BULLET TRAIN

PÖNIs: (4/5)

„BULLET TRAIN“ von David Leitch (Co-Produktion + R; USA 2020/2021; B: Zak Olkewicz; K: Jonathan Sela; M: Dominic Lewis; 127 Minuten; deutscher Kino-Start: 4.8.2022);

WESTERN IM SCHNELLZUG. Als robuster Comic-Rabatz. Mit enormem Verbal-Charme. Und viel atmosphärischem Rock-Swing. Titel = „BULLET TRAIN“ von DAVID LEITCH (Co-Produktion + R; USA 2020/2021; B: Zak Olkewicz; nach dem japanischen Roman „Maria Beetle“ von Koptaro Isaka/2010, der 2022 unter dem Kinotitel hierzulande erschien; K: Jonathan Sela; M: Dominic Lewis; 127 Minuten; deutscher Kino-Start: 4.8.2022). Das Vorteilhafteste: Du gehst ins Lichtspielhaus, um den von Dir hoch-geschätzten STAR und zweifachen „Oscar“-Preisträger BRAD PITT zu besuchen; zuletzt 2020 prämiert für seinen ereignisreichen Part in „Once Upon a Time in Hollywood“ von Quentin Tarantino. Brad, Jahrgang 1963, hat filmisch viel mitgemacht und blickt sicherlich gelassen in Richtung Demnächst-Ruhestand. Und genauso ist es. Eigentlich hat er sich als professioneller Auftragskiller, versehen mit dem schönen Namen Ladybug, auch schon zurückgezogen, was man alleine dadurch mitbekommt, weil ihn seine Therapeutin – Maria Beetle (SANDRA BULLOCK) –  kommentarmäßig per Ohr-Muschel beratend-begleitet ….., aber was wollte ich eigentlich sagen, ohne zu viel zu verraten: Ladybug hat sich im Grunde längst verabschiedet von der Killer-Front, macht aber doch noch mal „mit“, weil er davon ausgeht, dass dieser weitere Abschied aus dem unromantischen Business schnell erledigt sein wird. Was bedeutet, wir ahnen es: Denkste. Ich schalte mal schnell um auf meine Zettel-Vorlage, wo es heißt: Der zuletzt vom Pech verfolgte Auftragshandwerker beabsichtigt, seinen „gemütlichen Job“ in Ruhe und Frieden zu erledigen, doch das – beziehungsweise sein – Schicksal hat andere Pläne; von wegen: Fünf Killer, darunter Ladybug-Man, die unterschiedlicher nicht sein können, befinden sich, zusammen mit dem Opfer einer Entführung und einem Koffer voller Geld, in einem japanischen Hochgeschwindigkeitszug namens Shinkansen. Hört sich eher nach einem Schnellgericht an und verbindet sich jedoch mit einem Killerpaar, die als Tangerine (AARON TAYLOR-JOHNSON) und Lemon (BRIAN TYREE HENRY) im Zug hantieren. Des Öfteren werden sie, natürlich, und fälschlicherweise, für Zwillinge gehalten, aber in der Branche genießen sie einen vortrefflichen Ruf; denn Tangerine ist durchaus ein ernster und beachtlicher Literatur-Freund, während Lemon als der Leichtsinnige gilt, mit einem Faible für Thomas, die kleine Lokomotive. Aber das ist eine ganz andere Geschichte. Zurück in den düsenden Zug. Der sich auf einem direkten Kollisionskurs befindet. Mit tödlichen Mitfahrer-Gegnern aus der ganzen Welt. Die alle irgendwie miteinander verbunden sind, dabei aber gegensätzliche Ziele verfolgen. Fassen wir mehrmals zusammen  –  an Bord des schnellsten Zuges, den es gibt. Motiv: Non-Stop durch das moderne Japan. Inklusive: Knallige ACTION; diffuse Kommentare; verschiedene Koffer-Räuber/Innen (wie JOEY KING als -brillante, psychopathische Manipulatorin); denkbare zerstörerische Gedanken; und wenn du denkst, gerade ist doch ein Ableben zelebriert, dann vermag dies auch eine Fopperei sein. Fassen wir diese nicht erklärbaren und reichlich zerstörerischen Auswüchse zusammen: Hier wird geklotzt, gestritten, gelästert; ganz düster-schwarzer, blutiger Humor verbreitet; triumphieren wahnsinnige Slapstick-Posen, währenddessen plötzlich überraschende Cameo-Bekannte (wie MICHAEL SHANNON als Mafia-Boss „Weißer Tod“ oder Hallöchen-kurz am Ende SANDRA BULLOCK) sich zeigen.

Mit anderen Worten  –  diese appetitliche SHOW muss man erleben und selbst interpretieren, also einwirken lassen: Ein GIG, der sich auch als mörderische japanische Version eines wahnsinnigen Orientexpress-Abtasten nicht beschreiben lässt. Na dann man: viel filmische Heißhunger-Sättigung (= 4 PÖNIs).

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