DIE FRAUEN VON STEPFORD – THE STEPFORD WIVES

DIE FRAUEN VON STEPFORD“ von Frank Oz (USA 2003; B: Paul Rudnick; nach dem gleichnamigen Roman von Ira Levin/1972; K: Rob Hahn; M: David Arnold; 93 Minuten; Start D: 13.07.2004)

„The Stepford Wives“ heißt ein in den USA sehr beliebter und immer wieder im Fernsehen auftauchender Kultfilm. Der Science-Fiction-Thriller stammt von 1975, wurde von Bryan Forbes nach einem Drehbuch von William Goldman inszeniert und basiert auf einem Roman des „Rosemaries Baby“-Autoren Ira Levin. Hierzulande hatte „Die Frauen von Stepford“ im Oktober 1980 deutsche Erstaufführung im ZDF. Thema: Männer der 70er Jahre ersetzen ihre sich emanzipierenden Frauen durch „Hausmütterchen-Roboter“. Im Remake wird aus der spannenden Gruselgeschichte eine moderne Komödie. Mit satirischen Giftpfeilen auf Geschlechterkampf und Männerphantasien. Dabei im Mittelpunkt: Die erfolgreiche New Yorker Fernseh-Produzentin Joanna Eberhart. Deren Karriere gerade ebenso kaputt wie vorüber ist. Um Ehe und Familie zu retten, übernimmt jetzt ihr bislang in ihrem Schatten stehender Ehemann Walter die Initiative: Raus aus New York, weg von Hektik, Stress und ungesundem Leben: Auf nach Stepford, einer kleinen Gemeinde in Connecticut. Einem Paradies, denn: Staub, Armut und Verbrechen gibt‘s hier nicht: Stattdessen sind pausenlose NETTIGKEITEN angesagt. Männer geben in Stepford den Ton an; Frauen folgen ihnen blindlings. Zeigen sich stets fein herausgeputzt und strahlend-lächelnd, Natürlich ist Joanna perplex. Einzig Bobbie, die unkonventionelle und noch nicht „gedopte“ Nachbarin, wird zur kessen Verbündeten.

FRANK OZ, mit Späßen wie „Der kleine Horrorladen“, „2 hinreißend verdorbene Schurken“ und „In & Out“ auch bei uns bekannt geworden, war einst innerhalb der Jim-Henson-Puppenfabrik verantwortliche Spieler bei den „Muppets“. Er und sein Drehbuchautor Paul Rudnick setzen für „Die Frauen von Stepford“ auf ironische Übertreibungen und albernen Klamauk. Ihre Satire auf das amerikanische Vorstadtleben und auf den Kampf der Geschlechter entwickelt sich zu einer Art ‚Nummernrevue‘ mit kabarettistischem Geschmack: lächerliche Kerle „züchten“ ebensolche Partnerinnen, um „Ruhe“ zu haben.

„Oscar“-Preisträgerin NICOLE KIDMAN, sorgt gemeinsam mit ihren prominenten Kolleginnen BETTE MIDIER und GLENN CIOSE für das pointenreiche Feuer und die bisweilen vergnügliche Situationskomik. Allerdings: Im ORIGINAL beträgt die Laufzeit 110 Minuten. Für die DEUTSCHE VERSION wurden fast 20 Minuten herausgeschnitten. So dass der SCHWARZE HUMOR des Originals auf der Strecke bleibt und in harmlosen Blödsinn abdriftet. Obwohl sich die 3 Star-Ladies in den Hauptrollen alle komischen Mühen geben: Der Film „DIE FRAUEN VON STEPFORD“ ist in der Synchronfassung schließlich nur noch eine Light-Version in Sachen bissiger Spott. Schade (= 2 ½ PÖNIs für die deutsche Fassung, 3 ½ PÖNIs für das Original).

 

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