INDIANA JONES UND DAS RAD DES SCHICKSALS

PÖNIs: (4/5)

„INDIANA JONES UND DAS RAD DES SCHICKSALS“ von James Mangold (Co-B + R; USA 2021/2022; Co-B: Jez Butterworth; John-Henry Butterworth; David Koepp; K: Phedon Papamichael; M: John Williams; 142 Minuten; deutscher Kino-Start: 29.06.2023);

Weil, wie auch bei „INDY“keine Lust auf Ordnungslust vorhanden ist, laufen die kritischen Show-Infos kreuz und Unterhaltungs-quer.

Also  –  stell‘ Dir vor es existiert eine uralte Apparatur, mit der man bzw. frau die Vergangenheit aufzusuchen in der Lage ist, um HISTORIE nach eigenem (politischen) Gutdünken Richtung Zukunft zu berichtigen, zu korrigieren. Spinnerei? Aber gar nicht. Schließlich hieß der vor-vor-usw.-vorgestrige Konstrukteur ARCHIMEDES, und der war mindestens genauso schlau wie jetzt INDIANA JONES. 

DER zu Filmanfang, anno 1945, sich mit ekligem Nazi-Pack eifrig herumprügelt. Mal in einem Zug, mal auf dessen Dach. Mit Humor-Peitsche, Lederjacke und Forscherdrang. Und Wut. Dabei wurde Harrison technisch-SEHR-beeindruckend auf wunderbar JUNG-aktiv getrimmt. Der Radau dauert so knapp eine halbe Duell-Stunde und sorgt gleich einmal für mächtig Zauber-Zunder. Allerdings schon jetzt erkennbar  –  die – bösen – Nebenfiguren-Schurken kommen überwiegend nur platt über die Runden. Besitzen keinerlei Charisma. Lahme Gestalten.

Sobald viel gequatscht wird, stockt etwas die Bunte – und in manchen Lichtspielhäusern rummelnde IMAX-Bühne, aber eben nur begrenzt. Schließlich ist es ja ein Wiedersehensgenuss mit Inzwischen-„Opa“-Harrison, dessen Bewegungspuste weiterhin enorm funktioniert. Übrigens – seine deutsche Synchronstimme tönt wie immer dank WOLFGANG PAMPEL, der am 3. April 1945 in Leipzig geboren wurde und seit Jahren in Wien lebt.

Stoppen wir kurz einmal und annoncieren: Die ersten vier Dr. Jones-Abenteuer entstanden jeweils unter der Regie von Steven Spielberg in folgendem Rhythmus: „JÄGER DES VERLORENEN SCHATZES“; BRD-Kino-Premiere am 29. Oktober 1981;       „INDIANA JONES UND DER TEMPEL DES TODES“; BRD-Kino-Premiere am 3. August 1984;       „INDIANA JONES UND DER LETZTE KREUZZUG“; BRD- Kino-Start am 14. September 1989  (s. Kino-KRITIK /5 PÖNIs);         „INDIANA JONES UND DAS KÖNIGREICH DES KRISTALLSCHÄDELS“; deutscher Kino-Start: am 22. Mai 2008 (s. Kino-KRITIK /2 PÖNIs);       DER BOCKIGE, WÜTENDE INDIANA. Titel = „INDIANA JONES UND DAS RAD DES SCHICKSALS“ von JAMES MANGOLD (Co-B + R; USA 2021/2022; Co-B: Jez Butterworth; John-Henry Butterworth; David Koepp; K: Phedon Papamichael; M: JOHN WILLIAMS; 142 Minuten; deutscher Kino-Start: 29.06.2023). 

 

„Indy“, der unter dem bürgerlichen Namen Henry Walton Jones, jr. am 1. Juli 1899 in Princeton, New Jersey geboren wurde, suchte im ersten Film die Bundeslade; im zweiten gerät er in einen Tempel der Göttin Kali und sucht Shankara-Steine; im dritten Teil findet er den Heiligen Gral und im vierten Serienteil ging es um einen Kristallschädel der Inka. In der INDY-Ausgabe 5, eingangs angesiedelt gegen Ende des Zweiten Weltkriegs, sind der amerikanische Archäologe und sein Kollege Basil Shaw (immer wieder gerne sehen: TOBY JONES)  in Europa, um von den Nazis gestohlene Artefakte zurückzubekommen.  SCHNITT.

