PÖNIs: (4,5/5)
ULRICH TUKUR zählt in der Rolle des Hauptkommissars FELIX MUROT aus Hessen zu den Spitzen-Ermittlern dieser populären ARD-Reihe. Seit der ersten Folge mit ihm, „Wie einst Lilly“ vom 28. November 2010, sorgen „seine Filme“ stets für besondere Aufmerksamkeit; von wegen spezielle Suspense und charismatische Ausstrahlung.
In zweien von zuvor 7 Krimis ging es bei ihm thematisch um quasi adaptierte klassische Kinofilm-Themen; am 12.10.2014 hallte der Western „Spiel mir das Lied vom Tod“ in dem Murot-Film „Im Schmerz geboren“ mit, und am 17.02.2019 lautete der „Tatort“-Pate bei „Murot und das Murmeltier“ der Bill Murray-Spaß-Klassiker „Und täglich grüßt das Murmeltier“.
Heute Abend, bei der Folge 1105, war wieder legendäres Kino mit im Spiel, nämlich der zweite John Carpenter-Thriller „Assault – Anschlag bei Nacht“ von 1976 (der später, 1982, bei seiner Kino-Wiederaufführung mit „Das Ende“ umbetitelt wurde) und selbst ein Zitat auf den Howard Hawks-/John Wayne-Western „Rio Bravo“ von 1959 war.
Co-Drehbuch-Autor und Regisseur für die heutige Folge heißt Thomas Stuber, und der bekam für seinen Kinofilm „In den Gängen“ im Vorjahr sehr viel Lob. Gemeinsam mit Clemens Meyer schrieb Stuber das pfiffige Drehbuch und verantwortete die Spielleitung bei diesem Kammerspiel-Action-Thriller mit exquisiter Charakter-Atmosphäre.
Eine längst ausgemusterte und nur noch als Polizeirevier-Museum dienende ehemalige Polizeistation ist fernab, im Ödland, am Rande von Offenbach, unter Beschuss. Der Grund: Polizisten haben Gangster „einfach so“ erschossen. Jetzt lautet fortan das Motto: Rache und Gegenwehr. Auf der „guten Seite“ u.a. der als „Kannibale von Peine“ von Murot einst überführte und verurteilte Serienmörder Kermann (THOMAS SCHMAUSER). Sowie weitere nicht „ganz koschere“ Gestalten.
Ein Prima-Ensemble-TV-Kinofilm. Mit zwei faszinierenden Anführern: ULRICH TUKUR und der einmal mehr großartige PETER KURTH als früherer Murot-Kumpel-Kollege Walter Brenner ziehen die Fäden und sind coole Zielscheiben in diesem Spannungsspiel um Leben und „das Andere“.
Die Hessen trauen sich in Sachen fantasievollem „Tatort“ weiterhin wunderbar-was. Unbedingt mehr davon (= 4 1/2 PÖNIs).