THE HOLDOVERS

PÖNIs: (4/5)

Schwer: LEBEN. MÖGEN. Titel: „THE HOLDOVERS“ („DIE ÜBERBLEIBSEL“) von Constantine ALEXANDER PAYNE (USA 2022; B: David Hemingson + Co-Produktion; K: Eigil Bryld; M: Mark Orton; 133 Minuten; deutscher Kino-Start: 25.01.2024). Alexander Payne etablierte sich mit seinen oft satirischen Filmen (wie „About Schmidt“/Jack Nicholson/2002) und tragikomischen Filmen (wie „Sideways“/2005/Paul Giamatti/s. Kino-KRITIK /4 PÖNIs) als bedeutsamer Autorenfilmer des amerikanischen Kinos. Sein neuestes Werk, soeben mit fünf „Oscar“-Nominierungen versehen, hat er wieder mit dem großartigen PAUL GIAMATTI Hauptrollen-besetzt. Der spielt – im Dezember 1970 –  im Elite-Internat Barton Academy von North Carolina – den besserwisserischen pädagogischen Kotzbrocken-Lehrer Paul Hunham. Ausgerechnet (D)ER wird mit der Aufgabe betreut, während der Weihnachtsfeiertage „unglückliche“ Schüler zu betreuen. Die nicht wissen, wo sie die Feiertage verbringen sollen. Weil Eltern keine Zeit und/oder wenig Lust dazu haben. Doch nach ein paar Tagen ist auch DAS gelöst, befindet sich nur noch ein Schüler im eiskalten Schulgebäude, und zwar der ziemlich aufmüpfige 17-jährige Angus (Debüt: DOMINIC SESSA). Zusammen mit Köchin Mary (DA´VINE JOY RANDOLPH) beginnen fortan Abenteuer mit- beziehungsweise gegeneinander. Doch mit der Zeit führen die geteilte Einsamkeit und zahlreiche skurrile Zwischenfälle dazu, dass man „intensiver“ miteinander umgeht. Wenn man zum Beispiel „besinnliche Stimmung“ etwas „vorteilhafter“ interpretiert als sonst üblich.

Mit viel Feingefühl, doppelbödiger Herzenswärme und mit dem für ihn typischen leisen ironischen Humor erzählt Alexander Payne davon, wie man zusammen schon weniger allein ist. Und – dabei gerade von d e n Menschen am meisten lernt, mit denen man – eigentlich – am wenigsten gemeinsam hat. Eigentlich. „The Holdovers“ empfiehlt sich als winterliche Mensch-Schul-Geschichte der etwas anderen Art. Ich musste manchmal – fern – an Erich Kästner ebenso denken („Das fliegende Klassenzimmer“) wie an „Der Club der toten Dichter“ von Peter Weir (s. Kino-KRITIK /4 PÖNIs). „Die Überbleibsel“ ist ein Wohlfühl-Film. Mit viel sympathischem Retro-Charme (= 4 PÖNIs).

Teilen mit: