BIG BUSINESS – AUßER SPESEN NICHTS GEWESEN

„BIG BUSINESS – AUßER SPESEN NICHTS GEWESEN“ von Ken Scott (USA/D 2013/2014; B: Steven Conrad; K: Oliver Stapleton; M: Alex Wurman; 91 Minuten; deutscher Kino-Start: 09.07.2015); mir war der große Kerl oft suspekt – nie „richtig“ komisch, sondern mehr fahrig; in seiner Hysterie eher nervend denn lustig; ein Twister mit oftmals lausigem Sound. Zuletzt floppten „Späße“ mit ihm wie „Prakti.com“ und „Der Lieferheld – Unverhofft kommt oft“. Die Rede ist von VINCE VAUGHN, 45. Dessen neuester Hauptrollen-Film, Budget: 35 Millionen Dollar, beim Anfang März-Start in den USA weit unter seinen Möglichkeiten blieb. Also abstank. Das Publikum ignorierte ihn wie noch nie einen neuen Vince Vaughn-Film (Einspielergebnis weniger als fünf Millionen Dollar) und die Kritiken waren ziemlich „ungünstig“.

Jetzt gesehen und verstanden: Ein läppisches Movie. Bei dem kein Unterhalten möglich ist. Thema: Natürlich, der amerikanische Kapitalismus. „Comedian“ Vaughn mimt einen verzweifelten Geschäftsmann. Namens Dan Trunkman. Für den vom nächsten Abschluss ALLES abhängt: Karriere, natürlich Existenz, natürlich Geld oder Leben. Kino-Business-Boys wie er haben niemals was auf der hohen Kante, leben von der Hand in den Mund und spielen immer riskant: Alles oder Nichts. Obwohl Leute wie er gestandene Business-Men sind, also sein sollen, benehmen sie sich eher wie Dumpfbacken. Und scharen weitere Loser um sich: einen alternden, fahrigen Kameraden (wie kommt denn der sonst so brillante TOM WILKINSON / „Michael Clayton“ / hier hinein; unfassbar, weil desolat unterfordert), der Geld für seine Scheidung benötigt, und einen übernaiv-behämmerten Jungspund und Ex-Schuhverkäufer (DAVE FRANCO, der Bruder von James Franco), der dauer-nervt. Die Konkurrenz, also in diesem Filmfalle „die Böse“, ist die attraktive blonde Ex-Chefin von Dan (SIENNA MILLER), die natürlich den „großen Dollar-Kuchen“ alleine für sich beanspruchen möchte. Was Dan mit immensem Körpereinsatz verhindern will, schließlich soll Zuhause der übergewichtige Sohn, der in der Schule gemobbt wird, auf die teure Privatschule. Was er (und wir) über die Skype-Kommunikation erfahren. Gähn.

Irgendwann düst das Trio gen Europa, mal nach Hamburg, dann auch – mit litauischem Navi und einem Rentier auf der Straße – nach Berlin (weil es 400.000,- EURO als „bedingt rückzahlbaren Kredit“ vom Medienboard Berlin-Brandenburg sowie 2,23 Millionen EURO als puren Zuschuss aus dem „Deutschen Filmförderfonds“ gab), wo noch einige, auch nicht erheiternde Sperenzchen ablaufen, bevor natürlich alles happy endet.

Der amerikanische Traum, erfüllt in einer Berliner Sauna, du kannst alles schaffen, wenn du es nur willst. Blöd, blöd, saublöd (= 1/2 PÖNI).

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