SPEED RACER

SPEED RACER“ von The Wachowski Brothers (B+R; USA 2007; 135 Minuten; Start D: 08.05.2008); also Larry (nun Lana)+ Andy Wachowski, die vor allem mit der “MATRIX“-Fantasy-Trilogie (1999-2003) bekannt wurden.

Hier nun bleiben sie dem teuren Genre treu. Für rund 130 Millionen Dollar wurde eine japanische Zeichentrickserie aus den End-60er-Jahren adaptiert (“Mach Go Go Go“), die damals, am 18. November 1971 + dann im Frühjahr 1973, kurz auch mal im hiesigen ARD-Fernsehen lief und damit die erste jemals im deutschen Fernsehen ausgestrahlte Anime-Serie war, die allerdings aufgrund massiver Proteste – “Horror-Comic“ / “Blut- und Karambolagenspektakel“/“Der Spiegel“
– schnell wieder aus dem jugendgefährdeten Programm genommen wurde. Anfang der 90er Jahre wurde schließlich ein Großteil der Serie beim RTL-TV ausgestrahlt, fand aber nur mäßigen Zuspruch. Thema hier: DAS AUTO.

Manchmal real, aber meistens gezeichnet. Per Rechner. “Ein Auto ist ein lebendiges Wesen. Bei dem man genau hinhören muss, was es vom Fahrer will“. Mit solchen und ähnlichen Banalitäten beginnt hier eine Show, die zum lärmenden Mix aus Blech- & Kung Fu-Gedöns wird, In ziemlich angestrengt-konstruiert wirkenden Dauer-Bunt-Szenen wird von der allheilenden guten Family-Welt erzählt, gegen die sogar eine urgierige Manager- Heuschrecke bzw. ein schurkischer Erzkapitalist und Übernahme-Profitjäger nichts ausrichten kann.

Im Detail: Naiver Milchreisbubi kann begnadet Autorennen fahren. Als man ihn geldlich und überhaupt “einkassieren“ will, kann er sich, nach vielen Blech-Schlachten, erfolgreich dagegen wehren. Ein Familienfilm auf Speed. Mit viel Krach- Zisch-Bumm-Trick-Brimborium, ebenso dauer-überdreht wie angestrengt und ziemlich nervend-quatschig sowie fast humorlos. Charme und Selbstironie sucht man vergebens, dafür erleben wir ein Dauergebrüll und Nonsens von blödem Nichts. Leerlauf allerorten, obwohl die Rechner-Brüder dank neuester Digitaltechnik spektakuläre Autorennen durch ägyptische Paläste, heißen Wüsten, eisigen Gebirgen, futuristischen Städten bis hin zum Brandenburger Tor (!) laufen lassen. Aber vergebens – bei DEM HIER, das vorwiegend in den Studios und an den Computern in Potsdam-Babelsberg entstand, wird man nicht nur nicht warm, es ist grottig-Iangweilend. Weil entsetzlich banal und darstellerisch geradezu lächerlich.

Die mitwirkenden Amis-Promis wie EMILE HIRSCH (kürzlich in einem der besten Filme der Gegenwart zu sehen, “Into The Wild“), “Oscar“-Preisträgerin SUSAN SARANDON (“Thelma und Louise“; “Dead Man Walking“), JOHN GOODMAN (“King Ralph“; “The Big Lebowski“) und CHRISTINA RICCI (“Die Addams Family“) sowie der gute alte, originale “Shaft“ RICHARD ROUNDTREE wirken völlig unterfordert und sind zu Stichwort-Marionetten degradiert. Deutsche Teilnehmer (weil ja auch deutsches Geld hier mit-drinsteckt) wie BENNO FÜRMAN, RALPH HERFORTH oder (kaum zu erkennen) Moritz Bleibtreu agieren ebenso.

“Speed Race“, der “Spiegel“ hat es diese Woche mal wieder auf den Pointen-Punkt gebracht, sieht tatsächlich so aus, “als hätte jemand versucht, EINE TÜTE GUMMIBÄRCHEN ZU VERFILMEN“. Der Spaß-Faktor liegt unterhalb jedweder Messlatte oder soviel saufen kann man gar nicht, um das hier irgendwie ulkig zu finden (= 1 PÖNI).

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