PÖNIs BLOG (77): PODCAST: BERLINALE mit BARNABY; HERBERT KÖFER; PETER JAMES; KEVIN JOHNSON

1.) PODCAST: Es ist seit Jahren derselbe individuelle BERLINALE-Rhythmus: Am Anfang ist eine umfangreiche cineastische Euphorie annonciert, die nach einigen ersten neugierigen Festival-Tagen mit ununterbrochenem Filme-Sehen in leise Erschöpfung und dem inneren Rat umschlägt, es für ein paar Heimkino-Minuten mal TV-Normal werden zu lassen. Um zurückzukommen aus dieser filmischen Berlinale-(z.B. = Wettbewerbs-)Schwere. Was bedeutet, umgehend aus dem Archiv Serien-Folgen mit den „Inspektor Barnaby“-Filmen hervorzukramen, die ebenso antiquierte wie beruhigende Emotions-Wirkungen hervorrufen. Diese populäre Reihe um den in der fiktiven britischen Grafschaft MIDSOMER ermittelnden Chief Inspector Barnaby plus Assistenten gibt es seit 23 Jahren, befindet sich gerade in der 20. Staffel und hat es bislang auf über 130 Krimis gebracht. Über diese zwiespältige Gefühls-Ekstase in diesen Tagen spreche ich auch im aktuellen PODCAST: PÖNIs KINOWOCHE, der auf sämtlichen wichtigen Plattformen abzurufen ist, darunter AUDIO NOW, Spotify, Deezer, SoundCloud und natürlich auch auf meiner Webseite: poenack.de.

Herbert Köfer (Fotoquelle: André Karwath aka Aka, Herbert Köfer 2008 (aka), CC BY-SA 2.5)

2.) Alle ACHTUNG: Bin früherer West-Berliner und kenne den Kerl natürlich trotzdem aus dem Effeff. Für mich war HERBERT KÖFER ein Heinz Rühmann-Volksschauspieler der DDR. Mit den Seiten-Notizen: Am 21. Dezember 1952 war Köfer der erste Sprecher der TV-Nachrichtensendung „Aktuelle Kamera“, und bei der letzten Ausgabe dieser Ost-„Tagesschau“, am 31. Dezember 1991, stand er auch vor der Kamera. Dazwischen: Die filmische Oft-Begegnung mit diesem imposanten Charakterdarsteller, dem vielfach ausgezeichneten „Fernseh-Liebling der DDR“ und komischen Komiker. Nach der Wende „verfolgte“ ich ihn gerne öfters im Theater („Pension Schöller“). „Das war’s noch lange nicht“ lautete der Titel seines Buches von 1995. Am 17. Februar 2020 feierte der derzeit dienstälteste aktive deutsche Schauspieler seinen 99. Geburtstag. Herbert Köfer kann auf eine über 70-jährige Theater-, Film- und Fernsehkarriere mit weit mehr als 300 Rollen zurückblicken. Anlässlich seines Ehrentages widmet ihm die DEFA-Stiftung am Montag, den 2. März 2020 ihren DEFA-Filmabend im Berliner Filmhaus-Kino „Arsenal“ am Potsdamer Platz. Herbert Köfer wird zu Gast sein, wenn ab 19 Uhr der einst verbotene Spielfilm „DENKT BLOSS NICHT, ICH HEULE“ von Frank Vogel (1965) und ab 21 Uhr „EIN POLTERABEND“ von Curt Bois (1955) gezeigt werden. Moderator des Abends: Ralf Schenk. Apropos: In Zusammenhang mit der Wiederaufführung von „Ein Polterabend“, eine Posse um den Berliner Humoristen Adolf Glaßbrenner, sucht die DEFA-Stiftung nach Aufnahmen von den Dreharbeiten. Anders als bei anderen DEFA-Spielfilmen liegen in den entsprechenden Alben im Bundesarchiv keine Arbeitsaufnahmen vor. Ehemalige DEFA-Mitarbeiter oder auch Sammler, die solche Aufnahmen besitzen, möchten sich bitte an die DEFA-Stiftung wenden: p.zengel@defa-stiftung.de      .

3.) THRILLER-Roman: Lag neulich etwas flach. „Musste“ lesen. Bin Fan des britischen Autoren PETER JAMES, Jahrgang 1948. Und seiner Krimi-Reihe um Inspektor Roy Grace. Der im ländlichen Sussex unterwegs ist. Inzwischen sind bei uns 12 „Grace“-Romane erschienen. Ich greife immer mal wieder gerne zum allerersten Band: „STIRB EWIG“ aus dem Jahr 2005. Der mit einem „Mordsspaß“ hantiert: Anlässlich eines feucht-fröhlichen, ausufernden Junggesellen-Abends wird Bräutigam Michael, der erfolgreiche Jungunternehmer, von seinen Freunden lebendig begraben. Befindet sich in einem komfortablen Sarg, ausgerüstet mit Whisky-Flasche, Pornoheften, Walkie-Talkie und einem kleinen Schlauch für die Luftzufuhr. Später werden sie ihn wieder „abholen“, damit er Ashley ehelichen kann. Ein „Scherz“ halt. Nur: Die Saufkumpels verunglücken; und Michael liegt nun „allein gelassen“ in seinem „Grab“. Was für eine Spannung! Natürlich ist und entwickelt sich alles ganz anders. DER filmische GAG: Immerhin Quentin Tarantino schuf um diesen fantastischen Spannungsstoff 2005 die zweiteilige Abschlussepisode der fünften Staffel der populären TV-Krimi-Serie „CSI Miami“, Titel: „Grave Danger“. In einem kurzen Nebenpart hält hierfür übrigens Hollywood-Altstar TONY CURTIS sein geliftetes Gesicht vor die Kamera. Bevor bei uns der Doppelfilm am 31. Mai 2006 beim Sender „Vox“ erstmals ausgestrahlt wurde, gab es hierzulande einzelne Kinovorstellungen in diversen Großstädten. Ich denke, hier würde sich eine kinematographische (Tarantino-)Ausbuddelung durchaus lohnen. Vorher aber: den 330-seitigen (Taschenbuch-)Roman lesen! Mit Gänsehaut-Garantie!

4.) MUSIK: Möchte demnächst einen weiteren PODCAST eröffnen. Einen musikalischen. Mit zum Beispiel auch DEN Lieblings-Songs, die ich an dieser Stelle Woche für Woche vorstelle. Titel: „PÖNIs verrückte Musik-Stunde“. Oder so. Heute habe ich „dafür“ eine meiner Lieblings-Balladen ausgesucht. Sie stammt vom australischen Songwriter und Sänger KEVIN JOHNSON, dessen 1973 veröffentlichtes Lied „Rock ’n‘ Roll (I Gave You the Best Years of My Life)“ zu einem Hit mutierte, danach von vielen Künstlern in aller Welt gecovert und mehrere zehn Millionen Mal verkauft wurde. (1985 adaptierte ihn hierzulande Hannes Wader unter dem Titel „DAMALS“ auf seinem Album „Glut am Horizont“). Melancholische Aufbaustimmung, die ich in diesen strengen emotionalen (Berlinale-)Zeiten dringend benötige:

Wünsche eine gewaltfreie Woche. HERZlichst: PÖNI Pönack

kontakt@poenack.de

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