NIGHTLIFE

PÖNIs: (2/5)

„NIGHTLIFE“ von Simon Verhoeven (Co-M; B + R; D 2019; K: Jo Heim; Co-M: Maximilian Wanninger, Jerome Isma-Ae, Tai Jason; 115 Minuten; deutscher Kino-Start: 13.02.2020); schon einmal standen Barkeeper im hormonellen Mittelpunkt. Damals, als am 12. Januar 1989 Tom Cruise & Bryan Brown in „Cocktail“ (s. Kino-KRITIK) loslegten, war die Enttäuschung groß. 21 Jahre später wieder.

Dabei gilt SIMON VERHOEVEN, nach 2 x „Männerherzen (s. Kino-KRITIK & Kino-KRITIK) und zuletzt „Willkommen bei den Hartmanns“ (s. Kino-KRITIK), durchaus als Spaßmacher. Doch hier kommt nur zeitweise etwas Vergnügen auf, bei einigen witzigen Sprüchen, viel Filmrest ist zum Fremdschämen. Ist ziemlich langweilig. ELYAS M’BAREK, unser ewiger Göhte-Fack-Lehrer, zuletzt in „Das perfekte Geheimnis“ gutes Ensemble-Mitglied, und FREDERICK LAU („Victoria“) mimen auf Kumpels. Die nachts an einer Club-Bar in Berlin  arbeiten. Von Mädels angehimmelt. M’Barek als Milo will endlich erwachsen werden, Lau dagegen, Renzo, prollt gerne weiter herum. Ein eigener Laden soll her, und damit verbindet sich dann eine fade Krimi-Koks-Geschichte um die benötigte Kohle, die nur behauptet ulkig, eigentlich aber ziemlich deppert abläuft. Mit dämlichen Figuren aus der 08/15-Klischeekiste. Dazu gibt’s parallel Triebsteuerung. Bei Milo. Von wegen Sunny, die von PALINA ROJINSKI (neulich schon in „Get Lucky – Sex verändert alles“ völlig deplatziert), sagen wir mal höflich, nur sehr bemüht dargeboten wird. Eher statisch. Weitgehend reizlos. Während Milo sich also anstrengt, seine Hormone irgendwie „unterzubringen“ und gleichzeitig Renzo „ruhig zu stellen“, stößt dieser nicht auf Triebe, sondern auf Hiebe. Von Clan-Mitgliedern aus Berlin-Marzahn. Und dann tritt noch ein „Bankbeamter“ (LEON ULLRICH) auf, dessen verklemmte Idiotie (und „Spiele-Sucht“) dazu führt, dass man ahnt, warum es einst ein Banken-, sprich Finanz-Desaster gab. Offenbar wird bei Banken, ähnlich wie derzeit bei Lehrern, „alles genommen“ was herumtigert.

Manchmal blitzt bei dieser Beziehungskabbelei mit kriminellen Tiraden etwas von Sprüche-Charme und gelungenem Übertreibungs-Klamauk auf, meistens aber sitzt man vergebens im Kinosessel und muss gähnen. Bei dieser Trottel-Comedy (= 2 PÖNIs).

P.S.: Und GRIT BOETTCHER lässt sich auch kurz mal in einem Tanz-Etablissement für ältere Herrschaften blicken. Ohne Harald Juhnke.

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