DIE TRIBUTE VON PANEM – CATCHING FIRE

Teil 2 „DIE TRIBUTE VON PANEM – CATCHING FIRE“ von Francis Lawrence (USA 2012/2013; B: Simon Beaufoy, Michael Arndt; K: Jo Willems; M: James Newton Howard; 146 Minuten; Start D: 21.11.2013); ich bin immer noch wütend, über den ersten Teil-Mist: „Die Tribute von Panem – The Hunger Games“. Vom Frühjahr 2012. Von wegen – Kinder an die Front. Damit sie sich zünftig massakrieren (FSK-Freigabe: ab 12 Jahren). Ist doch ulkig gewesen. Nicht wahr? Also amüsant. Also prima unterhaltend. NEIN:

Der pure eklige Zynismus. War das nur. Bloß – so Argumente heute: Der Film hat doch weltweit fast 700 Millionen Dollar eingespielt. Also muss er doch „toll“ sein. Wieder einmal gilt die Quantität als Ausdruck von vermeintlicher Qualität. Viel Geldeinnahme = Klasse. So ein fataler Blödsinn. Schwach-Sinn.

Fassen wir kurz zusammen, wo wir uns eigentlich befinden: Da existiert ein faschistischer Staat. In der fernen Zukunft. Aus Nordamerika ist PANEM entstanden. Bestehend aus 12 versklavten Distrikten, während im zentralen Kapitol der Diktator, Präsident Snow (DONALD SUTHERLAND), mit seiner Clique herrscht. Unterjochung allerorten. Mit Gewalt-„Charme“. Um „das Volk“ alljährlich „zu beruhigen“ werden offizielle SPIELE veranstaltet. Sozusagen „überarbeitete“ Olympische Spiele, genannt „die Hunger-Spiele“. Junge Leute aus allen Regionen starten als Gladiatoren-Nachwuchs. Die sich – stets TV- live – „attraktiv“ killen. Sollen. Müssen. Am Ende gibt’s den Hurra-Champion.

Basierend auf Band 2 der dreiteiligen Roman-Reihe, „Die Tribute von Panem: Gefährliche Liebe“ (von 2009/bei uns: 2010) von Suzanne Collins, wird nun fortgesetzt: Die Story um die Siegerin Katniss (JENNIFER LAWRENCE) von Teil 1. Gemeinsam ist sie ja damals nicht allein, sondern gemeinsam mit ihrem Freund Peeta (JOSH HUTCHERSON) aus dem Kinder-Krieg siegreich zurückgekehrt. Was zwar gegen die Regeln (um einen Solo-Gewinner) war, aber im Volk gut ankam. Apropos – dem alten Tattergreis von Diktator ist das Paar ein Dorn im Auge. Weil sie vom Pöbel „viel zu sympathisch“ hofiert werden. So kann doch bloß Widerstand entstehen. Meint er. Also müssen neue „freudige“ staatliche Unterdrückungsmechanismen her. Sprich – die nächsten, die 75. Jubiläumsspiele. Werden ausgerufen. Wo alle bisherigen Gewinner (und eigentliche Freileute) nunmehr gegeneinander antreten sollen. Um „den richtigen Besten“ unter ihnen zu ermitteln. Panem sucht den Superstar. Das jedenfalls hat sich der neue Spielleiter (PHILIP SEYMOUR HOFFMAN) gemein- listig ausgedacht. Also wird erst einmal 100 Minuten palavert. Unter-, mit- und gegeneinander. Dabei anklingend: Rebellion ja oder nein. Mit wieder dabei: Dieser kalte TV-Lächel-Moderator Caesar Flickerman (ausgereizt: STANLEY TUCCI), der die öffentliche Stimmung anheizt. Besser: anhetzt. Für das Regime. Währenddessen ist sich die erwachsener gewordene Katniss nicht sicher, welchen Bub sie lieber mag: Kriegs-Kumpel Peeta oder den Altfreund Gale (LIAM HEMSWORTH), der derzeit täglich im Bergwerk schuftet. Wie ein schmutziger Widerständler ausschaut und bereits kämpferisch argumentiert. Dann beginnen die neuen Spiele. Erst wird ein bisschen herum- duelliert, dann aber, gerade wurde die ultramoderne Himmelsmechanik für die ständigen TV-Bilder zerstört, ist Feierabend. Wir sehen gerade noch wie sich der personelle Führungswiderstand formiert, dann folgt ein scharfer Schnitt. Mitten hinein.
Teil 3 – „Die Tribute von Panem – Mockingjay““ – folgt lt. Startplan, wie neulich „Twilight Zone“, auch zweigeteilt: Am 27. November 2014 sowie am 26. November 2015 dann „der Rest“.

Murks ist das. Gaaanz langweiliger Schau-Murks. Mit bisweilen originell getricksten Außenmotiven, aber insgesamt als nur ein erzählerisches Dahingeziehe. Richtung letzter Teil. Jennifer Lawrence zeigt überwiegend eine traurige Schnute, darf mit Pfeil und Bogen uninspiriert hantieren und ab und an schöne Kleider tragen (von ihrem „Stylisten“ LENNY KRAVITZ). Ansonsten ist das hier meistens nur ein zähes Kaugummi-Kintopp. Viel Gerede, was man – vielleicht – machen oder auch nicht machen sollte…und überhaupt: Alles bewegt sich uninteressant zum Ende hin. Zur Abrechnung. Motto: Das Volk gegen den Diktator. Und gegen sein „weißes“ Militär (das wie uniformierte „Star Wars“-Brüder mechanisch- albern ausschaut). Wenigstens aber wird hier kaum so brutal gemeuchelt wie neulich, beim Teil 1, sondern alles mehr ge- und zerquatscht. Ständig wird aufgeregt so getan als ob…es gleich „richtig“ losgeht. Filmteil 2 von „Die Tribute von Panem“ ist nur als plumpe Geldmaschine angelegt: Als dusslige Überbrückung und profitabler Einnahmezwischenpott für die Endabrechnung. Dieser Blöd-Serie. Demnächst. Hollywood kann „Groß“ so etwas von einfältig- geschäftstüchtig sein…(= 1 ½ PÖNIs).

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