SILENCE

silence

PÖNIs: (2/5)

„SILENCE“ von Martin Scorsese (Co-B; Co-Produzent + R; Mexiko/Taiwan/USA 2015; Co-B: Jay Cocks; nach dem gleichn. Roman von Endo Shûsaku/1966; K: Rodrigo Prieto; M: Kim Allen Kluge, Katherine Kluge; 161 Minuten; deutscher Kino-Start: 02.03.2017); der überflüssigste Martin Scorsese-Film aller Zeiten. Der 74-jährige „Oscar“-Preisträger („Departed – Unter Feinden“/2007; s. Kino-KRITIK), der mit Werken wie „Hexenkessel“; „Taxi Driver“; „Wie ein wilder Stier“; „The King of Comedy“; „Die Farbe des Geldes“; „GoodFellas – Drei Jahrzehnte in der Mafia“ (s. Kino-KRITIK); „Casino“ oder „Aviator“ und „Shutter Island“ (s. Kino-KRITIK) und „Hugo Cabret“ (s. Kino-KRITIK) und „The Wolf of Wall Street“ (s. Kino-KRITIK) zwischen 1973 und 2013 filmgeschichtliche Legenden schuf, patzt hier hochlangweilig-religiös.

Die Welt anno 1638. Im für die westliche Welt völlig abgeschotteten Japan ist ein berühmter Christen-Priester verschollen. Weil in Japan das Christentum verboten ist und Christen verfolgt werden, könnte es sein, dass Pater Cristóvao Ferreira (LIAM NEESON) von seinem Glauben abgeschworen hat oder umgebracht wurde. Zwei seiner Schüler, Pater Sebastiao Rodrigues (ANDREW GARFIELD) und Pater Francisco Garupe (ADAM DRIVER), machen sich deshalb von Portugal aus auf den beschwerlichen wie gefährlichen Weg, um herauszubekommen, was passiert ist. In Japan angekommen, treffen sie auf heimlich agierende christliche Unterstützer, aber auch auf brutale Schergen des Regimes, dass „diese Religion“ nicht akzeptiert und jeden foltert und umbringt, der diese unterstützt oder gar öffentlich ausübt. Dabei stellen sich die beiden jungen Glaubens-Männer natürlich auch und immer wieder die Zweifels-Frage, warum „ihr Gott“ diese Schande und Gewalt überhaupt zulässt. „Warum schweigt Gott dazu?“; drückt ihre immerwährende Skepsis aus, die sie aber permanent unterdrücken. Von wegen: Die innere Diktatur des Glaubens ist und bleibt stärker. Das eigene Leben ist dagegen unterwertig.

Ein viel zu langer, ein mühseliger, ein überdimensionaler Dialog-Streifen. Um fundamentalistischen Glauben, ja oder was; um lieber Glauben und Sterben als Abschwören und Weiter-Leben; um die alte ewige Frage nach der Existenz von GOTT. Der ja auch – viel später – bekanntlich „Auschwitz“ „zugelassen“ hat. Wenn man ihnen folgen will.

Scorsese, der bedeutendste Katholik Hollywoods, gibt sich ganz vernarrt in dieses leidvolle Horror-Thema „Amen“. Stellt den Wert „Glauben“ in seinen Mittelpunkt und priestert mit ihm quälerisch herum. Was für eine Vergeudung! Was für eine ermüdende Dauer-Kino-Predigt! Was für eine grausame Dogma-Quälerei!

„Silence“, der Film, bestätigt Skeptiker: Sich das Leben durch „Glauben“ kaputt zu machen, verringert immens die köstliche Qualität eigenen Lebens (= 2 PÖNIs).

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