PÖNIs BLOG (253): TOLKIEN; „MARLOWE“; „Enkel 2“; „DALILAND“; „Greek“ verbreitet Langeweile; STEVE HARLEY & Cockney Rebel

JRR Tolkien (Fotoquelle: TuckerFTW, Tolkien-color, CC BY-SA 4.0)

0.)     GOLD zu erwerben, zu besitzen ist das Streben von vielen. JOHN RONALD REUEL TOLKIEN, der britische Philologe und Schriftsteller, geboren am 3.1.1891, gestorben am 2.9.1973, klärte mit einem Zitat des Zwergenführers Thorin aus J.R.R. Tolkiens Fantasyroman „Der kleine Hobbit“ (1937), einer Vorstudie zu seinem Hauptwerk, der Trilogie „Der Herr der Ringe“ (1954/55), auf: „WENN MEHR VON UNS HEITERKEIT, GUTES TAFELN UND KLINGENDE LIEDER HÖHER ALS GEHORTETES GOLD SCHÄTZEN WÜRDEN, SO HÄTTEN WIR EINE FRÖHLICHERE WELT“.

1.)     D E R DETEKTIV. Titel = „MARLOWE“. Von NEIL JORDAN (Co-B + R; Irland/Spanien, Fr/USA 2022; Co-B: William Monahan; K: Xavi Gimenez; M: David Holmes; 110 Minuten; deutscher HEIMKINO-Eurovideo/Telepool-Start: 31.08.2023).    === Das Werk von Neil Jordan („The Crying Game“/“Oscar“ für das „Beste Drehbuch“; „Mona Lisa“) basiert auf dem 2014 erschienenen Roman „Der Blonde mit den schwarzen Augen“ von John Banville, der es unter dem Pseudonym Benjamin Black veröffentlichte. ===    PHILIP MARLOWE ist eine Romanfigur von RAYMOND CHANDLER (1888 – 1959). Marlowe tauchte zuerst in einigen Kurzgeschichten, später in sieben Romanen Chandlers auf. In den Verfilmungen der Romane wurde er u. a. von Robert Mitchum, Elliott Gould, James Garner und James Caan gespielt. Am bekanntesten ist die Verkörperung durch HUMPHREY BOGART in „THE BIG SLEEP“ (/1946/“Tote schlafen fest“). 

„Ich bin zu alt für sowas“.

Oktober 1939. Los Angeles. Die Geschäfte von Privatdetektiv Philip Marlowe laufen „so lala“. Als die attraktive Clare Cavendish (DIANE KRUGER) in seinem Büro auftaucht, erhellt sie die heruntergekommene Stätte. Clare möchte, dass Marlowe ihren spurlos verschwundenen Liebhaber – einen gewisser Nico Petersen – ermittelt. Also findet. Angeblich, so die Lady, wurde dieser Nico tot vor den Toren eines exklusiven Clubs gefunden. Der nahezu unkenntliche Leichnam wurde rasch verbrannt, die Polizei scheint die Sache/“den Vorfall“ als Unfall mit Fahrerflucht abzutun. Clare aber ist überzeugt, dass ihr Freund noch lebt. Marlowe beginnt zu recherchieren. Kommt dabei einer mächtigen und sehr reichen Familie auf die Spur, die von einer skrupellosen „Chefin“ (JESSICA LANGE) geleitet wird.

„Ich bin nur ein einfacher Mann, der versucht, Geld zu verdienen und nicht ins Gefängnis zu wandern“.

LIAM NEESON, hier mit der deutschen Synchronstimme von Bernd Vollbrecht besetzt, zählt seit langem zu den aktivsten Schauspielern der Branche. Als MARLOWE trifft der inzwischen 70-jährige seinen legendären Oldie-Charakter auf den Charakter-Punkt. Will moralisch „sauber“ sein, vermag Prügel einzustecken und zurück zu schlagen, um schließlich cool zu klären, was man ahnt. Ein Outlaw mit Anstand. Der sich nicht korrumpieren lassen will. Mitspielen, ermitteln, ist okay. Aber immer – halbwegs – anständig. Soweit möglich. In diesen verruchten Los Angeles-Zeiten.

