YESTERDAY

PÖNIs: (4/5)

„YESTERDAY“ von Danny Boyle (Co-Pr. + R; GB 2018; B: Richard Curtis; K: Christopher Ross; M: Daniel Pemberton; THE BEATLES; 106 Minuten; deutscher Kino-Start: 11.7.2019); wenn es nach ED SHEERAN ginge, müsste der Song nicht „Hey Jude“, sondern „flotter“ „Hey Dude“ heißen. Der britische Superstar in Sachen Singer-Songwriter spielt hier mit und nimmt sich köstlich selbstironisch-cool auf die Schippe.

Gemeint ist DER Song, besser: DAS LIED, präzise: D i e Beatles-Ballade. Geschrieben und gesungen von Paul McCartney. 1965 erstmals auf dem Beatles-Album „Help“ veröffentlicht. Heute, mit rund 3000 Versionen, der meist gecoverte Popsong überhaupt.

Ab ins Kino. Ins Heute. Nach England. Wo ein gewisser Jack Malik (Spielfilm-Debütant: HIMESH PATEL) als Singer-Songwriter bemüht ist, aber erfolglos hantiert. So dass er bislang nicht aus seinem verschlafenen Heimatdorf an der Küste Britanniens herausgekommen ist. Deshalb ans Aufgeben denkt. Doch seine Jugendfreundin und Managerin Ellie (LILY JAMES) glaubt felsenfest an ihn und sein Können. An eine Karriere. Und diese kommt dann auch tatsächlich. Allerdings auf sehr „eigenwillige“ Weise. Nach einem kurzen globalen Stromausfall. Weil sich „danach“ eine heutige „Neue Zeit“ herausschält. Sprich – ein weltweiter Gedächtnisverlust dazu führt, dass fortan NICHT MEHR VORHANDEN SIND: Coca-Cola; Harry Potter-Bücher und THE BEATLES. Beziehungsweise deren Musik. Gleichwohl kann sich Jack an die Liverpooler Fab Four und ihre vielen Hits erinnern. Und beginnt nun – zaghaft, ungläubig – „Yesterday“, „Hey Jude“ und „Let It Be“ vorzutragen. Als SEINE Kompositionen. Was die erst kleinen, dann großen Massen elektrisiert. Selbst Ed Sheeran staunt Bauklötzer, wie sehr seine Konzert-Vorgruppe mit „diesem Jack Malik“ mit solchem Genie-Material „rockt“. Kurzum: Jack startet durch und ist tatsächlich bald einer der bedeutendsten Musiker weltweit.

Was für eine urige Idee! Hat sich der britische Drehbuch-Autor RICHARD CURTIS einfallen lassen. Der Ideengeber zu Erfolgsfilmen wie „Vier Hochzeiten und ein Todesfall“ (1993, „Oscar“-Nominierung); „Notting Hill“ (1999); „Tatsächlich… Liebe“ (2003/s. Kino-KRITIK) oder „Radio Rock Revolution“ (2009/s. Kino-KRITIK) setzt voll und ganz auf diese spleenig-kuriose „Macke“ und lässt seinen Anti-Helden mächtig strampeln wie erfolgreich staunen. Um sich dann aber vom geilen Business blenden wie vereinnahmen zu lassen. So dass sogar seine große Liebe zu Ellie daran zu scheitern droht.

Der 62-jährige britische Filmemacher DANNY BOYLE zählt zu den Gewitzten und Pfiffigen in der Branche. Hat sich mit filmischen Außenseiter-Balladen wie 2 x „Trainspotting“ (s. Kino-KRITIK sowie s. Kino-KRITIK) oder „Steve Jobs“ (2015/s. Kino-KRITIK) einen hervorragenden Namen geschaffen. 2009 erhielt er den „Oscar“ für sein Meisterwerk „Slumdog Millionär“ (s. Kino-KRITIK). Mit dieser romantisch-musikalischen Komödie erzählt die originelle Mär vom Ahnungslosen, einer an sich „ehrlichen Haut“, der eine einmalige Erfolgschance erhält. Während HIMESH PATEL als „neuer Beatle“ naiv-stürmisch herummacht, schwächelt der Film im letzten Drittel zeitweilig mit seiner etwas (zu) schlichten Love Story. Aber – da ist ja eben DIESE MUSIK. Und wenn es laut und vernehmlich aus einer Schulklasse „OB-LA-DI, OB-LA-DA“ schwungvoll tönt…

„Yesterday“ ist ein hübscher Schmunzler von Sommerkino-Spaß (= 4 PÖNIs).

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