TATORT: MONSTER (2.2.2020)

PÖNIs: (4,5/5)

(Fotoquelle: WDR/Thomas Kost)

IHN mag ich. Weil er irgendwie nach meinem einstigen „Tatort“-Hero SCHIMANSKI (Götz George) riecht. Mit diesem Schmuddel-Anorak und seinen „aufsässigen“ Ermittlungen: Hauptkommissar Peter Faber (JÖRG HARTMANN) aus Dortmund und alles andere als ein gutmütiger Team-Player. Das letzte Solo-Angebot mit ihm und seinem coolen Weiber-Team Martina Bönisch (ANNA SCHUDT) und Nora Dalay (AYLIN TETZEL) stammt vom 14. April 2019, hieß – zutreffend – „Inferno“ und war klasse-nervig (s. TV-KRITIK). Heute, beim 15. Tatort“-Auftritt dieses gegensätzlichen Trios, betrat ein alter böser (Schurken-)“Tatort“-Bekannter wieder den Krimi-Ring: Markus Graf (FLORIAN BARTHOLOMÄI), der in der – dürftigen – „Tatort“-Jubiläumsfolge Nummer 1000 im Jahr 2016 („Taxi nach Leipzig“) als traumatisierter Taxifahrer die Kommissare Charlotte Lindholm (Maria Furtwängler) und Klaus Borowski (Axel Milberg) entführte und 2018, in der Episode „Tollwut“ (s. TV-KRITIK), dem Faber-Team schon mal einige üble Mühe bereitete.

Heute, Drehbuch: Jürgen Werner, Regie: Torsten C. Fischer, zwei „Tatort“-erprobte Profis, ging es packend ans Eingemachte. Dabei begann es mit der normalen Frage an Faber: „Was haben Sie wieder angestellt?“ Später wird es nochmal so locker, wenn sich Bönisch zu Faber äußert: „Ich hab‘ denen gesagt, dass Sie ohne ihren Parker nicht denken können“. Damit hatte es sich aber auch schon mit den gewohnten locker-zynischen Sprüchen. „Monster“ war eben schon der zweite „Tatort“-Fall hintereinander (nach den Münchnern am vorigen Sonntag), der ungemein spannend daherkam und keine Zeit „für Verbal-Witzchen“ hatte. Beim ekligen Thema Pädophilen-Kriminalität in Verbindung mit dem eifrigen Bemühen des Psychopathen Markus Graf, Faber zu vernichten. Dabei darf man schon mal die Ein-oder-andere-Logik-Frage übergehen, zum Beispiel: warum „Polizei“ immer nur alleine und nicht „in Gruppe“ „draußen“ ermittelt, aber dies sei hinten ‘rangestellt. Im Vordergrund bekamen wir es diesmal mit einem raffiniert gepolten, außerordentlich wütend machenden und auch außerordentlich „wirkungsvollen“ Kriminalfilm zum gesellschaftlichen Schmutz- und Business-Thema Kindesmissbrauch und Handel mit Kindern zu tun. Was nicht nur böse unterhielt, sondern auch schmerzhaft ‘rüberkam. Deshalb sei am Kritik-Schluss bitte noch so ein listiger Muss-Satz erwähnt, diesmal von Faber stammend und an Bönisch gerichtet erlaubt: „Und: erfolgreich gefabert?“ Eindeutige Antwort: Ja! (= 4 1/2 PÖNIs).

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