ALITA: BATTLE ANGEL

„ALITA: BATTLE ANGEL“ von Robert Rodriguez (USA 2016/2017; B: James Cameron (auch Co-Produzent), Laeta Kalogridis; nach dem gleichn. Manga des japanischen Comic-Zeichners Yukito Kishiro/1991; K: Bill Pope; M: Tom Holkenborg; 122 Minuten; deutscher Kino-Start: 14.02.2019; FSK-Freigabe ab 12 Jahren);

1.) BATTLE ANGEL ALITA, auch GUNNM genannt = Waffen-Narr, ist eine Manga-Reihe des japanischen Comic-Zeichners YUKITO KISHIRO. Die Erstpublikation erschien 1991 in Japan. Die Geschichte wird dem Genre des „Cyberpunks“ zugeordnet.

2.) Der kanadische Filmemacher JAMES CAMERON („Avatar“; „Titanic“) hatte seit 1998 wiederholt erklärt, am ALITA-Stoff als Real-Film interessiert zu sein. Durch die Arbeit an seinen nächsten Mammut-Produktionen „Avatar 2 und 3“ aber, verzögerte sich eine Realisierung immer wieder. Schließlich überließ er die Fertigstellung dem 50-jährigen amerikanischen Filmemacher und engen Quentin-Tarantino-Kumpel ROBERT RODRIGUEZ, bekannt durch Action-Movies wie „El Mariachi“, seinen für 7000 Dollar hergestellten sensationellen Debütfilm von 1992 (s. Kino-KRITIK); „Sin City“ (s. Kino-KRITIK/Gast-Regie: Quentin Tarantino); „Machete“ (s. Kino-KRITIK); „Machete Kills“ (s. Kino-KRITIK) oder „Planet Terror“ (s. Kino-KRITIK). 1999 erhielt Robert Rodriguez auf den Internationalen Filmfestspielen Berlin die „Berlinale Kamera“. 2005 wurde er bei den Filmfestspielen von Cannes für „Sin City“ mit dem „Prix Vulcain de l’artiste technicien“ ausgezeichnet.

3.) Der amerikanische Film „Elysium“ (s. Kino-KRITIK) von 2013 bediente sich unübersehbar dem „Alita“-Szenario der gespaltenen dystopischen Welt von 2154 = aus einer irdischen Schrott-Stadt und einer utopischen Himmels-Plattform. Matt Damon spielt darin eine Figur, die der Alitas entspricht, jedoch dort Max Da Costa heißt.

4.) „Alita: Battle Angel“: Wir schreiben das Jahr 2563. 300 Jahre nach dem „Großen Krieg“ gegen die URM (= United Republic of Mars) sind die gesellschaftlichen Systeme zerfallen. „Oben“ befindet sich die „saubere“ Himmelsstadt Zalem, deren Bewohner den Müll einfach nach „Unten“ fallen lassen. Auf die Stadt Iron City, die vor sich hin rostet. Hier findet der Arzt und Cyborg-Techniker Dr. Dyson Ido (der zweifache „Oscar“-Preisträger: CHRISTOPH WALTZ) eines Tages auf einer Müllhalde den noch „aktiven“ Kopf eines zerstörten weiblichen Roboters. Zuhause flickt er „das Wesen“, dessen Körper – bis auf den Kopf – aus Maschinenteilen besteht, zusammen und gibt seiner Schöpfung den Namen Alita (ROSA SALAZAR). Als sie erwacht, kann sie sich an nichts „Vorheriges“ erinnern und macht sich auf, selbständig das Leben zu entdecken. Während Ido bemüht ist, so gut wie möglich – beschützend – eine Vater-Figur für Alita zu sein. Was sich als nicht ganz einfach erweist, denn die junge Maschinen-Frau ist naiv und voller Tatendrang. Lernt den jungen Hugo (KEEAN JOHNSON) kennen und findet über ihn Spaß am Motorball, einer „intensiven“ Sportart, die viele Anhänger hat. Und dann begegnet sie „der Realität“ in Gestalt finsterer Hunter Warrior, Kopfgeldjäger, die auf sie Jagd machen. Denn es stellt sich heraus, dass sie, dieses eigentlich doch unschuldige, liebe Wesen, ganz spezielle „Fähigkeiten“ besitzt: Alita wurde einst als Waffe konzipiert. Als mächtige und eigentlich unschlagbare Kampfmaschine. Was sie beim Motorball schon mal „ausprobieren“ kann. Doch auf ihren „Kopf“ wurde gerade ein hohes Kopf-Geld ausgesetzt. Von Chiren, der Ex vom Alita-Doktor-Dad (JENNIFER CONNELLY/“Es war einmal in Amerika“), ebenso wie von ihrem knallharten, supercoolen Boss Vector (MAHERSHALA ALI/“Green Book“). Alita bildet offensichtlich für das System eine ernste Gefahr. Und soll unbedingt „ausgeschaltet“ werden. Währenddessen bei ihr die Erinnerungen langsam hochkommen. Und sie – wahrhaftig – mehr und mehr in Aktion tritt. Um schließlich SEHR aktiv zu werden.

5.) Die Technik brilliert. Was hier mit umfangreicher Hilfe des Computers entwickelt wird, ist atemberaubend. Atmosphärisch ultra-faszinierend. Von mitreißender Choreographie. Kinematografisch: der Edel-Zirkus. Ebenso wie Alita zwischen „Mensch“ – mit beeindruckenden großen Augen – und „Maschine“ als großartiges visuelles Ereignis daherkommt: Sozusagen sowohl mit guter Seele als auch mit 3D-Schauer-Motiven fix-knallhart fightend. Als magische Androidin.

6.) Ansonsten sind die soliden Schauspieler Erfüllungsgehilfen der spektakulären Computer-Figuren. Bewegungen. „Handhabungen“. Es fällt allerdings auf, dass der österreichische Intellektuellen-„Oscar“-Hero („Django Unchained“; „Inglourious Basterds“) hier „gezähmt“ wirkt. So als sei dies für ihn irgendwie ein Genre-Missverständnis. Als gehemmter Papa eines brillanten „Maschinen“-Girls. Namens ROSA SALAZAR. Was für eine Power-Entdeckung!

7.) „ALITA: BATTLE ANGEL“ ist eine monumentale Unterhaltungswucht. Wir durften ihn in einer – visuell „Bauklötzer-staunenden“ – 3D-Vorführung im IMAX-Kino bestaunen und bewundern: Das isses! (= 4 PÖNIs).

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