„Ein Gefühlspuzzle besteht aus vielen Teilen“. 

LIAM. Sein Schaffen für Film und Fernsehen umfasst mehr als 140 Produktionen, wobei „Marlowe“ sein hundertster Film ist.

„Ein Auto ist ein versiegelter Beichtstuhl“. 

„Marlowe“, das aktuelle LIAM NEESON-Movie, weiß dessen spannende Drehungen zu vollziehen; besitzt mit dem großen Schlaks einen präsenten Typen mit viel Retro-Charme, versteht prickelnde Krimi-Unterhaltung unaufdringlich-pikant zu verbreiten. Sozusagen: Ein atmosphärischer HEIM-Knüller mit viel KINO-Power (= 4 PÖNIs).    P.S.: Als Bonusmaterial steht auf der Blu-ray u. a. ein mit deutscher Untertitelung versehenes informatives Liam Neeson-Interview zur Verfügung.

2.)     ENKEL 2. Titel = „ENKEL FÜR FORTGESCHRITTENE“ von Wolfgang Groos (D 2022; B: Robert Löhr; K: Ahmet Tan; M: Helmut Zerlett; 106 Minuten; deutscher Kino-Start: 07.09.2023). Vor drei Jahren traten sie erstmals auf  – die „Enkel für Anfänger“ (s. Kino-KRITIK /3 PÖNIs). Beziehungsweise umgekehrt. Und weil DAS ganz ordentlich vom Publikum angenommen wurde (um die 550.000 Kinobesucher), entstand diese Fortführung. Die aber humorig den Bach runterfließt. Weil  – nur begrenzte Lustichkeit  ausgereizt wird. Wenn die Konflikte zwischen den Generationen sich aufplustern, dabei aber wenig wirklich erheitern. Inhaltlich wie bewegungsmäßig kaum interessieren, sich sprachlich mitunter defekt anhören, einfach nur viel anöden. „Weiß + Alt“ benimmt sich weitgehend kindisch, und die lieben Gören driften brav durch erwachsene Spießer. Mit Problemen. Die beiderseitig dann sozusagen etwas „ausgetauscht“ werden. Während am Ende Friedhofscharme gedeiht.  Ergebnis: FERNSEHEN – Kino. Die Namen der prominenten Senioren/Innen?: Stehen auf dem Plakat (= 2 PÖNIs).

3.)     Sir BEN DALI-KINGSLEY. Titel = „DALILAND“ von Mary Harron (USA/GB 2022; B: John Walsh; K: Marcel Zyskind; 104 Minuten; deutscher Kino-Start: 07.09.2023). ER gehört zu meinen Schauspieler-Giganten: Sir BEN KINGSLEY. Und wenn der britische Star ruft mit einem neuen Leinwand-Auftritt, bin ich gerne unterwegs. Egal, mit oder zu welcher biographischen Figur er einlädt. Wir befinden uns im Jahr 1974. Wie jedes Jahr verbringt der 70-jährige Surrealist SALVADOR DALÍ zusammen mit seiner Frau und Muse Gala (BARBARA SUKOWA) ein paar Monate im St. Regis Hotel in New York. Der junge Galerieassistent James Linton (Christopher Briney) wird von Dalí überraschend gebeten, ihn bei den Vorbereitungen für eine neue Ausstellung zu unterstützen. Auf dass für den jungen Burschen der Weg direkt in das schillernde DALÍLAND führt, in einen von Models-, Musik- und Filmstars bevölkerten Kosmos. Wo sich eine bunte Mischung aus High- und Low-Society tummelt. Dabei im Mittelpunkt = der alternde exzentrische Künstler Dalí, der alle mit seiner Genialität beeindruckt wie eigenwillig erschreckt und dabei gleichzeitig eine empathische Verletzlichkeit offenbart. Besonders im Hinblick auf seine Frau. Als DIE sich in einen aufstrebenden jungen Musical-Star verliebt und ihn großzügig finanziert, riskiert sie damit nicht nur den gemeinsamen Ruin, sondern bringt auch die fast fünfzigjährige Dali-Ehe ins Wanken.