ZEITSPRUNG. 25 Jahr später, anno 1969, es ist die Epoche der amerikanischen Mondlandung, und die Astronauten kehren bald heim, während Dottore Jones dabei ist, sich seinen Ruhestand anzutun. Dann flitzt er gerade auf einem Pferd herum. Mal auf den Straßen, mal im U-Bahn-Untergrund. Trifft auf Erzschurken Jürgen Voller (MADS MIKKELSEN). Die US-Regierung hat ehemalige Nazis rekrutiert, wie eben Jürgen Voller, um die UdSSR in Sachen Weltraumrennen zu besiegen. Zu übertrumpfen. Voller, jetzt NASA-Mitglied, wurde in Sachen Apollo-Mondlandeprogramm eingemeindet. Ist dabei und nebenbei-auch unangenehm aktiv –  von wegen eigener schurkischer Pläne. Sein Weg soll zu Hitler führen, damit der aus der Vorgestern-Phase alles nochmal von (Nazi-)vorne veranstalten kann. Was natürlich Indy auf den Gegnerplan ruft. Mit weiblicher Begleitung. Unterstützung. Basils Tochter bzw. Jones‘ Patentochter Helena Shaw (PHOEBE WALLER-BRIDGE)  mischt sich ein. Vehement. Zeigt sich dabei mehr als sarkastische „Muntere Kapitalistin“ als architektonische Interessentin. Behauptet sie.

Die Figuren sind erfasst, die Positionen festgelegt. Der mürrische, patriotische Outlaw; die taffe, aufmüpfige Patin; dieser miese Voller-Nazi-Akteur (war MADS MIKKELSEN schon jemals so fies-abseits?) und seine tumben Handlanger. New York du kannst jetzt mit Wucht brummen. Bedeutet: Wo ACTION sich hochkarätig austoben kann. Mit viel Schrott-Glanz und noch-mehr Gloria. Natürlich blinken von hinten 007 – Bondies und all die anderen miesen Mitesser. Als dann jedoch die wüste Show fehlgeleitet im Jahr 214 vor Christus dank eines Rechenfehlers auftaucht, wird’s für die dortigen Kampfhähne schwierig. Sowohl für die oben in der Luft wie auch für DIE im Wüstensand. Der gesamte Themenpark ist in Aufruhr. Die Römer sind ziemlich überrascht. Erstaunt. Verblüfft. Auch: irritiert. Und ziemlich sauer. Empört. Während Archimedes auf Syrakus gerade an der Zeitmaschinenerfindung bastelt. Während Indys Team sich rechnerisch die Erdplattenverschiebung zu-eigen macht. Oder so ähnlich. Und überhaupt.

Leute, deshalb wurde auch GROSSES KINO (Budget: rund 300 Millionen Dollar) in Bewegung und Gedanken gebracht. Fantasy-pur breitet sich riesig aus. Kämpfer/Innen zählen (endlich, also gleichberechtigt) mit. Wir sind eingeladen, dick zu staunen, sich hier lässig mit-einzufinden; einfach diese trüben Normalo-Gedanken wegzulassen, abzuschütteln, weg zu schütteln. Um die professionell-trickgigantische ACTION zu genießen.

Und dann existiert ja noch die Frage an Harrison Ford von Tobias Kniefe im „Süddeutsche Zeitung Magazin“, Ausgabe 24 vom 16. Juni 2023: Schluss oder was? Und tatsächlich stellt „Indy“-Harrison fest: „Also ich weiß nicht. Schauen wir mal, wie dieser Film jetzt läuft. Er kann ein Abschluss sein, das ist in der Story angelegt. Oder auch nicht. Falls sich neue Ideen entwickeln, müssen die ihre ihre eigene Zeit finden. Aber eins kann ich Ihnen versprechen: Falls noch mal was kommt, dann todsicher nicht erst in weiteren 15 Jahren“. 

INDY – INDIANA – HARRISON – JONES – FORD   –  altes dynamisches Haus, da gibt es noch einiges filmisch zu beleuchten. Macht weiter. Beeilt Euch gefälligst  (= 4 PÖNIs).

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