UNDER THE SILVER LAKE

„UNDER THE SILVER LAKE“ von David Robert Mitchell (B + R; USA 2017; K: Mike Gioulakis; M: Disasterpeace; 139 Minuten; deutscher Kino-Start: 6.12.2018); DAVID ROBERT MITCHELL… da war doch mal was? Richtig. Der 44-jährige US-Drehbuch-Autor und Regisseur konnte im Sommer 2015 mit seinem übernatürlichen Horrorstreifen „It Follows“ (s. Kino-KRITIK) mächtig punkten. Der Nachfolger dagegen ist ein Quälgeist. Im Blickpunkt: Sam („Spider Man“ ANDREW GARFIELD). Der lebt ganz komfortabel im heutigen Los Angeles, wird aber bald aus seiner schönen Wohnung herausfliegen, weil er keine Miete zahlt. Was nicht verwundert – der lethargische Typ tut nichts. Hat demzufolge keine Einnahmen. Fault sich durch die Tage, kifft lieber, onaniert hin und wieder und beobachtet am liebsten mit dem Fernglas oder direkt seine attraktiven Nachbarinnen. Manchmal kommt auch eine Freundin zum Schnell-Mal-Durchbumsen. Sam kommt mit einer neuen hübschen Nachbarin in Kontakt, doch bevor es richtig „los geht“, ist diese blonde Sarah (RILEY KEOUGH) verschwunden. Er wittert „was Schlimmes“ und nimmt ihre Fährte auf. Tigert wie ein Detektiv durch die Scene, wo meistens gefeiert wird und sich alle lieb haben und gerne anfassen, oder er wird auf geheimnisvolle Spuren „hingewiesen“. Denen er dann zu Fuß folgt.

Was das soll? Ein zermürbender Irgendwas-Eintopf. Die Großen und Besten wie Hitchcock („Das Fenster zum Hof“), David Lynch („Mulholland Drive“), Brian De Palma („Der Tod kommt zweimal“) oder Roman Polanski („Chinatown“) ein wenig zitierend, als diffuse Anmache, sich aber dabei mysteriös aufplusternd, als besäße man selbst so ein Genre-Pfund. Ist aber nicht so. Der überlange Film (139 Minuten; mindestens eine halbe Stunde zu viel) verhaspelt und überhebt sich in diesen Andeutungen, dicken Zitaten, Sprüchen, unübersichtlichen Nebenschienen, diffusem Personal und unzähligen, nicht zu identifizierenden Bewegungen (außer: Ficken natürlich). Was für ein murksiger Krimskrams, der sich irgendwie nett, irgendwie nö versendet, um schließlich in – nochmal – diffuser Konsum- und Zivilisationskritik lahme, egale Ausrufungszeichen zu setzen! Einzelteile besitzen etwas Outlaw-Charme, insgesamt aber läuft hier alles in Richtung Tonne. Lebenszeit-Verschwendung in paranoider Dummbazi-Mystery-Joke-Art (= 2 PÖNIs).

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