POLIZEIRUF 110: LITTLE BOXES (17.9.2023)

PÖNIs: (5/5)

(Fotoquelle: BR / Hendrik Heiden)

SIE ist nach einem Auslandsaufenthalt wieder nach München zurückgekehrt – die Kriminalhauptkommissarin Cris Blohm (JOHANNA WOKALEK). Und ist gleich im Ermittler-Team gefordert. Wo auch Otto Ikwuakwu (BLESS AMADA) mit-arbeitet, ein intellektueller Aufklärer mit schwarzer Hautfarbe. Otto. Aus Nigeria. Der sich mit Cris verbal „gerne“ geistig häutet.
Wenn ich heutzutage, sagen wir tagsüber, doch mal den Fernseher einschalte (was aber höchstens nur zu Feiertagen geschieht), weiß ich, dass ich dort höchstens mit einer Bewertungszahl 5 – von 10 – rechnen darf. Ich bleibe deshalb beim Unterhaltungspunkt „geläutert“ sitzen. Mehr weniger denn mehr Mehr-angeregt angesprochen.
Heute Abend war es total anders. Parallel lief „ein weiterer Film“ mit. Das Drehbuch von Stefan Weigl und die Regie von Dror Zahavi ließen keinen Ausstieg zu. Motto: Schau dir das an, denke mit, akzeptiere dein Interesse an einem in Zusammenhang zu betrachtenden zweiten – listigen – Spannungsbogen. DEN die brillante JOHANNA WOKALEK anführt. Sogar mit einer solistischen Tanz-Einlage eingebunden (= Michael Jackson). Offensichtlich beginnen sich die „110“ und „Tatort“-Gestalter vom herkömmlichen Sonntag-Abend-Krimi-Konzept ab-zu-nabeln, um thematisch Eigenes zu probieren. Mit satirischen Motiven, aber dann auch mit einer radikalen Lösung, die enorm schmerzt. Der Polizeiruf von eben knallte im besten Denk- und Spannungssinne. Beziehungsweise umgekehrt auch. Johanna Wokalek ist darstellerisch ein Wucht. Und was für eine! ( = 5 PÖNIs).

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