MACHETE

PÖNIs: (2/5)

„MACHETE“ von Robert Rodriguez (Co-B + Co-Produzent + Co-R + Co-Schnitt; Co-R: Ethan Maniquis; Co-B: Álvaro Rodriguez; USA 2009; 105 Minuten; deutscher Kino-Start: 04.11.2010); so etwas gab es, glaube ich, auch noch nie – 2007 drehte der Quentin-Tarantino-Kumpel Rodriguez einen Trailer für einen Film, der gar nicht existierte: „Machete“. Als Vorspann zum Double-Feature „Grindhouse“ mit dem Titel „Planet Terror“ (s. Kino-KRITIK). Der andere Filmteil wurde von Tarantino unter dem Titel „Death Proof“ platziert (s. Kino-KRITIK). Jetzt hat Rodriguez den Film zu seinem (fiktiven) Trailer gedreht. Und wer den „robusten Filmer“ kennt, ahnt, dass für sensible Kunstseelen hier das Zusehen mitunter qualvoll sein kann. Mit Filmen wie „El Mariachi“, dem furiosen, für 7.000 Dollar hergestellten No-Budget-Kracher (s. Kino-KRITIK), fing 1992 alles an. Danach drehte Rodriguez „Späße“ wie „Desperado“ (das eigene Remake von „El Mariachi“/1995), „From Dusk Till Dawn“ (1996), 2 x „Spy Kids“ (2001/2002) sowie „Irgendwann in Mexiko“ (2003) und 2005 „Sin City“ (s. Kino-KRITIK).

„Machete“ ist wieder so eine Trash-Orgie. Laut, blutig, schmutzig, SEHR gewalttätig-lustvoll. Ein Typ, der so aussieht wie die mexikanische Gossen-Ausgabe von Mickey „The Wrestler“ Rourke (der 65-jährige mexikanisch stämmige US-Schauspieler und Ex-Knacki DANNY TREJO, ein Cousin von Robert Rodriguez, nietet als Rache-Wüterich alles an Schurken-Personal um, das sich ihm in den Weg stellt). Genüsslich platzen Schädel, fallen (auch innere) Körperteile „ab“, rollen Köpfe. Nachdem seine Familie ermordet wurde, nimmt der Polizist Machete, benannt nach seiner Lieblingswaffe, „die Ermittlungen“ auf.

Natürlich gibt es „Rückschläge“, aber dieser Pockennarben-Typ ist natürlich weder totzukriegen noch zu besiegen. Weil er nicht ganz so helle ist wie sein Namens-Werkzeug, dauert es aber, bis endlich auch die letzten Gegner gemeuchelt sind. Zu denen zählt übrigens Prominenz wie „Oscar“-Star ROBERT DE NIRO, der einen reaktionären, korrupten Ami-Senator mimt; Leder-Furie JESSICA ALBA als latino-stämmige US-Sheriffin; der immer schon etwas „merkwürdige“ Hau-Drauf-Lulatsch-Oldie STEVEN SEAGAL („Alarmstufe Rot“) sowie die, als seine drogensüchtige, nackte Tochter herum krakeelende LINDSAY LOHAN (!) und der inzwischen etwas „verwelkt“ aussehende DON JOHNSON („Miami Vice“-TV). In der kruden Mischung aus Sadismus und Blut-Gaudi wirkt diese Ekel-Satire mit Nonnen-Power, alten Django-Posen und permanenter Dröhn-Beschallung erstaunlich unironisch, beliebig und langweilig. Da kann noch so viel „sexy“-pointiert herumgeballert, geprügelt, zermanscht werden, irgendwie ist DAS HIER nur ellenlang unverschämt-dämlich. Und von nur mäßiger Spaß-Power (= 2 PÖNIs).

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