KUNG FU PANDA

PÖNIs: (3/5)

„KUNG FU PANDA“ von Mark Osborne und John Stevenson (USA 2007; B: Jonathan Aibel, Glenn Berger; K: Yong Duk Jhun; M: John Powell, Hans Zimmer; 92 Minuten; deutscher Kino-Start: 03.07.2008); ist ein neuer Computer-Animationsfilm aus dem erfolgreichen amerikanischen Produktionshaus von “DREAMWORKS“. Von dort stammen bekanntlich animierte Hits wie „Shrek 1-3“ sowie “Antz“, “Madagascar“ und zuletzt “Bee Movie – Das Honigkomplott“. Wobei der Titel hier für Story UND Hauptfigur steht und auch einen ANTI-HELDEN vorstellt: Der ist rundlich, verfressen und phlegmatisch, also alles andere als ein schneller, wendiger, eleganter Kung-Fu-Spitzenkämpfer. Dennoch wird ER, der Panda-Bär PO, zum Großen Drachenkrieger ausgerufen, der einem gigantischen wie bösen Schneeleoparden Paroli bieten soll. Dabei ist im Grunde alles ein zufälliges Missverständnis.

Am Anfang ist der behäbige PP, Panda Po, gerade dabei, im Restaurant seines Vaters, einer Gans, eine ungeliebte Ausbildung zum Nudelsuppen-Meister zu absolvieren. Wir befinden uns im China von Annodunnemal, und Po (im Original gesprochen von JACK BLACK, bei uns von HAPE KERKELING) sieht seine Zukunft nicht beim Zwiebelschneiden und Liefer-Service. Stattdessen flüchtet er sich regelmäßig in Tagträume, in denen er, zusammen mit anderen Helden, packende Kung-Fu-Duelle erfolgreich bestreitet. Doch eine Prophezeiung macht‘s plötzlich möglich: Er wird zu einem Meisterschüler erkoren, der sich fortan “mit den Besten der Besten“ messen soll. Und das sind immerhin die Klasse-Krieger Affe, Gottesanbeterin, Kranich, Schlange und Tiger. Natürlich kommt außer coolen Sprüchen und einigen tollpatschigen “Bewegungen“ erst einmal “nichts rüber“ vom überraschten Po. Während die Anderen sich flink und mutig zu bewegen verstehen, scheint ES bei ihm an ALLEM zu fehlen. Doch wir wissen, Kino-Schauen heißt auch DENKSTE zu akzeptieren. Irgendwann wendet sich das (vorhersehbare) Blatt, und mit Unterstützung seines kauzigen Lehrmeisters Shifu (im Original: DUSTIN-HOFFMAN-Stimme; deutsch: GOTTFRIED JOHN) vermag Po dann doch über sich hinauszuwachsen und… natürlich…

Nun also ein Panda. Der wirkt ganz witzig mit seinem pummligen Klamauk-Charme, während die Show in diesem Umfeld auch als hübsche Hommage-Parodie auf asiatische Kampfkunstfilme charmant rüberkommt (im Original spricht Kung-Fu-Altmeister JACKIE CHAN den Affen). Zudem sind manche Genre-Motive originell animiert, wie etwa ein Hängebrücken-Gefecht, und sind die zahlreichen Anspielungen an das Martial-Arts-Hongkong-Kino der 70er + 80er Jahre (z.B. der Shaw-Brüder/“Die 36 Kammern der Shaolin“) für Eingeweihte wie Fans ganz urig, und natürlich darf schließlich auch d e r 70er Jahre-Pop-Hit “Everybody was Kung Fu Fighting“ selbstironisch nicht fehlen.

Dennoch bleibt “Kung Fu Panda“ in seinem Amüsement “nett-überschaubar“ und kann mit tempo- wie einfallsreicher Unterhaltungsspitzen-Parodiekost wie “Shrek“ oder wie neulich von der “PIXAR“ Konkurrenz mit “Ratatouille“ nicht mithalten. Dafür fehlt es an viel mehr Satire-Power, an raffinierten Pointen und an pfiffigen Überraschungen. Auch: weil “Kung Fu“ viel zu ernst- genommen wird. Man setzt buchstäblich auf bewährte Cartoon-Nummern (wenn Du deinen Feind nicht besiegen kannst, dann setz‘ Dich doch einfach auf ihn drauf…) und hantiert routiniert nach schlichtem Slapstick-Motto: “Glaube an dich selbst, dann klappt schon alles“. Das ist ganz nette Ha-Ha-Komik, aber auch nicht mehr. Und auch Panda Po besitzt “nur“ den simpel-fröhlichen Knuddel-Charme eines kauzigen Lausbuben. Und HAPE: Der spricht seinen tierischen Typen mit viel Charme, aber ohne Kerkeling-Enthusiasmus: ein guter stimmlicher Promi-Erfüllungsgehilfe halt.

“Kung Fu Panda“ oder: Ganz lustig-sympathisch, der neue, etwa 130 Millionen Dollar teure Blockbuster-Animations-Spaß aus dem Amiland, aber MEHR diesmal halt nicht… (= 3 PÖNIs).

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