DON’T WORRY DARLING

PÖNIs: (3/5)

„DON’T WORRY DARLING“ von Olivia Wilde (USA 2020/2021; B: Katie Silberman; Carey Van Dyke; Shane Van Dyke; K: Matthew Libatique; M: John Powell; 123 Minuten; deutscher Kino-Start: 22.9.2022);

DIE SEPERATE THRILLER-WELT. GEFANGEN IM SAND. Titel = „DON’T WORRY DARLING“ von und mit (als Nachbarin Bunny) OLIVIA WILDE  (USA 2020/2021; B: Katie Silberman; Carey Van Dyke; Shane Van Dyke; K: Matthew Libatique; M: John Powell; 123 Minuten; deutscher Kino-Start: 22.9.2022). Schon ihr Regie-Debüt – „Booksmart“ – stieß 2019 auf überdurchschnittliches Interesse (s. Kino-KRITIK/3 PÖNIs). Jetzt hat Olivia Wilde nachgelegt und entwickelt mit einer allerdings nicht unbekannten Geschichte („Die Frauen von Stepford“/2004/s. Kino-KRITIK/2 1/2 bzw. 3 1/2 PÖNIs; „Die Truman Show“/1998) ein Thriller-Drama. Angesiedelt in amerikanischen 1950er-Jahren. In einem kalifornischen Wüsten-Kaff, wo sich eine Gemeinschaft unter dem Titel „The Victory Project“ fein angesiedelt hat. Viele luxuriöse Häuser bewohnt, bestes Geld verdient und nach vorgegebenen Regeln lebt. Jeden Morgen verabschieden sich die lieben Männer von ihren mit strahlendem Lächeln versehenen  Ehefrauen, um in der Wüste mit sogenannten „fortschrittlichen Materialien“ zu werkeln. Was sie dort eigentlich tun, dürfen die pflichtbewussten Kerle nicht verraten, das hat ihnen Chef Frank (CHRIS PINE) verboten. Ihren Frauen ist es aber auch strengstens untersagt, danach zu fragen. Sie können sich währenddessen tagsüber mit „Dingen“ wie Tanzkurse, Ballett-Übungen, Cocktails genießen oder bummligen Einkäufen befassen. Um dann ebenso gutgelaunt wie morgens ihre Partner verabschiedet diese abends in Empfang zu nehmen. Alice Chambers (FLORENCE PUGH) und Jack (HARRY STILES), zwei Neue, mit einer Vorzeige-Bindung, können zufrieden sein, in dieser – utopischen – Gemeinde Victory, dieser experimentellen Unternehmenssiedlung, wo der gesellschaftliche Optimismus dieser Jahre vorherrscht, aufgenommen worden zu sein. Denn Diskretion ist doch „zu schaffen“, inmitten dieser Luxus-Oase, während für die Männer die bedingungslose Hingabe an die Vorgaben des Unternehmens kein Problem darstellt. Friede, Freude, Eierkuchen? Jein. Denn plötzlich passieren „Vorkommnisse“, die von Alice Chambers nicht so einfach „weggepustet“ werden können. Ein Flugzeug stürzt in dieser Region ab, was niemandem „auffällt“, und was sind das für rotgekleidete Figuren, die plötzlich auftauchen und die Nachbarin „abholen“? Fragen und Recherchen stehen plötzlich im geheimen Mittelpunkt. Inmitten einer kitzlige Neugier-Atmosphäre. Wo sich mehr und mehr Misstrauen bewegt.

Mehr Abstand denn Aufstand: Das Drehbuch ist bisweilen (zu) flach geraten; das Personal besitzt keinen zusammengefügten Touch. In den Nebenparts. Und auch die beiden Hauptakteure, Alice und Jack, sind „fremd“ besetzt. Während SIE als Rebellin zunehmende Einzelkraft ausstrahlt, ist Pop-Bub Harry Stiles (von der Boygroup One Direction) mit seiner ersten Hollywood-Hauptrolle eine durchsichtige Marionette. Die mehr tänzerisch denn robust-gebügelt abhottet. Obwohl er doch immer so tut als ob …. „DON’T“ oder: Spannung mit bedauerlicherweise begrenztem feministischen Outlaw-Fieber. „Besonders wertvoll“ hat die „Deutsche Film- und Medienbewertung“ gesehen (= 3 PÖNIs).

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