine Panne hat, lernt sie in der Werkstatt James Aucoin (BRIAN TYREE HENRY) kennen. Sie beginnen sich anzufreunden und mehr und mehr gegenseitig Trost zu spenden. Denn James verdrängt ebenfalls ein schlimmes Trauma aus der Vergangenheit.

Die aufkeimende Freundschaft dieser beiden verletzten Seelen bildet das Zentrum und das Herz dieses behutsamen Films: Der sich als leise, berührende, ermutigende Geschichte über das Aufarbeiten von Erinnerungen zeigt und zugleich unaufdringlich-nahegehend, überzeugend, vom möglichen Wiederaufstehen handelt. Ohne kitschige Happy End-Atmo. Mit zwei ganz starken, behutsamen Charakteren im Mittelpunkt. Jennifer Lawrence & BRIAN TYREE HENRY, den wir neulich erst in „Bullet Train“ erlebten (s. Kino-KRITIK), bilden ein packendes emotionales Gespann, das mit ihren Wunden und Narben klarzukommen versucht und dabei viele Seelenumwege abzufühlen hat. Dass dieser beeindruckende, sensible Film nicht erst im Kino läuft, ist schade. Für die hiesigen Arthouse-Lichtspiele wäre dies ein bedeutender Favorit gewesen (= 4 PÖNIs).

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