QUO VADIS, AIDA?

PÖNIs: (4/5)

„QUO VADIS, AIDA?“ von Jasmila Zbanic (B + R; Bosnien-Herzegowina/Österreich/Rumänien/Niederlande/Deutschland/Polen/Frankreich/Norwegen/Türkei 2020; K: Christine A. Maier; M: Antoni Lazarkiewicz; 104 Minuten; deutscher Kino-Start: 5.8.2021);

WUT. ZORN. TRAUER. Titel = „QUO VADIS, AIDA?“ Von JASMILA ZBANIC. Drama. Produktion: Bosnien-Herzegowina/Österreich/Rumänien/Niederlande/Deutschland/Polen/Frankreich/Norwegen/Türkei 2020; 104 Minuten. Bosnien, Juli 1995. Aida (JASNA DURICI) ist Übersetzerin für die UN in der Kleinstadt Srebrenica. Als die serbischen Milizen des Generals Mladic die Stadt einnimmt, gehört ihre Familie zu den Tausenden von Menschen, die im UN-Lager Schutz suchen. Die Dolmetscherin, die in den Verhandlungen Zugang zu entscheidenden Informationen bekommt, gerät zunehmend zwischen die Fronten. Dieser Spielfilm erzählt von nur wenigen dramatischen Tagen im Leben einer Frau, deren Schicksal für das einer ganzen Generation von Frauen steht, die den Krieg in Bosnien überlebt haben. Mehr als 8000 – fast ausschließlich männliche – Zivilisten wurden bei dem als Genozid eingestuften Massaker von Srebrenica von der bosnisch-serbischen Armee ermordet und in Massengräbern verscharrt. Es gilt als das schwerste Kriegsverbrechen in Europa seit Ende des Zweiten Weltkriegs. Neben den grausamen Taten der Armee von Ratko Mladic wurde im Zusammenhang mit dem Massaker auch die Rolle der Vereinten Nationen scharf kritisiert. Anknüpfend an ihr vielfach ausgezeichnetes Langfilmdebüt „Esmas Geheimnis – Grbavica“ („Goldener Berlinale Bär“ 2006/s. Kino-KRITIK) liefert Regisseurin und Drehbuch-Autorin JASMILA ZBANIC einen essenziellen wichtigen Beitrag zur Verarbeitung des Bosnienkrieges. Dabei betont sie den auch heute notwendigen Schutzauftrag von Staatengemeinschaften gegenüber geflüchteten Menschen aus Kriegsgebieten in der ganzen Welt. Wobei im Fokus die weibliche Perspektive eines männlich dominierten Krieges steht. „Das Ende der Geschichte ist in seiner ganzen Grausamkeit historisch festgeschrieben“, heißt es aktuell in der „SZ“-Kritik, die die Überschrift trägt: „In Europa, vor nur 26 Jahren“  (= 4 PÖNIs).

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