PÖNIs BLOG (80): CORONA-plus; MAX VON SYDOW; DIE KATZEN DER PROMIS; JACQUES DUTRONC

1.) Privat: Wer hätte das gedacht/geahnt: …dass mal das „CORONA“-Leben das KINO überholt. Was wir sonst nur – für zwei Stunden – in Hollywood-Fiktionen erleben, ist momentan real. Für tägliche 24 Stunden: „Wir müssen unseren Alltag ändern“ (Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier). „Verzichten Sie auf Sozialkontakte, wo immer es möglich ist“ (Bundeskanzlerin Angela Merkel). Die meisten der öffentlichen Veranstaltungen sind bis auf Weiteres abgesagt. Nur der Profi-Fußball „wehrt“ sich noch. Lässt unsinnigerweise vor leeren Rängen spielen. Aber auch dies wird voraussichtlich keinen Bestand haben. (=== Gerade wurde der aktuelle Fußball-Bundesliga-Spieltag von der 1. bis zur 3.Liga komplett abgesagt ===.) So dass tatsächlich mal in unserem sonst so hektischen Land etwas „Ruhe“ einkehrt. Die Hamsterkäufe sind vollzogen, Kühl- und Gefrierschränke voll, Toilettenpapier gestapelt. Was nun, Deutschland? Wie wäre es mit: Endlich mal zu D E N Büchern greifen, die darauf schon lange warten; endlich mal D I E Platten hören, die wir schon immer mal wieder gerne hören wollten; endlich mal D I E Filme nachsehen, die schon so lange im Regal liegen. Endlich mal: einfach RUNTERFAHREN. Um sich zu erden. Vor vielen Jahren gab es in einer Region in der BRETAGNE einen Stromausfall. Doch die Menschen gerieten nicht in Panik, ganz im Gegenteil. Bald war der Schaden behoben, und neun Monate später waren die örtlichen Hospitale infolge der Geburten-„Explosion“ pickepacke-voll. Belegt. Auch eine Möglichkeit, Corona ein Schnäppchen zu schlagen.

2.) TRAUER: ER war ein Gentleman. ER war ein Schauspieler-GIGANT. ER war ein Star im bescheidensten Sinne. Mit seinen asketischen Gesichtszügen war ER für tiefgründige Figuren wie geschaffen: MAX VON SYDOW. ER war Jesus Christus (in „Die größte Geschichte aller Zeiten“); ER war Tankstellenarbeiter (bei seinem Lieblingsregisseur Ingmar Bergman in „Wilde Erdbeeren“); ER war Weltraum-Eroberer (in „Flash Gordon“); ER war der greise Father Merrin in William Friedkins Horror-Spuk „Der Exorzist“; ER war der taffe Auftragskiller Joubert in Sydney Pollacks Meisterwerk „Die drei Tage des Condor“; ER bekam eine „Oscar“-Nominierung für seine bewegende Altersrolle in „Pelle, der Eroberer“ von Bille August. Martin Scorsese besetzte ihn als vermeintlich dämonischen Arzt in „Shutter Island“. Und selbst „Game of Thrones“ wurde durch sein kurzes Gastspiel mit einem „Emmy“ geadelt. Der edle MAX VON SYDOW starb am 8. März 2020 in seiner Wahlheimat Frankreich, einen Monat vor seinem 91. Geburtstag. Wir trauern um einen GANZ GROSSEN SCHAUSPIELER der Filmgeschichte.

3.) LEKTÜRE: Weshalb Menschen sich gerade mit Katzen zusammengetan haben, gehört zu den großen ungelösten Rätseln der Geschichte. Sie bewachen weder Haus noch Hof, ihr Fleisch lässt sich nicht verwerten, ihre Haare auch nicht, ihr Fell ist längst aus der Mode gekommen, besonders gute Jagdgehilfen sind sie nicht, und zum Spielen taugen sie nur, wenn sie selbst dazu Lust und Laune haben. Dafür leisten sie allerdings gute Dienste als pünktlicher Wecker schon vor Sonnenaufgang, wobei ihr beharrliches Begehren nach frischem Futter keineswegs Aufschub duldet“ (aus dem Vorspann): „LEGENDÄRE KATZEN UND IHRE MENSCHEN“ ist ein 215-seitiges Buch betitelt, in dem das Zusammenleben von „Muschis“ mit Promis wie Ernest Hemingway, Freddie Mercury, Raymond Chandler, Winston Churchill, Truman Capote oder Rosa Luxemburg oder Patricia Highsmith oder Hermann Hesse amüsant und auch bilderreich thematisiert wird. Die Autoren Heike Reinecke und Andreas Schlieper haben hierfür Wissenswertes unterhaltsam zusammengetragen.

4.) MUSIK:  In dieser Woche lief in unseren Kinos ein ulkiges Pointen-Vergnügen aus den USA an: „DER SPION VON NEBENAN“ (s. aktuelle Kino-KRITIK). Im Film läuft ein – französischer – Oldie, der mich elektrisiert hat. Motto: Schwung, Dynamik, der pure Rock ‘n‘ Roll. Mit charmantem Bewegungsrhythmus. Titel: „Et moi, et moi, et moi“. Komponist und Interpret: Singer-Songwriter: JACQUES DUTRONC. Der diesen Titel 1966 auf seinem selbstbetitelten Debüt-Album veröffentlichte. Text-Ausschnitte: „Siebenhundert Millionen Chinesen; und ich und ich und ich… Mit meinem Leben, meinem kleinen Zuhause; meine Kopfschmerzen, mein Leberpunkt… Ich denke darüber nach und vergesse dann; es ist das Leben, es ist das Leben… Achtzig Millionen Indonesier; und ich und ich und ich; Mit meinem Auto, mit meinem Hund… Sein Canigou, wenn er bellt… Ich denke darüber nach und vergesse dann; es ist das Leben, es ist das Leben“. Diese poetisch-musikalisch-dramatischen „Sorgen“ von 1966 haben für diese Woche mein rockiges Spaß-Herz erobert:

Wünsche eine angstfreie, GESUNDE Woche. HERZlichst: PÖNI Pönack

kontakt@poenack.de

Teilen mit: