AUF DEM WEG

PÖNIs: (4,5/5)

STIMMIG EDEL. LÄUFT GUT. Titel = „AUF DEM WEG“ von Denis Imbert (Co-B + R; Fr 2021; Co-B: Patrick Asté, bekannt als: Diastéme; lose nach der Erzählung „Auf versunkenen Wegen“ des französischen Reiseschriftstellers Sylvain Tesson; K: Magali Silvestre de Sacy; M: Wouter Dewit; 93 Minuten; deutscher Kino-Start: 30.11.2023). Du bist DU. Ein Erfolgsmensch. Was immer DU anpackst, klappt. Bis auf das eine Mal. Du trittst daneben und musst brutal feststellen: „Diesen Sturz bereue ich noch lange, denn bis dahin war mein Körper eine Maschine, die es mir erlaubt hatte, auf der Überholspur zu leben. Acht Meter reichten, um 50 Jahre zu altern“. Zu den Fakten, die den Film begründen   –  im Jahr 2012 stürzte der Allrounder Sylvain Tesson nach einer Partynacht vom Dach eines Hauses, verletzte sich dabei schwer und trug eine Gesichtslähmung davon. Im Rahmen des Genesungsprozesses durchwanderte er Frankreich von der Provence bis zur Normandie (am Mont-Saint-Michel vorbei und seiner grandiosen Bucht): „1300 km zu mir“. Diese Reise beschreibt Sylvain Tesson in „Sur les chemins noirs“. Unter diesem Originaltitel ist der Film mit über eine Million Kinozuschauern in Frankreich ein großer Erfolg.

Wir müssen über JEAN DUJARDIN reden. Denken. Schreiben. IHN hofieren. Den wir auch hierzulande kennen- und schätzen. Dujardin begeisterte auch uns einst mit der Rolle eines scheiternden Stummfilmdarstellers in „The Artist“ (s. Kino-KRITIK /5 PÖNIs). 2012 erhielt er als erster französischer Schauspieler dafür den „Oscar“ als „Bester Hauptdarsteller“, während der Film insgesamt mit 5 „Oscars“, darunter als „Bester Film“, belobigt wurde. Weitere Auszeichnungen waren u. a. der Darstellerpreis der 64. Filmfestspiele von Cannes“, ein British Academy Film Award sowie der „César“.

„Oscar“-Hero Dujardin erfindet sich HIER in der Rolle des prominenten Reiseschriftstellers Pierre Girard und besticht als komplexer Charakterdarsteller vor majestätischen Landschaften Frankreichs. Nach seinem fürchterlichen Unfall beschließt Pierre Girard gegen den Rat seiner Ärzte und Familie, Frankreich zu Fuß zu durchqueren. Auf dem langen Weg macht der wandernde Solist Zufallsbekanntschaften, läuft einen Teil des Weges mit seinem besten Freund Arnaud (JONATHAN ZACCAI) und mit seiner jüngeren Schwester Céline (IZIA HIGELIN). Und nochmal  –  frei nach der Lebensgeschichte und dem darauf basierenden Bestseller „Auf versunkenen Wegen“ des französischen Autors Sylvain Tesson (auch bekannt durch seinen faszinierenden gleichnamigen Film „Der Schneeleopard“ (s. BLOG 177 /vom 13.März 2022/s. Romanlektüre  sowie s. Kino-KRITIK /5 PÖNIs). „AUF DEM WEG“ bedeutet einem zuversichtlichen Kinofilm über das Unterwegssein zu begleiten, der zugleich eine Ode an die Kraft und an die Schönheit der Natur ist sowie auch eine ermutigende Geschichte ist über das Leben zum Weiterkommen („Wenn die Angst an deine Tür klopft und du den Mut hast, aufzumachen, wirst du feststellen, dass niemand davorsteht“).

Und wieder passiert es gerade: Ein KINOfilm tut richtig gut. Ist eingebunden mit Ideen für mögliche eigene neue bewegungsfreudige Lebensgestaltungen  (= 4 1/2 PÖNIs).

Teilen mit: