KUNG FU PANDA 2

PÖNIs: (2,5/5)

„KUNG FU PANDA 2“ von Jennifer Yuh Nelson (USA 2010/2011; B: Jonathan Aibel, Glenn Berger; M: John Powell, Hans Zimmer; 90 Minuten; deutscher Kino-Start: 16.06.2011); ist der Debütfilm einer langjährigen Storyboard-Zeichnerin aus dem Animationshaus der Produktionsfirma „DreamWorks“ („Madagascar“; „Spirit – Der wilde Mustang“). Und die Fortsetzung des erfolgreichen Animationsfilms von 2007. DER nun der Vor-allem-Spaß ziemlich ausgetrieben wurde. Denn selten war ein „Kinderfilm“ – freigegeben ab 6 Jahren – dermaßen offen brutal. Und fast nur auf Kampf getrimmt. Wie war das im Original? Ein pummliger, verfressener, behäbiger Panda-Bär mit Namen Po wird im China von Annodunnemal zum großen Drachenkrieger auserkoren. Und von einem Großmeister, Shifu, entsprechend ausgebildet. Getrimmt. Denn irgendwo gibt es immer Feinde, die besiegt werden müssen. Also: „Glaube an dich selbst“, dann klappt schon alles, lautete damals das Slapstick-Motto. Mit viel Klamauk- und Knuddel-Charme ging der beleibte Po-Lausbub ans Werk und konnte sympathisch punkten. Ein schurkischer Schneeleopard wurde „fachgerecht“ schließlich besiegt (s. Kino-KRITIK).

Jetzt ist der Panda mit seinen urigen Kampfgefährten, den „Furiosen Fünf“, allesamt pfiffige Viecher wie Tiger, Affe, Schlange & Co., im erneuten Einsatz. Weil sich irgendwo im Reich ein größenwahnsinniger wie machtgieriger Lord Pfau Shen in den Besitz einer mächtigen Waffe gebracht hat, mit der er China unterjochen will. Stichwort: die neue Erfindung Schießpulver. Doch dieser Kampf kann letztlich nur gelingen, wenn Po endlich seinen „inneren Frieden“ findet. Verheißt ihm sein (Lehr-)Meister. Doch das ist gar nicht so einfach, denn zugleich ist Panda Po schon lange auf der Suche nach seiner eigenen Identität. Woher stammt er? Wer sind seine Eltern? Wieso wurde er vom „Daddy“-Gänserich Mr. Ping adoptiert? Was ist damals passiert? Die Antworten kennt ausgerechnet der fiese Pfau. Also ist Po doppelt motiviert, auf DEN zu treffen, sich mit DEM zu duellieren.

Fortan wird „Auf sie mit Gebrüll“ gespielt. Laut, bunt, aggressiv. Begleitet von den dröhnenden Klangtönen von Hans Zimmer und John Powell. Und mit viel zu wenig Ironie-Humor. Zwar sieht der dickliche Po immer noch wie eine tollpatschige Knuddeltype aus, doch hat man ihm seine spielerischen Gags weggenommen. Jetzt ist er „nur“ einer dieser üblichen, „Terminator“-ähnlichen überdimensionalen Helden, die für Recht und Ordnung sorgen. Mit einem bisschen Durchatmen zwischendurch. Was die Chose aber auch nicht „lockerer“ macht. Wieder einmal lautet das grölende Motto in einem amerikanischen (Kinder-)Movie: Du musst erst viel kämpfen und Krieg führen, bevor es den erwünschten Frieden gibt. Eine ziemlich reaktionäre Doktrin für die lieben zuschauenden Kleinen. Visuell dagegen imponiert der Film. Vor allem auch in seinem 3D-Format. Hier wird trickreich „hantiert“. Mit all den kleinen und großen Show-Details. Der Staun-Effekt funktioniert des Öfteren. Allerdings ohne abendfüllende Wirkung: „Kung Fu Panda 2“ ist insgesamt nur ein Animations-Mittelwerk. Mit viel Egal-Charme. Und überwiegender Beliebigkeits-Wirkung.

Nix Animations-dolles also, nur mehr kriegerisches Action-Entertainment aus dem Rechner. Im Original sprechen Jack Black (Po), Angelina Jolie (Tigerin), Dustin Hoffman (Meister Shifu) sowie Gary Oldman (Pfau) und Jackie Chan (Affe). Bei uns dürfen Promis wie Hape Kerkeling, Bettina Zimmermann, Gottfried John, Udo Schenk, Ralf Schmitz und Cosma Shiva Hagen stimmlich ‘ran (= 2 ½ PÖNIs).

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