„SALT“ von Phillip Noyce (USA 2009; 100 Minuten; Start D: 19.08.2010); der 60jährige australische Regisseur hat sich in Hollywood mit Blockbuster-Movies wie „Das Kartell“ (1994/mit Harrison Ford) und „Der Knochenjäger“ (1999/mit Denzel Washington + Angelina Jolie) etabliert. In seiner Heimat wurde er zu Anfang des neuen Jahrhunderts für seine Filme „Der stille Amerikaner“ (mit Michael Caine) und „Long Walk Home“ geehrt: 2002 kürte ihn „National Film Board“ zum „Besten Jahres-Regisseur“. Zurück in Hollywood. „Salt“ ist eine 110 Millionen Dollar teure Produktion, die in New York und Washington D.C. realisiert wurde.
Als rasanter Action-Thriller mit einer der derzeit „heißesten“ weiblichen Akteurin der Studios (und der Boulevard-Medien), der 35jährigen „Oscar“-Preisträgerin ANGELINA JOLIE („Durchgeknallt“/1999). Die heutzutage als eine der bekanntesten Menschen auf diesem Globus gilt, gehandelt wird, und 2006/2008 vom amerikanischen Magazin „Time“ in die Liste der „100 einflussreichsten Personen der Welt“ mit-aufgenommen wurde. Und die ja bereits in zahlreichen Genrefilmen wie „“LARA CROFT: TOMB RAIDER“ von 2001 (plus 2003er Fortsetzung); „MR. & MRS. SMITH“ (2005) und „Wanted“ (2008) ihr kraftvolles, heldenhaftes Leinwand-Durchsetzungsvermögen unter Beweis stellen konnte. Zuletzt trat sie für Clint Eastwood in „Der fremde Sohn“ vor die Kamera und erhielt 2008 dafür eine „Oscar“-Nominierung“.
Hier nun mimt Angelina Jolie die CIA-Agentin Evelyn Salt.
Die gilt als Spitzen-Expertin in Sachen „Analyse + Einschätzung“. Etwa, wenn es darum geht, feindliche Überläufer „zu bewerten“. Fast immer sind ihre Prognosen aufgegangen, eingetroffen. Nun aber hat sie selbst ein Haufen Probleme „am Hacken“: Ein Überläufer beschuldigt gerade SIE, eine russische „Schläferin“ zu sein. Mit erheblichem Gefahrenpotenzial für die Vereinigten Staaten von Amerika. Im Hause CIA herrscht Alarmstimmung. Zumal sich Salt keineswegs kooperativ zeigt, sondern kräftig „dagegenhält“ und „stänkernd“ abhaut. Plötzlich bildet sie eine große Gefahr und Bedrohung für die amerikanische Sicherheit. Und hetzt „explodierend“ durchs Land. Die Verfolger immer hinterher. Und obwohl sie ständig ihre Unschuld und Loyalität beteuert, muss man sich mehr und mehr damit anfreunden, daß Salt keineswegs so eine „positive Leitfigur“ ist wie sie vorgibt, im Gegenteil. Dieses weibliche Alphatier scheint wirklich auf dem unaufhaltsamen Weg zu sein, den russischen Präsidenten töten zu wollen, der sich gerade in den USA aufhält, um dem verstorbenen Vizepräsidenten der USA die letzte Ehre zu erweisen. Ist das so? Oder doch ganz anders? Nach und nach wird es immer mysteriöser. Und hektischer.
Dies ist ein JASON BOURNE-Thriller („Die Bourne Identität“/2001; „Die Bourne Verschwörung“/2004 + „Das Bourne Ultimatum“/2007). Ohne „Jason“ Matt Damon, sondern mit einer mindestens ebenso sportiven, knalligen, unbarmherzigen und fest entschlossenen „Opfer“-Solistin namens SALT. Denn WIE sich Salt auf den harten Weg macht, wie sie sich durchkämpft, wie sie ohne Rücksicht auf Verluste sich ihren Weg freikämpft, freischießt, freitrotzt, ist die coole Bourne-Pose. Mit genauso viel Härte, Kompromisslosigkeit, Durchsetzungsvermögen. Nun also ein weiblicher Outlaw mit viel Power.
Die prominenten Drehbuch-Autoren KURT WIMMER (zuletzt für „Gesetz der Rache“) und „Oscar“-Preisträger BRIAN HELGELAND („L.A. Confidential“/1997) haben ein ebenso raffiniertes wie außerordentliches spannendes Katz-und-Maus-Polit-Thriller-Spiel entwickelt. In dem EINE über sich hinauswachsen muss, um sich einer großen (amerikanischen) Bedrohung entgegenzustellen, entgegenzustemmen.
Natürlich wird Salt nicht geglaubt; natürlich ist sie auf sich alleingestellt; natürlich sind hier die physikalischen wie logischen Gesetze außer Kraft gesetzt: „Salt“ besitzt einen aufregenden, dampfenden, dabei SEHR unterhaltsamen menschlichen Cartoon-Geschmack. Ist herrlich absurd und feuerfrech anzuschauen. Motto: Wo (Hollywood-)Kerle andauernd herumturnen und herumtönen – die JOLIE kann es mindestens genauso gut. Wenn nicht besser. Lehnen wir uns also zurück und lassen uns von einem Bond-ähnlichen Weiber-Kracher anmachen, „verwöhnen“.
In ihrem Schlepptau übrigens der – wie stets – undurchsichtige LIEV SCHREIBER („Der Manchurian Kandidat“) als CIA-Kollege sowie auch der 34jährige Berliner Schauspieler AUGUST DIEHL als „merkwürdiger“ deutscher Salt-Ehemann. DEM es wie so vielen deutschen Schauspielern in großen Hollywood-Produktionen geht – sie werden stets gemeuchelt (wie z.B. 2006 Martina Gedeck in „Der gute Hirte“ von + mit Robert De Niro mit Suizid-Charme oder Til Schweiger, der 1998, gleich in seiner ersten Hollywood-Produktion „Die Ersatzkiller“, kein Wort sprach und umgehend erschossen wurde).
Fazit: Packend, super-spannend, exzellent wüst. Bzw. umgekehrt. Mit übrigens Fortsetzungsgeschmack. Für Salt gäbe es weiterhin noch viel zu tun, wie man letztendlich annonciert.
Der Film „Salt“ funktioniert prächtig als Prima-Thriller-Showtime (= 4 PÖNIs).