SAINT JACQUES…PILGERN AUF FRANZÖSISCH

SAINT JACQUES…PILGERN AUF FRANZÖSISCH“ von COLINE SERREAU (B+R; Fr 2005; 103 Minuten; Start D: 06.09.2007); einer der tollsten Regie-Frauen unseres Nachbarn. Ihre Filme wie „Warum nicht!“ (1977), natürlich „Drei Männer und ein Baby“ (1985), „Milch und Schokolade“ (1989) sowie – nur auf der Berlinale von 2002 zu sehen – „Chaos“ sind faszinierende Meilensteine französischer Film-Unterhaltungs-Kunst.

In ihrem neuesten Vergnügen lässt sie 9 ungleiche Landsleute sich auf den beschwerlichen Versöhnungsweg machen/auf den amüsanten Jakobsweg nach dem spanischen Santiago de Compostela marschieren. Ein motorfreies, dafür aber umso liebevoll-durchtriebenes Lust-Spiel um die verschiedenen Philosophien des Lebens: Gier, Neid, Verachtung, Versöhnung. Zwischen Generationen und Kulturen. Mit augenzwinkerndem Boshaft-Humor wird religiöse Doppelmoral ebenso angepikst wie das zwischenmenschliche Schwäche-Potenzial. Unsentimental, mit herrlichen Landschaftsmotiven, wunderschön-schlicht-nahegehend, mit „wahren“ Menschen und keinen Drehbuch-Pappkameraden.

Diese innere menschliche Heimreise als leichtfüßige Wanderung liegt damit voll im Trend, den bekanntlich Hape Kerkeling mit seinem Bestseller „Ich bin dann mal weg“ ausgelöst hat. Ebenso charmant, atmosphärisch, liebevoll-spielerisch jetzt dieses wunderbar-zärtliche, angenehm emotionale Ensemblefilm (= 4 PÖNIs).

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