THE OUTFIT – VERBRECHEN NACH MAß

PÖNIs: (4/5)

„THE OUTFIT – VERBRECHEN NACH MAß“ von Graham Moore (Co-B + R; USA 2021; Co-B: Jonathan McClain; K: Dick Pope; M: Alexandre Desplat; 106 Minuten; deutscher Kino-Start: 2.6.2022);

KRIMI-KUNST. Besonders. Titel = „THE OUTFIT – Verbrechen nach Maß“. Von GRAHAM MOORE (Co-B + R; USA 2021; Co-B: Jonathan McClain; K: Dick Pope; M: Alexandre Desplat; 106 Minuten; deutscher Kino-Start: 2.6.2022). Graham Moore, geboren am 18. Oktober 1981 in Chicago, Illinois, ist Drehbuchautor und Schriftsteller. Sein Debütroman „The Sherlockian“ erschien 2010 und war auf der New-York-Times-Bestseller-Liste. 2011 schrieb er das Drehbuch zum 2014 veröffentlichten, mit Benedict Cumberbatch hauptrollenbesetzten Film „The Imitation Game – Ein streng geheimes Leben“ für das er 2015 den „Oscar“ für das „Beste adaptierte Drehbuch“  bekam (s. auch Kino-KRITIK /4 1/2 PÖNIs). Sein Regie-Debüt „The Outfit“ feierte im Februar dieses Jahres bei der Berlinale seine Premiere. Im Blickpunkt: Ein raffinierter, eleganter Thriller, in dem ein exzellenter Maßschneider, der Wert darauf legt, dass er ein „Cutter“ ist und nicht etwa ein einfacher „Schneider“; es mit einer Gruppe von Gangstern zu tun bekommt und sich „enorm“ anstrengen muss, um eine schicksalhafte Nacht zu überleben.

Chicago im Jahr 1956. Nach einer privaten Tragödie zieht der sanftmütige Londoner Maßschneider Leonard Burling (MARK RYLANCE) in die „Windy City“ und erregt mit seiner außergewöhnlichen handwerklichen Begabung schnell die Aufmerksamkeit der wohlhabenden Gangsterfamilie Boyle. Bei seinem Dienst beweist Mister Leonard nicht nur sein besonderes Talent für Nadel und Schere, sondern auch höchste Diskretion bezüglich der Geschäftsgespräche in seinem Laden sowie – was es mit diesen geheimnisvollen Päckchen auf sich hat, die im Hinterzimmer in einem „toten Briefkasten“ zur Abholung hinterlegt werden. Und auch ein geheimnisvolles Tonband mit „merkwürdigen Informationen“ sollte Leonard eigentlich nichts angehen. Eigentlich. Als jedoch eines Nachts zwei Killer (DYLAN O’BRIEN / JOHNNY FLYNN) an seine Tür klopfen und ihn um einen Gefallen bitten, bedeutet dies, dass jetzt Leonard und seine Assistentin Mable (ZOEY DEUTCH) tiefer in kriminelle Machenschaften verwickelt werden, als sie es sich je hätten vorstellen können.

Eine (An-)Spannungsarie, die Sir David Mark Rylance Waters, geboren am 18. Januar 1960 in Ashford, Kent/England, faszinierend – nur angesiedelt in diesem prächtig dämmernden „Schneiderzimmer“ –  anführt. Der renommierte Bühnenschauspieler, der bislang achtmal als „bester Schauspieler“ für den „Olivier Award“ nominiert wurde und ihn zweimal gewann, erregte 2015 mit seinem Part als Spion Rudolf Abel im Steven Spielberg-Film „Bridge of Spies – Der Unterhändler“ Aufsehen; wurde dafür 2016 mit dem „Oscar“ als „Bester Nebendarsteller“ ausgezeichnet (s. Kino-KRITIK / 4 PÖNIs). 2017 wurde Mark Rylance als „Knight Bachelor“ in den Adelsstand erhoben. Hier leitet er diskret wie tiefsinnig das fesselnde Geschehen. Das sich mitunter vernebelt, um dann plötzlich in überraschende, verblüffende Quergedanken einzutauchen. Die viel mehr ahnen lassen als es viele Worte auszudrücken verstehen. Was für ein bemerkenswerter Thriller, mit fein-raffiniertem Kammerspiel-Charme und erheblichen, gelungenen Überraschungen (= 4 PÖNIs).

 

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