PÖNIs: (4/5)
Mit den beiden Berliner „Tatort“-Ermittlern MERET BECKER (als Nina Rubin) & MARK WASCHKE (als Robert Karow) hatte ich meistens „Verständigungsschwierigkeiten“. War nicht immer gut Spannungskirschen-essen. Doch zuletzt, am 10. November 2019, bei ihrem 10. Krimi-Fall („Das Leben nach dem Tod“), war eine merkbare atmosphärische wie spannende Hochstimmung zu annoncieren (s. TV-KRITIK). Für den heutigen „Tatort“-Film waren Michael Comtesse (Drehbuch) und Brigitte Mara Bertele (Regie) verantwortlich. Beide nahmen sich ein bekanntes – internationales – Kino-Thema vor (zuletzt: „The Riot Club“/s. Kino-KRITIK). Eine Clique von hochintelligenten, aus begütertem Hause stammenden, elitären Jura-Studenten glaubt, innerhalb ihrer Geheimgesellschaft („Colloquium Conatus“) sich jenseits des Rechts bewegen und handeln zu dürfen. Zum Beispiel: Ein perfektes Verbrechen ausüben und damit „unbehelligt“ bleiben zu können. Die Polizei kann ihnen nur nahekommen, indem sie selber mitunter illegale Methoden (Abhörmikrofone) anwendet. Denn juristisch ist die Gegenseite viel zu schlau. Der gute alte Klassenkampf: Das reiche Pack, die Bourgeoisie, will Bestimmer sein und nur „vereinseigene“ Regeln akzeptieren. Als „der Club der schweigenden Jäger“, bezeichnet Karow sie. Angewidert.
Spannend war’s, mit einem fantastischen jungen Ensemble umgesetzt, plus ihrem gewichtigen Anführer, dem unwiderstehlichen Senior-hier: PETER KURTH (der auch das Telefonbuch vortragen könnte, und man wäre ebenso gebannt/gibt es überhaupt noch Telefonbücher?). Kernige Unterhaltung und: DIE „Tatort“-BERLINER tauen immer besser auf (= 4 PÖNIs).