THE GOOD GERMAN – IN DEN RUINEN VON BERLIN

THE GOOD GERMAN – IN DEN RUINEN VON BERLIN“ von Steven Soderbergh (Co-Prod. + R + K + Schnitt; M: Thomas Newman; USA 2006; B: Paul Attanasio; nach dem gleichn. Roman von Joseph Kanon/2001; 105 Minuten; Schwarz-Weiß; Start D: 01.03.2007); er ist gerne der vielseitige Cineast in Hollywood, der mal auf „sperrige“ Motive setzt („Voll frontal“; „Solaris“; „Traffic“/Regie-„Oscar“), mal das Kommerz-Vergnügen zu bedienen weiß („Ocean´s Eleven“; „Erin Brockovich“/“Oscar“ für Julia Roberts). Hier nun spricht wieder einmal seine cineastische Seele: Erinnert sein neuester Schwarz-Weiß-Film doch nicht zufällig an Klassiker wie „Der dritte Mann“/“Eine auswärtige Affäre“/“Die Spur des Falken“ sowie natürlich an „Casablanca“; streift sein „romantischer Thriller“ bewusst deren Intim-Atmosphäre und Polit-Spannung.

„The Good German“ spielt unmittelbar nach dem 2. Weltkrieg, im zerstörten Berlin. Vor dem Hintergrund der Potsdamer Konferenz entwickelt sich ein ziemlich undurchsichtiges, dabei aber auch ziemlich langweiliges Puzzle um Mord, Politik und Moral. Basierend auf dem gleichnamigen Roman von Joseph Kanon (aus dem Jahr 2001) steht der amerikanische Journalist Jake Geismar(GEORGE CLOONEY) im Mittelpunkt des Geschehens, der in die zerbombte Stadt kommt, um seine einstige Geliebte Lena (CATE BLANCHETT) wiederzufinden. Dabei muss er ziemlich oft und viel Prügel einstecken, als er herauszufinden versucht, warum sein Fahrer (und Schwarzmarktschieber Tully/TOBEY MAGUIRE) umgebracht wurde.

Weder die Geschichte noch die Figuren vermögen Interesse zu wecken; viel zu fahrig-manieristisch bewegt sich hier die mit vielen historischen Dokumentaraufnahmen ausgestattete/versehene Inszenierung; zu verworren ist das Drehbuch um den einsetzenden Kalten Krieg der Großmächte konstruiert, und auch die beiden Promi-Hauptdarsteller wirken irgendwie grob-„daneben“: GEORGE CLOONEY, Lieblingsschauspieler und Firmen-Geschäftspartner von Soderbergh, gibt in Uniform eine eher blasse Bogart-Kopie ab (und muss sich auch vom „kleinen“ „Spiderman“-Kollegen TOBY MAGUIRE des Öfteren verhauen lassen), während CATE BLANCHETT („Tagebuch eines Skandals“) als „Ingrid Bergman“-Lena nur äußerlich überzeugt.

Dieser Film kommt einfach nicht in die Unterhaltungspuschen; Dramaturgie und Personen bleiben weit hinter dem formalen (Schwarz-Weiß-)Polit-Thriller-Anspruch zurück (= 2 PÖNIs).

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