PÖNIs: (5/5)
Endlich sind SIE mal wieder als Ermittler unterwegs – die „Tatort“-Quoten-Kings Boerne (JAN JOSEF LIEFERS) und Thiel (AXEL PRAHL). Aus Münster. Die zuletzt am 22. Dezember 2019 unter dem Titel „Väterchen Frost“ zum 36. Mal – seit dem Start am 20.10.2002 – für possierlichen Krimi-Ulk sorgten (s. TV-KRITIK). Der „Tatort“-erprobte Drehbuch-Autor Magnus Vattrodt und der „Tatort“-Regie-Debütant Max Zähle waren heute fürs Spannungs-Entertainment verantwortlich. Und schufen eine sensationell gute „Tatort“-Folge. Bei der man mit dem Themen-Probieren in dieser ARD-Erfolgsreihe fort-fuhr, nur diesmal: RICHTIG PROFESSIONELL beziehungsweise: Phantastisch-Spannungs-VOLL. Thema: Limbus. Vorhölle. Dort landet Professor Boerne. Nach einem viehischen Unfall. Und dort empfängt und „betreut“ ihn ein Vorhöllen-Wächter = Angestellter, der so aussieht wie Thiel. Seine Hauptaufgabe: „Die Ordnung der Dinge“. Herbeiführen. Besser: Für DIE zu sorgen.
Die Geschichte ist – ohne Unterbrechungen – raffiniert zusammengesetzt. Pfeift mit seinen zwei Ebenen an allen listigen wie meschuggen Motiven. Auf- wie anregend. Wunderbar Genre-atmosphärisch. Währenddessen der listige „Satan“-Pathologe Jacoby – faszinierend wie fies-charmant von HANS LÖW zelebriert – seine „Angelegenheiten“ ausführt: „DIE MENSCHEN SIND DUMM UND LEICHT DRESSIERBAR WIE TIERE“. Das aber will „Alberich“ (CHRISTINE URSPRUCH) nicht gelten lassen. So taff war seit Ewigkeiten kein „Tatort“ mehr. Besaß deftige Kino-Qualität (= dann aber für über 110 Minuten) und stöberte bestens nach dem Motto: Na, dann wollen wir mal was versuchen. Experimentieren. Voll = Toll gelungen (= 5 PÖNIs).