100 DINGE

„100 DINGE“ von Florian David Fitz (Co-Produzent, B, R + HD; D 2017; inspiriert vom Film „My Stuff“/2015 des finnischen Dokumentaristen Petri Luukkainen; K: Bernhard Jasper; M: Arne Schumann; Josef Bach; Chester Travis; Jonathan Kluth; 100 Minuten; deutscher Kino-Start: 6.12.2018); SIE sind ja Wiederholungstäter – Florian David Fitz und Matthias Schweighöfer. Zuletzt bräselten sie herum mit „Der geilste Tag“ (2016/s. Kino-KRITIK). Als Toni (Schweighöfer) und Paul sind sie beste Kumpels und haben gerade den goldenen Coup mit ihrem Start-Up-Unternehmen gelandet. Denn der amerikanische Internet-Milliardär David Zuckerman (ARTJOM GILZ) bietet 4 Millionen Dollar für ihre App NANA, eine künstliche Intelligenz, die jedem Smartphone eine individuelle Stimme und sogar Humor und Emotionen verleiht. Erst einmal wird im Team gefeiert, gesoffen und – gestritten. Typisch deutsch: Wo man sich gegenseitig vorwirft, eigentlich diesem Dreckskapitalismus und dem damit verbundenen ewigen Konsumrausch verfallen zu sein. Eine Wette muss her: Beide verzichten 100 Tage auf alles, was sie in ihrem Leben gekauft beziehungsweise gehortet haben und: man darf während dieser Zeit auch nichts kaufen. Wer aufgibt oder pfuscht, überschreibt den (bislang ausgebeuteten) Mitarbeitern seine 50 Prozent am Unternehmen. Deal. Und so liegt/steht man (später noch öfters) am nächsten Kater-Morgen buchstäblich nackt in der Gegend herum. Top, die Wette quillt.

Danach die gewohnte Humbug-Stimmung. In Form einer faden „ernsten“ Nummern-Streit-Revue, in Sachen Slapstick-lahm, mit vielen kleinen Gag-Pupsern, handelsüblichen lächerlichen wie langweilenden Nebensträngen, ohne jedwede komödiantische bissige Fröhlichkeit, sondern als Kalauer-Parcours mit humorfreien Hindernissen und dem dicken Ausrufungszeichen: Geld und Materielles sind nicht alles! Freundschaft und gar Liebe VIEL wichtiger. Besser. Sei lieber gut. Also gütig. Amen. Beziehungsweise – wenn Toni sich in eine Garagen-Frau „mit Störungen“ verliebt (MIRIAM STEIN) wird es zusätzlich seicht kompliziert.

Florian David Fitz (gerade 44 geworden) und Matthias Schweighöfer (37) haben wieder solch eine unterhaltungslose Luftnummer mit nur angestrengt behaupteten „Problemen“ geschaffen. 100 Kino-Minuten verschenkt (= 1 PÖNI).

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