THE FALL GUY

PÖNIs: (4/5)

POWER AM SET. Überhaupt: ACTION-DAMPF MIT VIEL SPASS. Titel = „THE FALL GUY“ von DAVID LEITCH (Co-Produktion + R; USA 2022; K: Jonathan Sela; M: Dominic Lewis; 127 Minuten; deutscher Kino-Start: 30.04.2024). Packen wir es an: Alle kennen die amerikanische TV-Serie „The Fall Guy“ (=in Deutschland: „Ein Colt für alle Fälle“) als Vorbild. Sie ist eine von 1981 bis 1986 für den US-TV-Sender ABC produzierte und in Deutschland erstmals im ZDF von 1983 bis 1987 ausgestrahlte Fernsehserie. Im Mittelpunkt dieser Damals-Serie stehen die Hollywood-Stuntleute Colt Seavers (gespielt von Lee Majors/der hier einen kurzen Gastauftritt hat), Howie Munson (Douglas Barr) und Jody Banks (Heather Thomas), die nebenbei als Kopfgeldjäger an der Aufklärung von Kriminalfällen beteiligt sind. „THE FALL GUY“-heute ist eine lose Kino-Filmadaption, ein Erinnerungsstück in der Gegenwart. Mit dem in die Jahre gekommenen Stuntman Colt Seavers (RYAN GOSLING), der nach einem Berufsvorfall von vor einem Jahr fast zu Tode gekommen war und daraufhin aus der Filmbranche ausgestiegen war.      Ohne große Ankündigung und „Abmeldung“. Doch nun wird er benötigt, und dies ausgerechnet von „seiner EX“, der Kameraoperateurin Jody Moreno (EMILY BLUNT), die bei einem  extravaganten Sci-Fi-Western erstmals mit der REGIE beauftragt wurde. Doch tatsächlich geht es um ganz etwas anderes. Während der heutige Colt hofft, seine Geliebte wieder „einfangen“ zu können, also emotionale Beziehungspunkte sammeln zu können, ist der Filmhauptdarsteller Tom Ryder (AARON TAYLOR-JOHNSON) verschwunden. Woraufhin die verantwortliche „Fall Guy“-Produzentin dessen ehemaliges Stunt-Double Colt Seavers beauftragt, den Filmstar Tom Ryder aufzuspüren. Colt soll der Produktion also nicht nur hohe Zusatzkosten ersparen, sondern auch seiner ehemaligen Geliebten Jody Moreno aushelfen. Entstehen „dadurch“ möglicherweise etwa wieder nähere GEFÜHLE?

An dieser Stelle widmen wir uns fortan mehr dem Geschehen zu als zweitrangigen feurigen Gedanken. Motto: REMMI – DEMMI. In der Luft, auf der Erde, im Wasser; schräg, laut, deftig – heftig; mit coolen Pointen, rüden Dialogen, sagenhaften Bewegungen, fortgeschrittenen Flugradau-ACTION-Tiraden. Krach als gehobelter Budenzauber, der weder nach Logik und/oder Sinn und überhaupt irgendetwas fragt, sondern tüchtig kräftigen Zunder bietet. Man wird nach und nach und immer mehr, rund zwei coole Stunden-lang, regelrecht „betäubt“. Mit verbalem und realistischem Stunt-Trubel, ohne Fragen, sondern „nur“ mit vor allem trashigen heißen Antworten.

Was beim Regisseur DAVID LEITCH phantastisch-rüde-suspekt ausartet. IHN kennen wir übrigens aus genüsslichen filmischen Exzessen wie „Fast & Furious: Hobbs & Shaw“ (2019/s. Kino-KRITIK /4 PÖNIs) sowie, zuletzt, als filmische Heißhunger-Sättigung, „Bullet Train“ mit Brad Pitt (2022/s. Kino-KRITIK /4 PÖNIs).

Nach Jahren des Stillstands und ohne Umsetzung bekam das Stuntman-Actiongenre 2019 durch das Quentin Tarantino-Feuer „Once Upon a Time in Hollywood“ – mit Brad Pitt – neue Aufmerksamkeit. Neues Interesse. In der Mixtur aus Action, Komödie und Romantik. Und mit viel Puste.

Denn hier kippt alles aufeinander, durcheinander, zusammen. Ohne dauernde wilde Erklärungen. Oder so was. Dafür mit skurrilen Ideen verwanzt. Szene: RYAN GOSLING. Sitzt allein in seinem Pick-up-Truck. Tränt vor sich hin, also hemmungslos, zum Song „All Too Well“. Von Taylor Swift. Emily Blunt erwischt ihn. „Weinst Du zu Taylor Swift?“, ranzt sie vorwurfsvoll. Was ihn trotzig werden lässt: „Tut das nicht jeder“?

Na gut, ein Gosling-Seavers-Clip weiter: ER, Colt, ist genervt. Weil ihn die rotzige Produzentin gerade erläutert, warum ER auf die Star-Suche angesetzt wurde: „Du bist ein Stuntman. Niemand wird Dich bemerken. Das ist Dein Job“. Was soviel (be-)deutet wie – Du bist halt ein Loser. Beim Film. Aber auch sonst. So.

Gefällt mir. Gut. Weil „THE FALL GUY“ so – prima feurig – bestens funktioniert (= 4 PÖNIs).

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