DALI und seine ausufernden privaten Show-Veranstaltungen. Im Mittelpunkt stehen die späteren Jahre der vibrierenden, exzentrischen Ehe zwischen Salvador Dalí und seiner tyrannischen Frau Gala, als ihre scheinbar unerschütterliche Bindung zu zerbrechen beginnt. Dabei wird als Gegenpol zur Glam-Rock-Ära Manhattans der 1970er mit einer Reihe von Rückblenden die Geschichte dieser intensiven Liebe des „speziellen Paares“ eingehend beleuchtet. Ohne dabei übrigens auch nur ein Dali-BILD zu präsentieren.

In der Titelrolle brilliert „Oscar“-Preisträger Sir Ben Kingsley („Schindlers Liste“ / „Gandhi“) durch einen – mitunter tänzerisch-faszinierenden Bewegungsapparat sowie mit einem stolzen, köstlich-eitlen Sprachregister. Währenddessen BARBARA SUKOWA die inneren Seelen-Dämonen der Ehefrau Gala lustvoll-packend zelebriert. Genüsslich nach und nach ausbreitet.

„DALILAND“ lebt von diesen beiden großartigen Darsteller/Innen, deren Kostüme übrigens sichtlich „mit-beben“ (= 4 PÖNIs).

4.)     NIX DA. Titel = „MY BIG FAT GREEK WEDDING – FAMILIENTREFFEN“ von und mit NIA VARDALOS (B + R + HD; USA 2022; Co-Produktion u. a.: Rita Wilson; Tom Hanks; K: Barry Peterson; M: Stephanie Economou; 92 Minuten; deutscher Kino-Start: 07.09.2023). Selten war ein Film so völlig überflüssig fürs Kino.: Alles ist gesagt, gezeigt, verhandelt. Die nun zur Rest-Schau verkommene Filmverwertung bedarf nicht des Leinwandlichts.

SIE heißt NIA VARDALOS und hatte bislang drei BIG-FAT-GREEK-Auftritte: Zunächst Ende Januar 2003, mit „MY BIG FAT GREEK WEDDING  – Hochzeit auf Griechisch“ (s. Kino-KRITIK /4 PÖNIs); dann im Dezember 2003 mit der DVD-Veröffentlichung von 7 Episoden a 30 Minuten „MY BIG FAT GREEK LIFE“ (s. Heimkino-KRITIK /4 PÖNIs); schließlich Ende März 2016, mit „MY BIG FAT GREEK WEDDING 2“ (s. Kino-KRITIK /1 PÖNI. Und jetzt geht’s weiter. Mit ohne Lust-Spiel, Spaß, Spannung, Reiz. Sondern mit der kinematographischen Vereinzelung von langweiligen Momenten. Von Szenen, Musik, Erläuterungen. Chaos-Bewegungen. Worum es geht? Um  –  siehe Titel. Ohne Humor, Pointen, Lachsalven. Stattdessen  – es lahmte die Zeit, und wie (= 1 PÖNI).

5.)     MUSIK = STEVE HARLEY & COCKNEY REBEL war eine britische Glam-Rock-Band. Ihre größten Hits hatten sie in den 1970er-Jahren; unter anderem 1975 mit dem Nummer 1-Song MAKE ME SMILE (Come Up and See Me). Der Sänger und Songwriter STEVE HARLEY war Kopf der Band, die verschiedene Besetzungen hatte, und er war außerdem als Solointerpret tätig. Mir lief „Make Me Smile“ in letzter Zeit öfters durch die Ohren  –  ein Pop-Genuss. Mein Lieblingssong in dieser Woche:

Beste Grüße aus der hitzigen Hauptstadt

PÖNI Pönack

email:   kontakt@poenack.de

 

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