BAYALA – DAS MAGISCHE ELFENABENTEUER

PÖNIs: (2/5)

„BAYALA – DAS MAGISCHE ELFENABENTEUER“ von Aina Järvine und Federico Milella (D/Luxemburg 2016-2018; B: Pamela Hickey, Dennys McCoy, Vanessa Walder, Jeffrey Hylton, Joe Vitale; M: Pascal Le Pennec; 85 Minuten; deutscher Kino-Start: 24.10.2019).

Gastkritik von Caroline „Carrie“ Steinkrug

Die SCHLEICH GmbH, mit Hauptsitz in Schwäbisch Gmünd, produziert seit 1935 in den USA, Spanien, Japan, Großbritannien und Frankreich: Spielzeug. Hinter der Konkurrenz wie u.a. „Lego“, „Playmobil“ oder „Hasbro“ konnte sich die Firma mittlerweile zum siebtgrößten Hersteller überhaupt mausern. Nun tut man es den „Mitbewerbern“ gleich und bringt ebenfalls einen Film in die Kinos. Dieser bezieht sich auf eine ihrer erfolgreichsten Produktreihen, in Form von Kunststoff-Sammelfiguren, mit dem Titel: BAYALA. Die, wie könnte es auch anders sein, hier zum Leben und Herumlaufen animiert werden. Auf der Homepage des Konzerns ist diesbezüglich zu lesen, dass „ganz Bayala ein Zauber inne wohnt“. Und genau diesen versuchen die 46-jährige Deutsche Aina Järvine und ihr 42-jähriger luxemburgischer Regie-Partner Federico Milella einzufangen beziehungsweise auf die riesige Leinwand zu bannen. Beide taten sich bisher jedoch „nur“ in ein paar Folgen von Kinder-TV-Serien wie „Bibi und Tina“, „Bibi Blocksberg“ (Järvine) oder „Zacki und die Zoobande“ (Milella) hervor. Was der gemeinsamen Arbeit leider deutlich anzumerken ist. In Qualität, Spannung und Herstellung.

In dem Fantasiereich „Bayala“ leben, so der Hersteller weiter, „anmutige Elfen und viele zauberhafte Wesen“ wie Einhörner, Meerjungfrauen, Seepferdchen, Feen und Drachen. Letztere vertrauten den unterschiedlichen elfischen Stämmen vor langer Zeit ihre kostbaren Eier zur Aufzucht an. Als jedoch die böse Schattenkönigin Ophira diesen Bund mit den feuerspeienden Fabelwesen brach, verschwanden sie und mit ihnen alle Magie. Aufgrund dessen begann die Zauberwelt zu welken und Zwietracht breitete sich unter den Völkern aus. Als dennoch einige Zeit später überraschend wieder ein in Eierschalen gehülltes Drachen-Kind auftaucht, sieht Surah (deutsche Stimme: JOSEFINE PREUSS) ihre Chance gekommen. Als Sonnenelfe, mit „unfreiwilligem“ Schattenreich-Einschlag, versucht sie eine Brücke zwischen den beiden verstrittenen Parteien zu schlagen, um ihre geliebte Heimat zu retten.

So ganz will das magische Wunder dieses Animationsvorhabens dabei nicht überspringen. Wirkt es insgesamt doch zu unausgegoren. Behäbig. Zu emotionslos. In Mimik und Gestik. Und viel zu bunt. Getreu dem (Marketing-)Motto: Ist es pink und glitzert, kommen Pferde und Blondinen mit Flügeln drin vor, dann werden es die (Eltern der) kleinen Mädchen schon kaufen. SCHLEICH-Spielzeugpromotion par excellence. Eine 85 Minuten lange, gut platzierte SCHLEICH-Werbung ohne Mehrwert. On top mit Kinokasseneinnahmen. So oder so ähnlich. Be-SCHLEICH-t einen das Gefühl beim Anblick dieser faden Geschichte, die weder durch den Auftritt des schrillen Ex-Popband-Mitglieds ROSS ANTONY als Waldelfenkönig noch durch das Engagement von 5 (!) Drehbuchautoren gerettet werden kann. Zu viele Köche verderben nunmal den (Story-)Brei. Auch dann, wenn er mit viel Zucker in Form von putzig-goldigen (Baby-)Tieren, funkelnden Wesen oder Bonbon-Blumen gesüßt wird. Schmeckt eher als Fernseh-Genuss, denn als Großevent im Lichtspielhaus. (= 2 „Carrie“ PÖNIs; …für den niedlichen Waschbären – Disneys „Pocahontas“ lässt grüßen – und … na klar … die Einhörner. Prinzessin bleibt eben: Prinzessin. Egal wie alt.)

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