DAS BOURNE ULTIMATUM

„DAS BOURNE ULTIMATUM“ von Paul Greengrass (USA/D/GB 2007; B: Tony Gilroy, Scott Z. Burns, George Nolfi; K: Oliver Wood, M: John Powell; 111 Minuten, deutscher Kino-Start: 06.09.2007); einem „spannenden“ britischen Regisseur, der sich inzwischen durch Filme wie „Bloody Sunday“ („Goldener Berlinale Bär“ von 2002), dem zweiten Jason-Bourne-Erfolgsfilm „Die Bourne Verschwörung“ (2004) sowie zuletzt mit dem dokumentarischen 9/11-Spielfilm „Flug 93“ (2006) einen hervorragenden Filmemacher-Namen erworben hat. Die BOURNE-Story, erdacht und geschrieben (zunächst zu „besten“ Kalte-Kriegs-Zeiten) vom amerikanischen Schriftsteller ROBERT LUDLUM (*1927 – †2001): 1980 erschien „The Bourne Identity“/deutscher Buch-Titel: „Der Borowski-Betrug“; 1986 kam „The Bourne Supremacy“/“Die Borowski-Herrschaft“ heraus; 1990 folgte „The Bourne Ultimatum“/“Das Borowski-Ultimatum“. (Übrigens: ALLE 22 der zu Lebzeiten veröffentlichten Bücher von Robert Ludlum landeten auf dem 1. Platz der „New York Times“-Bestsellerlisten. Weltweit wurden bisher über 210 Millionen Exemplare seiner Thriller verkauft und in 32 Sprachen übersetzt.) In seinen Spannungsromanen greift Ludlum immer wieder ein Thema auf: den Kampf des Einzelnen gegen anscheinend übermächtige, kaum zu fassende, weltweit operierende Organisationen.

Die erste „Bourne“-Verfilmung entstand 1988 in Form einer TV-Mini-Serie, mit RICHARD CHAMBERLAIN als Jason Bourne. 2002 folgte dann die 60 Millionen-Dollar teure Hollywood-Produktion „DIE BOURNE IDENTITÄT“, als Co-Produktion USA/D/Schweiz/Tschechien/Fr, die weltweit mehr als 213 Mio. Dollar einspielte (s. Kino-KRITIK). Regisseur war Doug Liman, Hauptdarsteller: der 32-jährige „Oscar“-Preisträger MATT DAMON (für das Original-Drehbuch zu „Good Will Hunting“/gemeinsam mit Ben Affleck/1997). 2004 folgte „DIE BOURNE VERSCHWÖRUNG“, als Co-Produktion USA/D, mit dem Regisseur Paul Greengrass und wieder mit Matt Damon-Jason Bourne (s. Kino-KRITIK). Über 250 Mio. Dollar weltweite Einnahmen standen am Ende unter dem Kassen-Strich. Nun also, als 138 Mio. Dollar-Produktion, Teil 3. Wieder begibt sich der CIA-Killer Jason Bourne auf die Suche nach seiner Identität. Wieder geht es um den halben Erdball (Moskau/London/Paris/Madrid/Tanger, aber auch New York); wieder werden die Regeln der Physik und der Medizin außer Acht gelassen/außer Kraft gesetzt; Überwachungskameras überall, nur Jason stolziert fast unbehelligt durch die Welt, kann sogar schließlich ins CIA-Büro einbrechen. Zwischendurch immer mal wieder Action-Fights, die Jason natürlich locker gut übersteht, währenddessen ihm offenbar unbegrenzte Geldmittel sowie allerorten sämtliche Schlüssel für Haus, Hof und Büro immer zur Verfügung stehen.

Waren die ersten beiden Teile „echte“ Spannungskracher, sorgt hier eine UNUNTERBROCHENE Wackel-Hand-Kamera für den ersten KOPFSCHMERZ-Film der Filmgeschichte: Die Kamera HÄMMERT/DRISCHT permanent auf den Zuschauer ein, dass es kein Vergnügen, sondern nur noch Stress ist. Ein MIGRÄNE-Thriller um hypergeheime CIA-Verschwörer (GROSSartig: DAVID STRATHAIRN/“Good Night, and Good Luck“) und schließlich ALBERT FINNEY als moderner „Dr. Frankenstein“, der Jason zu dem machte/zu der Killer-Figur manipulierte, die er dann auch wurde. Überwachungs-Paranoia in Reinkultur; Logik-Löcher, insgesamt so GROSS wie das Ozon-Loch; hysterische, nervöse Dauer-Verfolgung; diese Endlos-Schleife von Kamera-Sekunden-Gewackel; es dröhnt, zischt, schreit… zudem sollte man sich im bisherigen Film-Stoff von Teil 1 und – vor allem – von Teil 2 gut auskennen, um überhaupt halbwegs handlungsmäßig mithalten zu können.

Nein, nein, Jason erweist sich nun doch nicht als Bond-Alternative, sondern nur als ewig herumturnender Rache-Melancholiker-Engel mit gewissem Charme, gewisser Präsenz, aber auch viel „technischem“ Leerlauf-Schmackes (= 2 ½ PÖNIs).

 

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