PÖNIs: (2/5)
„WEISSER WEISSER TAG“ von Hlynur Pálmason (B + R; Island/Schweden/Dänemark 2018; K: Maria von Hausswolff; M: Edmund Finnis; 109 Minuten; deutscher Kino-Start: 20.02.2020); die Kollegin vom „filmdienst“ bemerkt in ihrer Rezension: „Das Psychogramm eines trauernden Mannes“. Solchen Filmen ist auch immer ein Erklärungsmotto vorangestellt: „An Tagen, an denen alles weiß ist, so dass Himmel und Erde miteinander verschmelzen, können die Toten mit den Lebenden reden“ (altes isländisches Sprichwort). Für den schwer depressiven ehemaligen Polizisten Ingimundur (INGVAR E. SIGURDSSON) wäre das eine „Lösung“. Könnte er mit seiner Frau wieder sprechen, die vor zwei Jahren bei einem tragischen Autounfall ums Leben gekommen ist. Nur die Renovierung eines Gehöfts in der abgelegenen isländischen Wildnis vermag ihn wenigstens etwas abzulenken. Und seine kleine Enkelin Salka bringt etwas Leben in diesen düster gestimmten Menschen. Ingimundur konsultiert wöchentlich einen Psychiater, der ihm Medikamente verschreibt. Irgendwann stöbert er in einer Kiste und glaubt in der Hinterlassenschaft seiner Ehefrau zu erkennen, dass diese einst mit seinem Nachbarn eine Affäre hatte. Aus Verdacht entwickelt sich Obsession. Mit immer „schlimmeren“ Gedanken. Und Folgen.
Eine stocksteife, spröde Traurigkeit. Unter „Beihilfe“ der gewaltigen isländischen Natur. Deren Stürme den seelischen Zustand dieses kaputten Mannes widerspiegeln. Interessant? Eigentlich wenig (= 2 PÖNIs).