PÖNIs: (3,5/5)
Die Stuttgarter Hauptkommissare Lannert & Bootz, gespielt von RICHY MÜLLER & FELIX KLARE, die seit dem 9. März 2008 („Hart an der Grenze“) zusammen ermitteln, haben es mittlerweile – dank Folgen wie „Der Stau“ (vom 10. September 2017/s. TV-KRITIK) und zuletzt „Der Mann, der lügt“ (4. November 2018/s. TV-KRITIK) – in Spitzenpositionen der „Tatort“-Liga gebracht. Auch heute wieder, obwohl diesmal mit vielen Irritationen versehen. Negativ, einmal mehr: Dieser nicht zu verstehende Ton bei verschiedenen Nebenbeteiligten, wie bei der jungen Ärztin am Anfang, deren verbaler Regional-Slang unanhörbar = unzumutbar war. Was der Konzentration SEHR schadete. Doch KONZENTRATION war heute, beim 23. Fall der beiden Haudegen, besonders gefragt. Ein Krimi als originelles Suspense-Kammerspiel. Das mit klaren Fakten ebenso sparte wie mit schnellen Rückschlüssen. Mit Rückblenden, die die volle Aufmerksamkeit forderten. Inmitten eines aktuellen heiklen Gesellschaftsthemas. Motto: „die unsaubere Pflege“. In unserem Lande. An und mit Patienten, die alles andere als „leicht“ „händelbar“ sind. Mitten drin: eine verdächtige Pflegerin mit vielen Widersprüchen und Widerhaken (großartig sensibel-intensiv: KATHARINA MARIE SCHUBERT). Während es diesmal auch um die deprimierende Kunst der kriminalen Vernehmung ging. Mit allem anderem als klaren Formulierungen, „Wo waren Sie gestern zwischen…“, will sagen – hier entstand nach und nach eine Neugier, eine fesselnde Anteilnahme, die von Schuld und Schuld irritierend erzählte. Dieser „Tatort“ Nummer 1095 fand dann auch ein angemessen verstörendes Ende. Wenn diese eklige Tonmischung nicht immer mal wieder einen störenden Beigeschmack ausgelöst hätte, könnte man von einem meisterlichen „Tatort“-Kunst-Werk sprechen. So – mit diesen Aussetzern: 3 1/2 PÖNIs.
P.S.: Unbedingt auch zu nennen – Drehbuch: Wolfgang Stauch; Spielleiter: Jens Wischnewski.