THE POWER OF THE DOG

PÖNIs: (2,5/5)

„THE POWER OF THE DOG“ von Jane Campion (B + Co-Produktion + R; Neuseeland/Australien 2020; nach dem gleichnamigen Roman von Thomas Savage/1967; K: Ari Wegner; M: Jonny Greenwood; 128 Minuten; Heimkino-Start: 01.12.2021);

Mittel. So was. Titel = „THE POWER OF THE DOG“. Von JANE CAMPION (B + Co-Produktion + R; Neuseeland/Australien 2020; 128 Minuten). Heimkino-Netflix-Start: 01.12.2021. Das Western-Drama basiert auf dem gleichnamigen Roman von Thomas Savage/1967. Es gibt Schauspieler, denen wankt man gerne hinterher. Weil sie überragend zu mimen verstehen. BENEDICT CUMBERBATCH zählt zu solchen Ausnahmeakteuren. Ahnenforscher fanden heraus, dass Cumberbatch (geboren am 19. Juli 1976 in London) ein Großneffe 17. Grades von Arthur Conan Doyle ist, dem Schöpfer von Sherlock Holmes, für dessen (TV-Serien-)Darstellung Benedict Cumberbatch weltweit bekannt ist und geschätzt wird. Wir wissen aber auch, dass die Figuren Kain und Abel biblischer Herkunft sind. Und diese fielen mir zu diesem Stoff und Film ein. Als dessen Hauptakteure BENEDICT CUMBERBATCH und JESSE PLEMONS mitmischen. In den Brüder-Figuren Phil und George. Nachname: Burbank. Wir befinden uns anno 1925 in Montana, wo die Beiden eine große Farm besitzen. Wir hören, beide verstanden sich gut. Als aber George heimlich die Witwe Rose (KIRSTEN DUNST) heiratete, entfacht Phil einen ekligen Seelen-Krieg, um sie zu bekämpfen. Zu vernichten. Indem er ihren sensiblen Sohn Peter (KODI SMIT-McPHEE/bekannt, hochgelobt aus „Alpha“/2018/s. Kino-KRITIK) als „Köder“ benutzt. Und mit dem Jungen eine Art Freundschaft schließt. Wobei Peter (und wir) erfahren, dass er einem „besonderen Freund“ nachtrauert.

Ausgangslage: Zwei Brüder. Viel traute Zweisamkeit. Bis George „aussteigt“. „Eigenmächtig handelt“. Was Phil auf die böse Palme bringt. Als intoleranter Realist hängt er an (längst) Vergangenem, an (überlieferten) einstigen (Western-)Traditionen und dem klassischen (starken) Männerbild. George dagegen setzt auf Träume, sehnt sich nach einer Frau und eigene Familie. Hat sich mit Rose verbunden, die aber den „Widerhall“ von Phil kaum aushält. Mit dem Trinken angefangen hat. Weil es ihr nicht gegeben ist, hier ihr wahres Zuhause zu finden. Phil mischt sich immer wieder mies verbal-robust ein.

„The Power of the Dog“ handelt vom besseren Leben, das „verhindert“ wird. Durch einen traumatisierten Mann, der es genießt, ein Stück menschlicher Mist zu sein. Weil er seinen verstorbenen Mentor und Partner, Bronco Henry, nicht vergessen kann. In dessen „Erinnerung“ er jetzt der jungen Peter einsetzt. Symbolisch „benutzt“.

Dabei erwähnenswert – und wieder einmal zeigt es sich, dass Natur, diese traumhafte Landschaft, sehr viel einnehmender und schöner sein kann als es je – stupide, unzufriedene – Menschen verstehen = begreifen werden. Genießend zulassen können.

JANE CAMPION, die 1993 mit dem Drama „Das Piano“ triumphierte, u.a. mit der „Goldenen Palme“ in Cannes sowie mit drei „Oscar“-Trophäen, und für ihr aktuelles Drama im Herbst mit dem „Silbernen Regie-Löwen“ in Venedig ausgezeichnet wurde, zeigt mit „The Power of the Dog“ ein zwiespältiges Lebens-Erlebnis. Ein Bruder ist ein fieses Arschloch, weil er sein Leben nicht wie gewünscht „hinbekommt“ und intime  Sehnsüchte verdrängt; und der „bessere“ Bruder präsentiert sich als freundliches humanes Weichei, der zulässt, dass seine Frau kaputt-fliest. Bald schon ist vieles hier klar und deutlich, wir befinden uns in einer  Gegend, wo eigentlich – und mal wieder – Menschen stören. Überflüssig sind. Mit ihren psychischen Defekten Unzufriedenheiten pflegen und verbreiten.

Also bleibt die nicht abendfüllende Zurschaustellung dieses „Sherlocks“ in einer anderen Welt. Bedeutet: Ist was fürs „schnellere“ Heimkino. Man kann so einiges überspringen (= 2 1/2 PÖNIs).

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