STOKER – DIE UNSCHULD ENDET

STOKER – DIE UNSCHULD ENDET“ von Park Chan-wook (USA/GB 2011; B: Wentworth Miller; K: Chung Chung-hoon; M:Clint Mansell; 99 Minuten; Start D: 09.04.2013); der südkoreanische Regisseur (und Drehbuch-Autor, Produzent und ehemalige Filmkritiker) zählt zu den renommiertesten Filmemachern in seinem Heimatland. Zu seinen bekanntesten Werken zählt zum Beispiel seine „The Vengeance Trilogie“ (zwischen 2002 und 2005). 2006 war er Jury-Mitglied beim Wettbewerb in Venedig. 2007 gewann Park Chan-wook bei der Berlinale den „Alfred Bauer-Preis“ für seinen Film „Ich bin ein Cyborg, aber das ist okay“.

Sein erster englischsprachiger Film ist eher lau. Erzählt eine „komische“ im Sinne von überkonstruierte Psycho-Krimi-Story. Irgendwo in einer amerikanischen Kleinstadt. In einer abgelegenen pompösen Villa. Umgeben von verwunschenem Waldgelände. Der Hausherr ist gestorben. Ausgerechnet am 18. Geburtstag seiner Tochter India. Die labile Mutter scheint das nicht weiter „zu stören“, aber ihre Tochter wirkt irritiert. „Erheblich“. Sie gilt in der Gegend sowieso als Außenseiterin und wird in der Schule gerne gemobbt. Zwei Neurosen, „gefangen“ in ihrem Schloss. Ein Onkel taucht auf. Charlie. Ist er wirklich ein Onkel? Jedenfalls bleibt er. Und setzt sich fest. Ist er ein Krimineller? Mit düsteren Absichten? Ein Killer? Oder sogar ein Vampir? Ansätze von Beunruhigung. Anspielungen. Deutungsvoll, deutungsleer. India zeigt sich innerlich zerrissen. Von wegen – dieser schöne geheimnisvolle Onkel. Zeigt sich schnippisch. Linkisch. Unberechenbar. Wie ER auch. Diese Südstaatenmüdigkeit oben auf der Leinwand strahlt runter ins Parkett. Was soll dies? Vieles ist interpretierbar. Aber auch unwichtig. Weil völlig spannungslos. In den Figuren. Und in der Bewegung derselben. Die könnten von mir aus auch singen. So zwischendurch. Wäre auch egal.

Der „asiatische“ Plot. Alles besitzt eine Doppelbedeutung. Ein Lächeln ebenso wie die Bewegung eines Grashalms. Ein paar neue Schuhe wie das Schlagen des Taktgeräts. Am Klavier. Oder wenn „Onkel“ aus unerfindlichen Gründen gerne im Garten tiefe Löcher buddelt. Von kühlen Emotionen und störrischen Lichtreflexen „irre“ begleitet. „Stoker“ ist ein aufgeplustertes Kammerspiel-Movie. Mit viel Künstlichkeit um bourgeoise Bekloppte. Um deren „unruhiges“ Da-Sein. Bedeutungsschwanger leer zieht sich der langweilige Streifen. Hin. Um lauter uninteressantes Personal. NICOLE KIDMAN tut nicht viel mehr als idiotisch zu lächeln und manchmal auch etwas vor sich hin zu murmeln. MIA WASIKOWSKA (die aktuelle „Alice im Wunderland“) mimt deren extrem „angespanntes“ Töchterlein India sensibel genormt, und als „Onkel Charlie“ zielt MATTHEW GOODE in Richtung netter-fieser Macke(r)-Typ.
Auf meinem Zettel steht nach diesen filmischen Strapaze-Minuten: „Haben alle was an der Klatsche“ (= 2 PÖNIs).

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