DIE UNGLAUBLICHE REISE DES FAKIRS, DER IN EINEM KLEIDERSCHRANK FESTSTECKTE

„DIE UNGLAUBLICHE REISE EINES FAKIRS, DER IN EINEM KLEIDERSCHRANK FESTSTECKTE“ von Ken Scott (Co-B + R; Fr/Indien/Belgien/Singapur/USA 2017; nach dem Roman von Romain Puértolas/2013; K: Vincent Mathias; M: Nicolas Errèra; Amit Trivedi; 100 Minuten; deutscher Kino-Start: 29.11.2018); ein märchenhafter Eintopf. Was fällt auf und einem ein: „In 80 Tagen um die Welt“; „Slumdog Millionaire“; „Der 100jährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“ in der bunten Bollywood-Version; „Hectors Reise“, um nur einige Motive zu nennen.

Netter Inder sucht seinen Vater in Paris, erlebt aber immer wieder – mehr oder weniger: pointierte – Migranten-Abenteuer, die ihn über erst Paris, dann gen England, Spanien, Italien, Libyen und schließlich zurück wieder nach Indien führen. Seine schicksalhaften Begebenheiten sind gefüllt mit arg konstruierten Zufällen, aber auch mit realen Zuständen von armen Hilfesuchenden an den europäischen Außengrenzen. Der Co-Autor und Regisseur, der Kanadier Ken Scott („Starbuck“/2011 + das US-Remake „Der Lieferheld – Unverhofft kommt oft“/2013), der zuletzt mit der US-deutschen Co-Produktion „Big Business – Außer Spesen nichts gewesen“ (2015/s. Kino-KRITIK) verheerend beim Publikum und Kritik durchfiel, liefert hier nur Halbherziges ab. Auf der einen Seite begleitet er einen fröhlich-unbedarften jungen Inder bei seiner Ich-Findung, daneben will er aber auch – viel zu allgemein/nebenbei – von Hilfesuchenden erzählen, die irgendwo zwischen den Kontinenten „lagern“.

Der Film bleibt lange seltsam unnahbar, geradezu „neutral“, um dann, in der letzten halben Stunde, endlich in emotionale wie politische Fahrwasser zu kommen. Insgesamt aber: weder Fisch noch Fleisch, sondern ein Film-Eintopf mit (zu) vielen Stimmungsschwankungen zwischen leicht und „zitternd“-seicht-hart. Ein Komödien-Polit-Mix, der nicht funktioniert, nicht schmeckt (= 2 PÖNIs).

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