OCEAN’S ELEVEN

OCEAN’S ELEVEN“ von Steven Soderbergh (K + R; USA 2001; B: Ted Griffin; basierend auf dem Film „Frankie und seine Spießgesellen“ von Lewis Milestone/1961; M: David Holmes; 112 Minuten; Start D: 1O.01.2002); STEVEN SODERBERGH zählt derzeit zu den INTERESSANTESTEN Filmemachern Hollywoods. Weil er sowohl „cineastisch“ wie auch „kommerziell“ erfolgreich zu arbeiten versteht.

Der am 14. Januar 1963 als zweitältester Sohn eines College-Professors in Atlanta/Georgia geborene Steven Soderbergh begann bereits als Jugendlicher mit der 16mm-Kamera zu drehen und startete seine Laufbahn – ohne Studium – als Cutter. Nebenbei schuf er Kurzfilme. Schon mit seinem ersten Langfilm schaffte er d i e Sensation, denn für die Independent-Produktion „SEX, LÜGEN UND VIDEO“ (s. Kino-KRITIK) bekam er 1989 beim Cannes-Festival – mit 26 Jahren, als jüngster Regisseur überhaupt – gleich den Hauptpreis, die „Goldene Palme“.

Danach entstanden die Spielfilme „KAFKA“ (1991/mit Jeremy Irons, Armin Mueller-Stahl/Alec Guinness) und „KÖNIG DER MURMELSPIELER“ (1993/mit Jesse Bradford + Jeroen Krabbé; derzeit Erstveröffentlichung auf DVD/s. Heimkino-KRITIK). Mit späteren „Mainstream“-Filmen wie „OUT OF SIGHT“ (1998/mit George Clooney + Jennifer Lopez) und „The Limey“ (1999/mit Terence Stamp) kam der kommerzielle Durchbruch. Für „TRAFFIC – Macht des Kartells“ (2000/mit Benicio Del Toro + Michael Douglas/s. Kino-KRITIK) ) wurde ihm der „OSCAR“ für die „Beste Regie“ zuerkannt. Sein im selben Jahr gedrehter Umwelt-Thriller „ERIN BROCKOVICH“ (s. Kino-KRITIK) verhalf JULIA ROBERTS zur „Oscar“-Trophäe. Danach fand er mit cineastischen „Fingerübungen“ wie „Voll Frontal“ (2002/mit Julia Roberts), „Solaris“ (2002/mit George Clooney) und zuletzt mit „The Good German“ (2006/mit George Clooney + Cate Blanchett; diesjähriger BERLINALE-Wettbewerbsfilm/s. Kino-KRITIK) weniger Zuspruch. Dafür aber „funktioniert“ seit 2001 seine kommerzielle Movie-Arbeit. Siehe hier.

Der Auslöser ist ein uralter Frank-Sinatra-Streifen von 1960, der bei uns am 17.2.1961 unter dem Titel „FRANKIE UND SEINE SPIEßGESELLEN“ in die Kinos kam. Originaltitel: „Ocean´s Eleven“; Regie: Lewis Milestone. Story: 11 Freunde, die zusammen in einer Fallschirm-Einheit im Zweiten Weltkrieg aktiv waren, treffen sich unter der Führung von Daniel Ocean (FRANK SINATRA) in Las Vegas, um am Neujahrstag die fünf größten Casinos der Stadt gleichzeitig auszurauben. Die Hauptdarsteller des Films sind, neben Frankie-Boy Sinatra, DEAN MARTIN/SAMMY DAVIS Jr./JOEY BISHOP und PETER LAWFORD, die alle zusammen unter dem Namen RAT PACK (also „Rattenpack“) als Entertainer und Sänger oft in Las Vegas gemeinsam auftraten. (Übrigens: „Frankie und seine Spießgesellen“ bzw. „Ocean´s Eleven“ war nicht der einzige Kinofilm, den das „Rat Pack“ zusammen gedreht hat).

2001 übernimmt Steven Soderbergh, der unter dem Pseudonym „Peter Andrews“ auch als Kameramann arbeitet und auch schon mal als „Mary Ann Bernard“ für den Schnitt verantwortlich zeichnet, diesen charmanten Swing-Oldie-Streich für ein Remake: „OCEAN´S ELEVEN“ kommt hierzulande am 10. Januar 2002 in die Kinos und findet rd. 4,4 Millionen Besucher. Guter Grund: Die mit GEORGE  CLOONEY/BRAD PITT/MATT DAMON/ANDY GARCIA + JULIA ROBERTS prominent Hauptrollen-besetzte launig-lässige Gauner-Komödie läuft charmant-elegant wie cool-swingend = also taff-mundend gut durch; unterhält prima, mutiert zum vielgemochten Gaunerfilm-Klassiker (= 4 PÖNIs).

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