SAFE HOUSE

SAFE HOUSE“ von Daniel Espinosa (USA/Südafrika 2011; 115 Minuten; Start D: 23.02.2012); mit „Easy Money“ (Originaltitel: „Snabba Cash“) schuf der am 23. März 1977 in Stockholm geborene schwedische Filmemacher 2009 einen der besten europäischen Genre-Filme seit langem, zugleich aber war dieser Streifen auch 2010 hierzulande einer der (völlig) unterschätzten und kaum beachteten Kinofilme überhaupt. Kein Wunder, dass sich Hollywood dieses Regie-Juwel gleich einmal schnappte. Um ihn für ein „ganz doofes“ Ami-Debüt einzukaufen. Wobei „doof“ noch geprahlt ist, „Safe House“ ist eine absolut dämliche Gewalt-Orgie. Mit Promi-Geschmack. Schließlich wirken der zweifache „Oscar“-Hero DENZEL WASHINGTON (57/“Glory“; „Training Day“) und „Schönling“ RYAN REYNOLDS (35/“Wie ausgewechselt“; „Buried – Lebendig begraben“) mit. Während „im Büro“, in der CIA-Zentrale, immerhin VERA FARNIGA („Up in the Air“), SAM SHEPHARD („Der Stoff, aus dem die Helden sind“) sowie das irische Urgestein BRENDAN GLEESON („The Guard“) mitmischen. Und aufgeregt Stichworte liefern. Aufsagen. Für die Helden „vorne“. An der „Front“. Im Ausland.

Ein „Safe House“ existiert überall. Auf der Welt. Ist eine konspirative „amtliche“ Draußen-Wohnung. Wo geheime CIA-Agenten weltweit untergebracht sind. Sicher getarnt. Wie Matt Weston (R. Reynolds). DER ist ziemlich bedient, weil an seiner Aufenthaltsstätte in der südafrikanischen Metropole Kapstadt die totale Langeweile herrscht. Doch sein beschauliches Dasein als Safe House-Wächter findet ein abruptes Ende, als bei ihm Tobin Frost (D. Washington) untergebracht wird. Frost ist ein früherer Kollege, der wohl auf eigene Rechnung profitabel gearbeitet hat und deshalb als „Staatsfeind“ gilt. So schnell wie möglich soll er nach Hause, in die USA, transportiert werden. Doch Frost hat sich den US-Behörden in Kapstadt selbst gestellt. Irgendwas stimmt hier also nicht. Zumal sich ein mörderisches Killerkommando aufmacht, Frost in diesem „Safe House“ zu liquidieren. Was Matt Weston gerade noch zu verhindern weiß. Fortan beginnt eine Jagd auf die Beiden, den loyalen Beamten und seine Geisel. Bei der es vor allem darum geht, viele Angreifer kräftig zu verkloppen und Tonnen von Munition abzuballern. Und möglichst viele Gebäude, wie eingangs das „Safe House Nr.1“, zerstören zu lassen. Um dann herauszubekommen, wer hier falsch spielt. Den wirklichen Verräter zu entlarven.

Im Ami-Reich ist mal wieder Agenten-Hektik annonciert. Weil in der Chef-Etage jemand auf eigene, korrupte Rechnung „wirkt“. Aufgeregt wird palavert. Angeordnet. Während der Denzel Tobin immer noch ein As in der Hinterhand besitzt: Einen Chip mit einer Liste von hochkarätigen Doppelagenten weltweit. Deshalb soll er auch ausgeschaltet werden. Doch von wem wirklich? Wer hier mit wem tatsächlich verbündet ist und wer „dagegen“ hält, kommt ziemlich wirr daher. Zerfahren. Banal. Interessiert eigentlich auch „nicht so richtig“. Hauptsache es knallt andauernd. Aus den Feuerwaffen von typischen, also grimmigen Standard-Bösen. Von der Hollywood-Stange.

Balla-Balla-Kintopp. Mit einem – sonst doch so pfundigen – Denzel Washington als „unanständiger“ Kerl. Dabei natürlich tough, psychologisch bestens geschult, mit analytischer Scharfsicht. Der gute Denzel war selten so falsch platziert wie hier. Völlig unglaubwürdig. Quatschig. Muskel-Boy Ryan Reynolds darf ihn als idealistischer Matt verunsichert begleiten und gegebenenfalls „dreckig“ ´raushauen. Oder „betroffen“ ´rausschießen. Die Auflösung ist dann ebenso banal wie blutig. Pah.
„Safe House“ ist nur ein schlichter Brutal-Krimi. Um hemmungsloses Töten. Als Spaß-Unterhaltung (= 1 PÖNI).

 

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