WINNIE PUUH

WINNIE PUUH“ von Steven Anderson und Don Hall (USA 2010; 64 Minuten; Start D: 14.04.2011); ist der 51. abendfüllende Animationsfilm aus dem Hause von Walt Disney. Als „echter“ handgezeichneter Zeichentrickfilm muss man ergänzen, denn dies ist im Computer-Zeitalter gewiss nicht mehr die Regel, sondern die Ausnahme. Eine kleine Köstlichkeit für die Kleinen samt Anhang. Basierend auf dem berühmten und weiterhin populären Kinderbuch des englischen Schriftstellers ALAN ALEXANDER MILNE (18.1.1882 – 31.1.1956) aus dem Jahr 1926 („Winnie-the-Pooh“; Illustration: Ernest H. Shepard)). Das er sich für seinen Sohn Christopher Robin ausgedacht hatte, der auch als Puuhs bester Freund in der Erzählung „mitmischt“. Vorbild für dieses Werk waren die Kuscheltiere seines Sohnes sowie der Schwarzbär Winnie im Londoner Zoo.

Das Buch, das deutschsprachig unter dem Titel „Pu der Bär“ 1928 herauskam, war ein überragender Erfolg und wurde allein in den ersten zehn Jahren nach seinem Erscheinen in 40 Sprachen übersetzt. Und auch seine Fortsetzung von 1928, „The House at Pooh Corner“ (bei uns unter „Pu baut ein Haus“ erstmals 1954 erschienen), eroberte Leser in aller Welt. Heute ist WINNIE PUUH eine Berühmtheit, der sogar ein Stern auf dem „Walk of Fame“ in Hollywood gewidmet ist. Insgesamt wurden von diesen Kinderbüchern mehr als 30 Millionen Exemplare weltweit veräußert. Das Disney-Unternehmen brachte zwischen 1966 und 1974 drei Kurzfilme mit Puuh in die Kinos: „Winnie Puuh und der Honigbaum“/1966; „Winnie Puuh und das Hundewetter“/1968, der mit dem „Oscar“ bedacht wurde, sowie „Winnie Puuh und Tigger dazu“/1974, der allerdings bei uns nicht im Kino gezeigt wurde. 1977 entstand daraus der „Gesamt-Trickfilm“ „Die vielen Abenteuer von Winnie Puuh“, mit u.a. Walter Gross als Puuh-Sprecher.

„Winnie Puuh und seine Freunde aus dem Hundertmorgenwald zählen unbestreitbar zu den amüsantesten und liebenswertesten Wesen, die je bei Disney erschaffen wurden“, schwärmt Produzent JOHN LASSETER („Toy Story“) im Presseheft zur filmischen Wiederbelebung dieses klassischen Kinderstoffes anlässlich seines 85. Geburtstages. Wobei der Film die literarische Herkunft auch optisch listig-lustig „zelebriert“, in dem Winnie das eine oder andere Mal über die eigenen gesprochenen Wörter „stolpert“ oder sich sogar in den Kapiteln „verirrt“. Aber was passiert? Winnie Puuh, der liebe Bär mit dem „schlichten Gemüt“, hat Hunger. Macht sich eigentlich auf die Suche nach einem Topf Honig, muss dies aber immer wieder „unterbrechen“, um mit seinen tierischen Freunden Abenteuer zu bestehen. Zum Beispiel gilt es, seinem phlegmatischen wie ständig depressiven Esel I-Aah einen neuen Schwanz zu besorgen. Zudem lässt ein Zettel im Haus von Christopher Robin vermuten, dass dieser entführt wurde. Es gibt also viel zu tun für Winnie & Anhang. Zu dem der ständig aufgekratzte, harmlose Tiger-Tigger ebenso gehört wie die altkluge Eule-Eule. Sowie Winnies bester Freund, das stets überängstliche Ferkel, wie auch die Känguru-Mama Känga und ihr Junges Klein-Ruh. Und natürlich Kaninchen, außen harte Schale, innen mit ganz weichem Kern.

Stofftiere auf Abwegen, durcheinander von oben herab fallende, mitunter verdrehte Buchstaben, mit schon mal rotem Faden zwischen den Zeilen, ein vorwitziger roter Luftballon mit „immensen“ Kräften….., eine illustre Tier-Mensch-Gesellschaft befindet sich hier auf wunderschön-liebevollen, phantasievoll-kindlichen Spielwegen. Wobei sich sowohl die Bilder wie auch die Figuren den Ursprungsillustrationen von Ernest H. Shepard charmant wie interaktiv nähern. Und Lust auf die Lese-Originale nostalgisch versprühen. Und, Achtung – selbst beim Nachspann ist noch fröhliches Amüsement voll annonciert.

Dieser neue Winnie Puuh-Film ist ein herrliches Erlebnis für kleine und große Kinder (= 4 PÖNIs).

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