DREAM SCENARIO

PÖNIs: (4,5/5)

SPITZEN-IDEE. Titel = „DREAM SCENARIO“ von Kristoffer Borgli (B + R + Schnitt; USA 2022; K: Benjamin Loeb; M: Owen Pallett; 102 Minuten; deutscher Kino-Start: 21.03.2024).  Seit kurzem passieren merkwürdige Dinge. In der Nacht. Beim Schlafen. Während des Träumens. Denn  – mit „DREAM SCENARIO“ ist hierzulande eine skurrile, verstörend unterhaltsame, also doppelbödige Comedy-Fiction-Komödie des norwegischen Autoren und Regisseurs KRISTOFFER BORGLI eingetroffen, der im Vorjahr mit seinem Schizo-Kino-„Spaß“ „Sick Of Myself“ erheblich beachtet wurde (s. Kino-KRITIK /3 PÖNIs) und jetzt „DREAM SCENARIO“ anbietet. Oder auch: „Triff den Mann Deiner Träume“. Diese beißende Satire begeisterte bereits beim vorjährigen Fantasy White Nights-Filmfest das „angemachte“ Publikum.

Erklären wir es so: Kristoffer Borgli zeigt den schnellen Aufstieg und Fall eines ganz normalen Bürgers namens Paul in einer sarkastischen und spielerisch verdrehten Betrachtung. Betrachtung des kollektiven Bewusstseins im heutigen Medienzeitalter. In dem so gut wie jeder plötzlich wie überraschend zu einer seltsamen Berühmtheit werden und ebenso schnell wieder in Vergessenheit oder eben auch in Verruf geraten kann. Weil Hype und Shitstorm nahe beieinander parken. Präzise: Herr Paul weiß nicht, wie ihm geschieht. Was in ihm nachts passiert. Erst ist es nur seine Tochter, die surreale Träume von ihm „strömt“. Doch auf unerklärliche Weise werden es plötzlich immer mehr Leute, die nachts Visionen von ihm haben. „Erleben“. Wildfremde Personen. Bisher war der blasse, „einfache“ Familienvater und wenig geistreiche College-Professor nie im Mittelpunkt. Oder cool. Jetzt aber wird Paul Matthews als „angesagtester Mensch der Welt“ hofiert, gefeiert. Die Medien reißen sich um den neuen Internetstar, von dem alle träumen. Was ER natürlich und gerne zu genießen und zu lenken weiß. Als die kollektiven nächtlichen Episoden allerdings zunehmend alptraumhafter geraten, kippt die allgemeine euphorische Stimmung. Und Bürger Paul wird von einem Shitstorm gigantischen Ausmaßes überrollt.

Warum, weshalb, wieso gelingt, also überzeugt dieser wunderbar-hahnebüchene Scenario-Streich? EIN bekannter, populärer NAME weist in die richtige Richtung, sprich : „Oscar“-Preisträger NICOLAS CAGE (1996: „Leaving Las Vegas“). Der ja im November 2021 mit dem HEIMKINO-Hit „PIG“ – nicht nur die hiesige Fan- und Kulturgemeinde verblüffte, überraschte, hocherfreute, sondern auch weltweit die Fans mitnahm (s. HEIMKINO-KRITIK /5 PÖNIs). Und auch hier wieder, und Gott sei Dank jetzt auf der Kinoleiwand, triumphal überzeugt. Mehr soll nicht verraten werden, denn die grandiosen „einfachen“ Pointen entpuppen sich als Kinospitzenhammer. Will sagen, möchte dringend feststellen: Nicolas „PAUL“-Cage weiß kitzlig-coole Unterhaltung zu zelebrieren. Auf dass man zünftig „Material“ für eigene künftige Action-Träume einzusammeln vermag. Klasse (= 4 1/2 PÖNIs).

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