URMEL AUS DEM EIS

URMEL AUS DEM EIS“ von Holger Tappe (Prod.+R; D 2006; 87 Minuten; Start D: 03.08.2006) und Reinhard Klooss (Prod./B+R); basiert auf den gleichnamigen Büchern von Max Kruse (Sohn der berühmten Puppen“mutter“ Käthe Kruse; wird im November 85); seit dem Erst-Erscheinen Ende der 60er Jahre sind bisher 11 Bände herausgekommen; erreichten eine Auflage von mehreren Millionen Exemplaren. „Urmel“, der kleine grüne DINO von der Fantasyinsel Titiwu, war dann Blick-/TV-Mittelpunkt in der Marionettenshow der „Ausgburger Puppenkiste“, wurde zum Liebling der Generationen als Musical, TV-Trickfilm, mit Hörbüchern, Videos/DVDs, als Plüschtier.

Nun also erobert Urmel die Leinwand: Die Produktion dieses 85minütigen Trick-Vergnügens aus dem Hause des Münchner Unternehmens „Bavaria Pictures“ dauerte von den Rechteverhandlungen, dem Charakter-Design bis hin zur Finanzierung und Postproduktion (= Nach-/Endbearbeitung) drei Jahre. An der Animation des ersten URMEL-Kinofilms waren insgesamt 65 Mitarbeiter des Produktionspartners von „Ambient Entertainment“ in Hannover (= erster Animations-Spielfilm „Back to Gaya“/2004) an 250 Rechnern beschäftigt. Die zauberhafte Geschichte ist bekannt: Auf der Irgendwo-Südsee–Insel Titiwu lebt und arbeitet der nette Schussel-Professor Habakuk Tibatong. An seiner Seite: Der Adoptivsohn Tim Tintenklecks und einige Tiere, denen er das Sprechen beigebracht hat: Schweinedame Wutz, See-Elefant Seelefant, Pinguin Ping, Waran Wawa, Schuhschnabel Schusch.

Hier „landet“ eines schönen Tages ein eingefrorenes Urzeit-Ei, aus dem schließlich das kleine, charmante, kesse Dino URMEL schlüpft. Es reiht sich schnell in die komisch-chaotische Lebensgemeinschaft hier ein, sieht in der (griesgrämig-besorgten) Schweine-Lady die Mama, doch bald schon droht Gefahr: Von seinem eifersüchtigen Widersacher Doktor Zwengelmann (dem er dummerweise eine triumphierende Flaschenpost zukommen ließ) und Ex-König und Hobby-Jäger Pumponell, der das Urmel gerne abknallen und als „Trophäe“ bei sich aufhängen möchte. Nun ist die tierische Gemeinschaft gefragt.

Ein Schelm, wer Böses dabei denkt: Der Kinofilm funktioniert prächtig. Er ist charmant, spannend, lustig, musikalisch stimmungsvoll; für (auch ganz) kleine wie große KINDER-Augen SEHR UNTERHALTSAM. Die spaßig-ironische Mischung aus Niedlichkeit, Naivität und Abenteuer klappt bestens. Er hat überaus nette Pointen (= etwa wenn der stets melancholische Seelefant plötzlich mit einem Louis-Armstrong-Song ulkig-überrascht), ist durchweg klasse-animiert, und selbst beim „We are the Family“-Nachspann ist noch genügend lustiger Dampf vorhanden.

Dazu: Die Ansammlung von angegackerten Promi-Sprechern wie ANKE ENGELKE (Schwein), WOLFGANG VÖLZ (Seelefant), KLAUS SONNENSCHEIN (König) oder WIGALD BONING (Professor) runden den sympathischen Spaß prima ab. Auch bestens ab-/eingestimmt: Die Musikalität von Komponist James Michael Dooley („Wallace & Gromit auf der Jagd nach dem Riesenkaninchen“/“Madagascar“) und Produzent (und „Oscar“-Preisträger) HANS ZIMMER („König der Löwen“). Ein schönes „Leckerli“ von tollem Familienfilm, das durchaus mit „Disney & Co.“ mitzuhalten versteht (= 4 PÖNIs).

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