THE POISON ROSE – DUNKLE VERGANGENHEIT

PÖNIs: (1/5)

„THE POISON ROSE – DUNKLE VERGANGENHEIT“ von George Gallo (USA 2018/2019; B: Richard Salvatore; nach seinem gleichn. Roman „The Poison Rose“/2015; Co-Produzent: John Travolta; K: Terry Stacey; M: Aldo Shllaku; 97 Minuten; deutscher Heimkino-Start: 20.02.2020); meine Güte, sie sind noch in bester Erinnerung mit zahlreichen Filmhits, doch seit geraumer Zeit befinden sie sich nur noch auf dem absteigende Karriere-Ast. Dies gilt für „Oscar“-Preisträger Nicolas Cage („Leaving Las Vegas“) ebenso wie für Bruce Willis („Stirb langsam“) und gerade auch für JOHN TRAVOLTA. Der soeben, am 18. Februar 2020, 66 Jahre alt gewordene einstige „Saturday Night Fever“-Bubi oder der coole „Pulp Fiction“-Tarantino-Ganove setzt seit geraumer Zeit einen US-Kino-Flop nach dem nächsten hin. Siehe etwa „Gotti“ (s. Heimkino-KRITIK/= 0 PÖNIs) oder aber auch „Trading Paint“ von 2017, der im Februar 2019 in den US-Spielstätten anlief und völlig unterging, oder „Speed Kills“ von 2018, der auch an den US-Kinokassen einbrach und vom „Filmdienst“-Kritiker anlässlich seiner hiesigen Heimkino-Premiere als „konfus“ und „läppisch“ bezeichnet wurde. Ein weiterer Travolta-Kino-Abgang: „The Fanatic“, der auch im Vorjahr kurz in die US-Kinos gelangte und dort am Kino-Start-Tag in 52 Lichtspielhäusern gerade einmal 3.153 US-Dollar einspielte. Demnächst wird er bei uns auch im Heimkino anlaufen.

Aber – er versucht es weiter. Wie hier, wo er auch als Mit-Produzent auftaucht und einen auf „Humphrey Bogart“ macht. Los Angeles anno 1978. John Travolta heißt Carson Philips und ist Privatdetektiv. (Deutsche Stimme diesmal: Ronald Nitschke.) Natürlich ist Philips ziemlich abgehalftert, trinkt, raucht und zockt gerne. Ist gerade wohl mal wieder pleite. Im Kino, wohin er sich eingangs flüchtet, läuft der John Huston/Humphrey Bogart-Film-noir-Klassiker „The Maltese Falcon“. Aha! Signal! „Ich habe hier ‘ne Katze, Raymond“, murrt er die schöne Frau im Büro an, die ihn für einen Auftrag gewinnen will. Doch sie kontert unwiderstehlich: „Nennen Sie mir ihren Preis“. Und akzeptiert diesen. So finanziell gelockt macht er sich mürrisch auf den Weg ins texanische Galveston. Wo er einst aufwuchs und von wo er vor 20 Jahren abhaute. Und damit auch Jayne (FAMKE JANSSEN) zurückließ. Seine Geliebte. Die er nun wieder trifft, was in ihm einen verschütteten Emotionsberg wieder aufwühlt. Doch zugleich sieht er sich mit mehreren verdächtigen „Vorkommnissen“ konfrontiert, wobei sein alter früherer Kumpel Doc (MORGAN FREEMAN) in der Region inzwischen Strippenzieher ist und das Sagen hat. Während seine Ex-und-Wieder-Jayne ihn eindringlich warnt: „Dies ist ein schlimmer Ort“. Denn, so der korrupte örtliche Sheriff Bing Walsh (ROBERT PATRICK): „Das hier ist immerhin Texas“. Schließlich taucht auch noch BRENDAN FRASER („Die Mumie“) als irrer Irrenarzt auf. Ebenso wie die – wenig auffallende – Travolta-Tochter ELLA BLEU als Jayne-Tochter Becky.

Hört sich reizvoll an? Ist diese labbrige Krimi-Show aber keineswegs. Der Plot besteht aus platten Dialogen. Geschwätzigen Ungereimtheiten und ein paar lächerlichen Schießereien. Die „Wendungen“ besitzen den Charme von Rohrkrepierer-Suspense. Während die – teilweise – prominenten Mitwirkenden auch gut und gerne von Muppet-Figuren gespielt werden könnten; dann wäre es hier wenigstens lustig. So blicken wir auf einen „umfangreich“ gewordenen, mit Perücken-Fülle ausgestatteten Travolta-Knatter-Schnüffler, der schwerfällig wie ein alter Bär durch die zerfaserte Szenerie tapert, um dann alberne Sätze zu plappern wie: „Auf Wiedersehen zu sagen, ist ein bisschen wie zu sterben; dazu war ich noch nicht ganz bereit“. Wie überhaupt hier natürlich auch viel aus dem Off von ihm „mitgeteilt“ wird. Von wegen – wie ist die Stimmung? Welche Atmosphäre haben wir zu erwarten. Sowie natürlich: Was ist eigentlich los? So was Bogartiges halt. Mit entsprechendem sanften Jazz-Sound umschmeichelt.

Und „Oscar“-Hero Morgan Freeman (deutsche Stimme: Jürgen Kluckert)? Sitzt meistens nur herum. Gibt – völlig unterfordert – den nett-bösen alten schwarzen Mann („Ich verliere nie!“). Na denn… (= 1 PÖNI).

Anbieter: „New KSM“.

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